Lyrik Kunst Subversion

„Zur Subversion kommt es in strategischen Augenblicken der Geschichte, wenn eine neue Gesellschaft geboren wird oder wenn die alte wegen der in ihr bestehenden Widersprüche einer notwendigen Restrukturierung unterworfen wird. In anderen Worten, die Subversion ist eine Erscheinung, die bedeutsame soziale und wirtschaftliche Entwicklungen begleitet oder einleitet.“

Orlando Fals Borda

 

„Der reißende Strom wird gewalttätig genannt
Aber das Flussbett, das ihn einengt
Nennt keiner gewalttätig“

Brecht

 

„Wir wollen Frieden ohne Hunger, ohne repressive Gesetze, ohne Maulkorb für die Presse, mit Boden, Gesundheit, Wohnraum, Wohlergehen, Arbeit, wirtschaftlichem Wachstum mit sozialer Entwicklung, Recht auf Leben und Souveränität, wofür große Investitionen des Staates und der wirtschaftliche Beitrag der internationalen Gemeinschaft, ohne dass dies eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten unseres Landes heißt, benötigt werden.“
Manuel Marulanda, aus der Eröffnungsrede zu den Friedensgesprächen mit der Regierung Pastrana

 

„Eine Armee auf nackten Füßen oder in Sandalen,
fast ohne Waffen,
in der weder Disziplin noch Unordnung herrschte,
und in der weder Führer noch Truppe Sold erhielten,
doch niemand war gezwungen zu kämpfen:
und es gab militärische Ränge, aber alle waren gleich
ohne Unterschied bei der Verteilung des Essens
und der Kleidung, dieselbe Ration für alle.
Und die Führer hatten keine Adjutanten:
eher eine Gemeinschaft als eine Armee
und einig eher durch Liebe als durch Militärdisziplin,
und doch gab es nie eine größere Einigkeit in einem
Heer.“
Aus den Anfängen…

 

„Die Völker selbst müssen die Annalen ihrer Geschichte schreiben und das Urteil über ihre großen Führer sprechen.“
Simón Bolívar

 

 

„Gegen diese Trommeln des Krieges spielen wir die Melodie des Volkes, das sich nicht beugen wird. Es wird keinen Frieden in einer Gesellschaft geben, die die Rechte ihrer Bürger nicht garantieren kann.“
Ein Guerillero vor 10 Jahren

 

Isaías Pardo
Er hatte ganz allein einen Militärposten angegriffen. Er ging denselben Weg zurück, den er gekommen war. Unterwegs entdeckte er eine Patrouille, die von außerhalb kam. Er wartete, bis sie heran waren. Bei dem Schusswechsel verpassten sie ihm einen in die rechte Magenseite. Der Schuss riss seinen Patronengürtel auf. Die Munition fiel zu Boden. Mit dem Gewehr in der Hand sprang er ins Unterholz. Die Soldaten folgten seiner Blutspur. Er erwartete sie und streckte den ersten nieder. Es blieben ihm noch vier Kugeln. Er robbte weiter voran und verschanzte sich. Ein paar Soldaten waren ihm immer noch auf den Fersen. Er erwischte den dritten, es blieben ihm noch zwei Kugeln. Er erschoss den vierten. Jetzt hatte er bloß noch einen Schuss. Um ihn aus seiner Verschanzung zu treiben, warfen sie Granaten. Es gelang ihm zu entkommen. Blutend und hinkend schleppte er sich bis zu einem trockenen Wasserlauf und wartete wieder auf sie. Aber sie folgten ihm nicht mehr. Er nahm sein Gewehr und versteckte es in einem Zweig. Er warf sich auf den Boden. Die Nachricht erreichte das Guerilla-Kommando. Es wurde hell. Sie fanden ihn furchtbar zugerichtet. Sie banden ihn auf eine Tragbahre und nahmen ihn mit.
Arturo Alape über einen Anführer einer Guerillagruppe in der FARC-Anfangszeit

 

„Die Freiheit muss man zu ihrem Preis erobern oder sich damit abfinden, ohne sie zu leben.“
José Martí

 

„Wir kämpfen für die Übernahme der Macht. Aber solange es keinen politischen Weg gibt, kämpfen wir mit den Waffen. Nach den Erfahrungen mit der Union Patriotica haben wir die Bewegung Bolivariano für ein neues Kolumbien geschaffen, diese Bewegung soll jedoch klandestin bleiben, damit deren AktivistInnen nicht umgebracht werden. Politische Wege sind verschlossen. Eine Demobilisierung gibt es für uns nicht. Die Waffe in der Hand bedeutet, dass die ausgehandelten Kompromisse eingehalten werden. Die Garantie der Einhaltung der ausgehandelten Kompromisse sind die Waffen. Auf der Tagesordnung der FARC-EP steht heute der Austausch der 400 Kriegsgefangenen und die «Reinigung» der Armee.“
Manuel Marulanda, Gründer und Chefkommandant der FARC-EP im Jahr 1999

 

„Die Kunst des Siegens lernt man in den Niederlagen.“
Simón Bolívar

 

„Das Volk begriff die Politik der Reichen nicht, aber die Wut, die es empfand, weil es nichts zu essen und zu lernen hatte, weil es krank war, kein Dach besaß, kein Land und keine Arbeit, all diesen Groll entluden die liberalen Armen gegen die gegen die konservativen Armen und die konservativen Armen gegen die liberalen Armen. Die Oligarchen, allein verantwortlich für die schlimme Lage der Armen, schauten von der Tribüne aus den Kampfstieren zu, schlugen Kapital daraus und lenkten das Land.“
Camilo Torres über die Zeit der Violencia

 

„Da marschieren die Rekruten.
Sie sind gefesselt, damit sie nicht weglaufen,
die Gewehre werden ihnen erst auf dem Schlachtfeld gegeben.
Dort ziehen die Vorkämpfer der Revolution.“
Cobo Borda – Demagogen rekrutieren einfache Leute für ihre Interessen

 

„Wie glänzend und nahe wäre die Zukunft, wenn zwei, drei, viele Vietnam auf der Welt blühen würden, mit ihrer Todesrate und ihren unermesslichen Tragödien… Wo immer uns der Tod auch überraschen mag, er sei willkommen, wenn unser Kriegsruf nur ein aufnahmebereites Ohr erreicht hat und eine andere Hand sich ausstreckt, unsere Waffen zu ergreifen, und andere Menschen sich anschicken, die Totenlieder anzustimmen mit Maschinengewehrsalven und neuen Kriegs- und Siegesrufen.“
Ernesto Che Guevara, Botschaft an die Völker der Welt

 

„Wenn wir unsere politischen Institutionen organisieren, müssen wir unsere Traditionen, unsere Bräuche und Verhältnisse berücksichtigen. Davon müssen wir uns leiten lassen und dürfen nicht Washington kopieren.“
Simón Bolívar