Kommandant Antonio Medina nimmt Anweisungen zurück

In einem Kommuniqué per Video hat der Kommandant der 28. Front der FARC-EP Antonio Medina seine Deklarationen zu einem drohenden Krieg mit der Ermordung von 300 Personen aus dem Umfeld der ELN auf Anweisung des Zentralen Generalstabs der FARC-EP zurückgenommen. Vor einigen Wochen äußerte der Kommandant bezüglich des aufflammenden Konfliktes in der nordöstlichen kolumbianischen Provinz Arauca, dass er 300 Personen ermorden werde. Diese Drohung bezog sich vor allem auf das Umfeld der ELN, mit der die FARC-EP in einem territorialen Krieg ist.

„Der zentrale Generalstab der FARC-EP befiehlt mir in Ausübung seiner gesetzlichen Befugnisse, meine jüngste Erklärung öffentlich zurückzuziehen und zu unterlassen. Ich werde dem erteilten Befehl Folge leisten und vor ihm und vor dem Volk Araucas selbstkritisch sein“, erklärt er in der Videobotschaft, die auf einer der zentralen Kommunikationsplattformen der aufständischen Bewegung am gestrigen Tag veröffentlicht wurde. Weiter sagt Medina, dass die Gewalt in Arauca die Zivilbevölkerung stark beeinträchtigt und das der Beginn eines Krieges mit der ELN im Januar dieses Jahres viel Schmerz verursacht hat.

„Unsere Fehler zu akzeptieren, erfordert Größe. Mit der Demut eines bewaffneten Bauern erkläre ich, dass es notwendig ist, die Mindeststandards des humanitären Völkerrechts in diesem Krieg zu respektieren“, sagt der Kommandant und fordert eine Friedenslösung für die Region, in dem er unter anderem eine Friedenskommission des Senats unter der Leitung von Senator Iván Cepeda vorschlägt, um ein Treffen zwischen der FARC-EP und der ELN abzuhalten, damit die im August 2010 getroffenen Vereinbarungen erfüllt werden und damit dem Blutvergießen ein Ende gesetzt wird.

Die 28. Front der FARC-EP unter Antonio Medina kämpft gemeinsam mit der 10. Font der FARC-EP im Nordosten gegen die ELN und auch Teile der FARC-EP, Zweites Marquetalia. Bei den Kämpfen geht es um die Vorherrschaft der aufständischen Bewegung in einem Gebiet, dass sich geostrategisch wichtig an der Grenze zu Venezuela befindet. Die Kämpfe flammten zu Beginn des Jahres neu auf, da sich die FARC-EP in ihrem Einflussgebiet ausdehnte. Im Jahr 2010 wurden zwischen beiden Bewegungen Vereinbarungen getroffen, um die Koexistenz zu sichern. Diese bröckelten mit dem Neuaufbau der FARC-EP zum Schluss mehr und mehr.

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