Fakten der Friedenspädagogik der FARC-EP

Mit dem Fortschritt der Friedensgespräche und mit Aussicht auf Erfolg wurde eine Vereinbarung zwischen der Regierung und der Friedensdelegation der FARC-EP getroffen, Treffen und Aufklärungsarbeit sowie Bildung des Friedens in den Lagern der Guerilla durchzuführen. Dies ist die sogenannte Friedenspädagogik.

So gibt es eine Ein- und Ausreise von Kommandierenden der FARC-EP, im Durchschnitt sieben Mitglieder, nach Kolumbien in Absprache mit kolumbianischer Regierung und Sicherheitskräften, sowie eine Begleitung durch die Garantenländer (Kuba und Norwegen) und das Internationale Rote Kreuz. Mit einem Flugzeug geht es zu einem lokalen Flughafen und von dort mit dem Hubschrauber zum ausgewählten Ort, wo die Guerilleros warten. Dort treffen Kämpferinnen und Kämpfer der Fronten der FARC-EP ein. Während der sogenannten Friedenspädagogik gibt es ein System der permanenten Kommunikation mit der Regierung Kolumbiens.

Neuerdings dürfen keine Veranstaltungen in Dörfern oder Städten und auch nicht mit der Zivilbevölkerung im Allgemeinen durchgeführt werden. Trotzdem wird die lokale Bevölkerung in den Prozess der Friedenspädagogik involviert. Oftmals halten Guerilleros, die bereits die Friedenspädagogik kennen, Kontakt zur Bevölkerung und dienen als Multiplikatoren für die Verbreitung von Informationen über den Friedensprozess, aber auch über politische Ziele der Guerilla. Die Medien dürfen nicht anwesend sein.

Aus Sicherheitsgründen werden im Voraus keine Orte oder Namen der Delegation bekannt gegeben. Die Friedenspädagogik ist deshalb so wichtig für die Guerilla, um direkt mit ihren Strukturen in Kontakt treten zu können. In wenigen Tagen gibt es umfangreiche politische Aktivitäten wie Studium, Arbeitskreise, Präsentationen und Fragerunden. Zum einen handelt es sich um Themen wie die Reintegration, spezielle Gerichtsbarkeit oder Entwaffnung, aber auch um alle anderen Themen der Agenda der Friedensgespräche. Aber Friedenspädagogik ist nicht nur über den Frieden sprechen, sondern auch Kultur, Sport und die Sozialisation untereinander.

Ort der Sozialisation im gesamten Territorium Kolumbiens waren die folgenden Blöcke: Südblock, Block “Alfonso Cano“, Block Martín Caballero, Block „Jorge Briceño”, Block Magdalena Medio und der Block „Efraín Guzmán“.

https://www.youtube.com/watch?v=hECsEQUnAAo&list=PLMRxKiMqsYR_1MTec28iYQDjfbPckeiOf&index=1

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Bauern streiken in Kolumbien

Bauern in verschiedenen kolumbianischen Provinzen haben am 30. Mai einen Streik begonnen. Maßgeblich organisiert wurde der Streik von der Plattform Cumbre Agraria. Mit dem Streik stellen sich die Bauern gegen die derzeitige Wirtschaftspolitik und vor allem gegen nicht eingehaltene Vereinbarungen seitens der Regierung richtet. Auch der Ausverkauf des Landes an multinationale Konzerne und die ungerechte Landverteilung werden kritisiert.

Mittlerweile gibt es Aktionen, Besetzungen und Demonstrationen aus den verschiedensten Regionen Kolumbiens, aus dem Amazonas-Gebiet, aus der Andenregion, sowie von den Küsten der Karibik und des Pazifiks. Dabei blieb es nicht immer friedlich. So wurden unter anderem Auseinandersetzungen und Repression seitens der mobilen staatlichen Antiaufstandspolizei (Esmad) aus Santa Rosa de Osos in der Provinz Antioquia gemeldet.

Am Agrarstreik und an den Protesten haben sich bisher weit mehr als 200.000 Bauern, Indigene und Afrokolumbianer aus mehr als 27 kolumbianischen Provinzen beteiligt. Sie verurteilen die Bergbau-Politik der Regierung und das schamlose Ausbeuten der natürlichen Ressourcen. Stattdessen fordern sie mehr Selbstbestimmung für die bäuerlichen Gemeinschaften und eine integrale Landwirtschaftspolitik.

Außerdem erinnerten sie die Regierung daran, ihre Versprechen zu zurückliegenden Vereinbarungen einzuhalten, die in den letzten Jahren von Bauern, Indigenen und Afro´s bei anderen Agrarstreiks durchgesetzt wurden. Die Protestierenden zeigen sich besorgt über die Auswirkungen des Freihandelsabkommens, welches für den Untergang der kleinen Produzenten auf dem Land verantwortlich sein wird.

