Bauern streiken in Kolumbien

Bauern in verschiedenen kolumbianischen Provinzen haben am 30. Mai einen Streik begonnen. Maßgeblich organisiert wurde der Streik von der Plattform Cumbre Agraria. Mit dem Streik stellen sich die Bauern gegen die derzeitige Wirtschaftspolitik und vor allem gegen nicht eingehaltene Vereinbarungen seitens der Regierung richtet. Auch der Ausverkauf des Landes an multinationale Konzerne und die ungerechte Landverteilung werden kritisiert.

Mittlerweile gibt es Aktionen, Besetzungen und Demonstrationen aus den verschiedensten Regionen Kolumbiens, aus dem Amazonas-Gebiet, aus der Andenregion, sowie von den Küsten der Karibik und des Pazifiks. Dabei blieb es nicht immer friedlich. So wurden unter anderem Auseinandersetzungen und Repression seitens der mobilen staatlichen Antiaufstandspolizei (Esmad) aus Santa Rosa de Osos in der Provinz Antioquia gemeldet.

Am Agrarstreik und an den Protesten haben sich bisher weit mehr als 200.000 Bauern, Indigene und Afrokolumbianer aus mehr als 27 kolumbianischen Provinzen beteiligt. Sie verurteilen die Bergbau-Politik der Regierung und das schamlose Ausbeuten der natürlichen Ressourcen. Stattdessen fordern sie mehr Selbstbestimmung für die bäuerlichen Gemeinschaften und eine integrale Landwirtschaftspolitik.

Außerdem erinnerten sie die Regierung daran, ihre Versprechen zu zurückliegenden Vereinbarungen einzuhalten, die in den letzten Jahren von Bauern, Indigenen und Afro´s bei anderen Agrarstreiks durchgesetzt wurden. Die Protestierenden zeigen sich besorgt über die Auswirkungen des Freihandelsabkommens, welches für den Untergang der kleinen Produzenten auf dem Land verantwortlich sein wird.

Ihre Hoffnung setzen sie hingegen in die aktuellen Friedensgespräche zwischen der Regierung und der FARC-EP. Ein zukünftiges Friedensabkommen könnte der Weg sein, um den bewaffneten Konflikt zu beenden und notwendige Reformen umzusetzen.

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