Wir

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Wir sind ein Kollektiv, dass es nun seit fast 10 Jahren gibt, eine lange Zeit. Und wir sind ein Kollektiv, dass sich derzeit aus den verschiedenen Strömungen der ehemaligen aufständischen Bewegung FARC-EP speist. Wir haben über viele Jahre den revolutionären Prozess der Guerilla begleitet und anschließend aktiv an den Entwicklungen des Friedensprozesses teilgenommen. Wir haben nun, über drei Jahre nach dem Friedensabkommen, Freunde in der aus dem Friedensabkommen entstandenen Partei FARC, aber auch Freunde, die sich aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen und Problemen von der Partei gelöst haben, aber dem Frieden wohl gesonnen sind. Erinnert sei hier an die derzeit wohl größte Strömung, an Corpo-Reconciliación. Außerdem haben wir auch Freunde, die wieder im Untergrund in der neugegründeten FARC-EP (Zweites Marquetalia) und ihrer Organisationen (MB und PCCC) kämpfen. Da wir finden, dass alle benannten Strömungen eine Daseinsberechtigung in der Geschichte des Widerstandes in Kolumbien und der ehemaligen FARC-EP haben, dokumentieren und berichten wir auszugsweise auch aus allen aus ihr entstandenen großen Strömungen. Der bewaffnete und soziale Konflikt sowie die revolutionäre Bewegung in Kolumbien waren vielseitig und werden auch weiterhin vielseitig sein. Dies soll bei „Widerstand in Kolumbien“ Beachtung finden.

Widerstand in Kolumbien im Jahr 2020

 

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Wer wir sind und wofür wir kämpfen

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Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens – Volksarmee (FARC-EP) sind eine revolutionäre Bewegung von militärischen und politischen Charakters, die im Jahre 1964 in den südlichen Bergens von Tolima geboren wurde.

Unsere Gründer waren 48 Bauern aus der der Region von Marquetalia, ein landwirtschaftlich geprägte Gemeinschaft, die schon zehn Jahren früher gegründet worden ist. Unsere wichtigsten Führer waren Manuel Marulanda Vélez und Jacobo Arenas, die unser Kampf geführten bis sie einen natürlichen Todes viele Jahre später starben.

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In den frühen sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts, fegte eine antikommunistische Welle durch Lateinamerika und die Karibik, die von der US-Regierung durchgeführt und in der Theorie der nationalen Sicherheit zum Ausdruck gebracht wurde. Ihr Prinzip war die Vernichtung des inneren Feindes, die den Militär- und Polizeikräften des Kontinents systematisch eingeflößt wurde. Nach dieser Theorie betrachtete man jede politischen Opposition, alle Spuren von sozialen Unruhen und jede populäre Bewegung mit dem Ziel einer wirtschaftlichen, sozialen oder politischen Transformation als Ausdruck eines sowjetischen Plans zur Eroberung der Weltherrschaft. Deshalb mussten die Feinde ausgerottet werden. Auch nach dem Fall der Berliner Mauer wurde diese Theorie fortgesetzt und sie ist immer noch wirksam in unserem Land.

Aus verschiedenen historischen Gründen hat Kolumbien eine Vergangenheit staatlicher politischer Gewalt und bewaffneter Aufstände, die von den Klasse der Bourgeoisie und Großgrundbesitzer initiiert wurden, um damit eine Landenteignungspolitik zugunsten der Großgrundbesitzer durchzuführen als auch ein Ausdruck der monopolisierten Macht waren. Landwirtschaftliche Kollektive, die Bauern gründeten, die man aus ihrer Heimat verbannte, begann man als unabhängige Republiken zu betrachten, die vernichtet werden mussten. Mit den Angriffen gegen die Gemeinschaften von Marquetalia, El Pato, Riochiquito und El Guayabero, entstanden die FARC-EP als eine bewaffnete Reaktion, die bereit waren, die politische Macht zusammen mit den enteigneten und besitzlosen Massen in Form von Nichtanpassung und Rebellion aus dem Land und den Städten zu ergreifen.

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Unsere erste politische Erklärung, ist als das Agrarprogramm der Guerrilla-Kämpfer bekannt. Darin heißt es, dass wir zu den Waffen gegriffen haben, weil die Türen zu einem friedlichen, demokratischen und legalen politischen Kampf in unserem Land verschlossen waren. Heute sind wir Tausende von Kämpfern, Frauen und Männer, die überall in den Gebieten des Landes verstreut sind. Wir haben 52 Jahre kontinuierlichen politische und bewaffneten Kampf hinter uns und standen immer größeren staatlichen Angriffen gegenüber, die immer die volle Unterstützung des Pentagon und der US-Regierung genossen hat. Wir haben soziale und politische Kämpfe zur Verteidigung der Interessen des Volkes angestrengt und haben mehrmals versucht, ein Friedensabkommen zu erreichen, um das lang anhaltende Blutvergießen zu beenden, das unser Land erleidet. Jederzeit hat der Staat eine gewaltsame und repressive Antwort gefunden und dabei alle Arten genutzt, legale und illegale Methoden, um den Fortschritt der Kolumbianer zu verhindern: Massaker, politische Hinrichtungen, Enteignung von Bauern, schmutziger Krieg, Paramilitarismus und Terror.

Heute, mehr als je zuvor, erheben wir die Fahne des Friedens und der Versöhnung unter den Kolumbianern. Wir wollen eine definitive Zusage der herrschenden Klassen erhalten, um Gewalt als Reaktion auf die Unzufriedenheit der Bevölkerung zu beenden. Wir wollen unser Land zur umfassendsten politischen Demokratien ausbauen, in der Politik ohne das Risiko einer Ermordung ausgeübt werden kann und in der die Türen für die effektive Lösung der gravierendsten Mängel geöffnet werden, die das kolumbianische Volk beeinträchtigen.

Wir sind Teil der globalen Flut, die gegen den Imperialismus und Neoliberalismus steht, gegen den Krieg, gegen die Umweltzerstörung, gegen das Patriarchat und alle Formen der Diskriminierung zwischen den Menschen. Wir glauben an die Integration von Lateinamerika und der Karibik, wir glauben, dass jede Nation das Recht auf Souveränität hat, frei und demokratisch ihr Schicksal ohne ausländische Einmischung zu wählen. Wir träumen von einer besseren Welt ohne abgrundtiefe wirtschaftliche und soziale Unterschiede und um in Frieden und Harmonie zu leben. In einer Welt, in der eines Tages die kapitalistische Ausbeutung ein Ende gesetzt wird.

Wer wir sind und wofür wir kämpfen auf Spanisch und auf Englisch