Ihre Hoffnung setzen sie hingegen in die aktuellen Friedensgespräche zwischen der Regierung und der FARC-EP. Ein zukünftiges Friedensabkommen könnte der Weg sein, um den bewaffneten Konflikt zu beenden und notwendige Reformen umzusetzen.

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52 Jahre Volksarmee FARC-EP in Kolumbien

Die FARC-EP und alle ihre Strukturen können stolz sein. Sie ist eine Volksarmee, einer Guerilla, eine politisch-militärische Organisation mit einer Historie von 52 Jahren. Sie ist eine aufständische Bewegung mit Siegen und Niederlagen, vor allem aber ist sie eine Bewegung, die aus der kolumbianischen Gesellschaft nicht wegzudenken ist. Wenn sich in Zeiten wie jetzt, mit dem sich zum Ende nahenden Friedensprozess, auch die aufständische Bewegung transformieren wird, können wir sicher sein, dass die FARC-EP und all ihre Strukturen nicht zögern werden, sich zu einer legalen politischen Bewegung zu verändern. Die aufständische Bewegung gründete sich nur und existiert bis heute, weil es bisher nicht möglich war, auf legale Art und Weise für politische Veränderungen zu kämpfen und die Gesellschaft, zumindest ein Stück, zu transformieren. Die Politik ist die Essenz des Kampfes der FARC-EP, und das seit 52 Jahren.

In den letzten Monaten zeigt sich trotz der Friedensverhandlungen der FARC-EP mit der kolumbianischen Regierung, wie es um die Demokratie und Sicherheit im Land steht. Paramilitärische Gruppen überzogen das Land mit einer Gewaltwelle. Die Regierung sah tatenlos zu. Eine kritische Opposition zum bestehenden kapitalistischen System lebt in Kolumbien gefährlich. Aus diesem Grund ist die Waffe bisher das Symbol für Aufbegehren, aber auch für Schutz gewesen. Wäre es den Menschen in Kolumbien möglich gewesen, notwendige kulturelle, politische und wirtschaftliche Veränderungen zu Gunsten der Bevölkerungsmehrheit zu erreichen und zu ihren Problemen erhört zu werden, dann hätte niemand leichtfertig zur Waffe gegriffen. Doch ein zu tiefst repressiver Staat, der sein Land und seine Bevölkerung ausbeutet, sowie seine Opposition ermorden lässt, ließ der aufständischen Bewegung keine andere Wahl.

Nun fordert die herrschende Klasse die FARC-EP auf, die Waffe niederzulegen und einen Friedensvertrag zu unterzeichnen. Hierbei hatte sie im Besonderen das Militärische der Guerilla im Fokus, während die aufständische Bewegung vehement die politischen und strukturellen Ursachen in den Vordergrund rückte, die zum Aufstand führten. Die Regierung, oder zumindest Teile von ihr, die denken, dass es um die Beendigung eines bewaffneten Konfliktes geht, träumen nur von einer Entwaffnung und Demobilisierung der Aufständischen und sie ignorieren, dass die FARC-EP etwas mehr sind, als nur eine Armee. Die FARC-EP sind im Wesentlichen eine politische Partei mit einer Berufung nach politischer Macht, wenn auch vorerst noch unter Waffen. Sind die Bedingungen günstig für eine legale Oppositionsarbeit und für wesentliche Veränderungen im Land, dann wird auch die aufständische Bewegung ihren Teil zu einem dauerhaften Frieden mit sozialer Gerechtigkeit beitragen.

Nach mehr als 52 Jahren, nach mehr als etwa einem halben Jahrhundert eines bewaffneten Aufstandes, erheben die ehemaligen Bauern aus Marquetalia ihre Stimme gegen die Regierung lauter als je zuvor. Unter internationaler Beteiligung und im öffentlichen Rampenlicht verhandeln sie derzeit in Havanna auf Kuba. Damals erhoben die wenigen Bauern ihre Stimme gegen eine korrupte Regierung. Im Gegenzug antwortete der Staat mit einer überwältigenden Aggression. Doch die Bauern wurden nicht mundtot gemacht, sondern in Marquetalia schuf der Staat eine aufständische Bewegung, die heute wieder am Verhandlungstisch sitzt. Manuel Marulanda und Jacobo Arenas bauten die Selbstverteidigungsbewegung der Bauern zu einer äußerst erfolgreichen Volksarmee auf, die sich bis heute in der kolumbianischen Gesellschaft legitimiert und auch international anerkannt ist und über Strukturen und Sympathisanten, auch im Herzen von Europa, verfügt.

Die farianische Bewegung, wie die aufständische Bewegung auch genannt wird, besitzt mehrere Strukturen und Ausdrucksweisen. Es gibt die Guerilla, die Milizen, die klandestine Kommunistische Partei und die Bolivarianische Bewegung für ein neues Kolumbien. Alle diese Strukturen entwickeln verschiedene Aufgaben innerhalb der Vielfalt der sozialen Kämpfe im Land, aber alle haben das gleiche Ziel: ein neues Kolumbien. Am Leben erhielt die Guerilla und all ihre Strukturen nicht nur ihr sozialer und politischer Kampf, sondern vor allem die Bedingungen zum Bestehen des Konflikts. Fehlende Garantien zur Ausübung politischer Oppositionsarbeit, eine repressive Staatspolitik und die systematische Vernichtung der Opposition, wie im Fall der Unión Patriótica und der Vielzahl von getöteten und eingekerkerten Guerilleros, der sozialen Anführer, Gewerkschafter und einfacher Leute.

Nur wenn eine Nicht-Wiederholung dieser Politik und Verbrechen garantiert werden, wenn es grundlegende Änderungen im Land gibt, wenn der Paramilitarismus beseitigt wird und die Ungerechtigkeiten, die zu fehlender politischer und wirtschaftlicher Partizipation sowie zu Armut führen, dann wird es Frieden in Kolumbien geben. Überall auf der Welt, in den Zeiten einer Systemkrise des Kapitalismus in Kolumbien und in Mangel an Legitimität der Regierung und des Staates, gibt es günstige Bedingungen für das Entstehen alternativer Bewegungen und Ideen, die auf die Erwartungen und Hoffnungen der marginalisierten und ausgeschlossenen Bevölkerungsgruppen bauen. Das Friedensabkommen macht zwar nicht Schluss mit den Widersprüchen des kapitalistischen Systems, die mit neoliberalen wirtschaftlichen Maßnahmen zur Förderung der transnationalen Kapitals zunehmend verschärft werden. Aber das Friedensabkommen soll ein Gerüst für die Ausübung der Politik mit breiten gesellschaftlichen und politischen Garantien werden und dies hängt von dem starken Impuls der verschiedenen sozialen und politischen Bereiche im Land und in der Welt, also auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz ab.

Es gibt die Gelegenheit, einen wahren Frieden, einen „stabilen und dauerhaften Frieden“ aufzubauen und Themen auf den Tisch zu bringen, die lange nicht behandelt wurden. Es wird eine Landreform und für die ländliche Bevölkerung viele neue positive Errungenschaften geben. Es sollen politische und kulturelle Wechsel angestrebt werden, eine Politik des Hörens und des Vertrauens und der Versöhnung. Aber es muss vor allem sichergestellt werden, dass soziale Gerechtigkeit für die Mehrheit der Bevölkerung nicht nur Worthülsen sind. Dafür muss die Wiedereingliederung der FARC-EP in das zivile Leben erfolgen und mehr Demokratie gewagt werden. Und dafür muss auch die Pädagogik des Friedens nicht nur in Kolumbien selbst, sondern auch hier in Europa fortgeführt werden.

Link zum Kommuniqué des Sekratariats der FARC-EP zum 52-jährigen Bestehen (Deutsche Übersetzung)

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Botschaft der Friedensdelegation der FARC-EP auf Deutsch

https://youtu.be/wsmeNexpvS0

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52 Jahre Kampf für Frieden in Kolumbien

52 Jahre

Die FARC-EP feiern diesen 27. Mai den 52. Jahrestag des Bestehens als politisch-militärische revolutionäre Kraft. Und wir tun es in einem transzendentalen Moment des Lebens unserer Nation, wenn wir an der Schwelle des Erreichens eines endgültigen Friedensabkommens mit der nationalen Regierung stehen. Nach Abschluss der fünf Jahrzehnte und ein paar weitere Jahre des Krieges, so scheint Vernunft schließlich über die kriegerische Stimmung vorherrschen, die die Tragödie ausgelöst hat.

Die Siedler, die die Agrarbewegung von Marquetalia in der südlichen Provinz von Tolima gegründet haben, bewusst im Vorfeld der großen militärischen Operation die gegen sie kommen würde, schrieben Dutzende von Briefe an den Kongress, Kirchen, politische Parteien, Gewerkschaften nationale und ausländische Persönlichkeiten und flehten für eine Beendigung, weil die Entscheidung zum Verlust ihrer Ruhe, ihre Familien, ihres Eigentums, ihrer Arbeit und ihr Lebens führen würde.

Sie forderten, dass anstelle von Kugeln und Bomben, anstelle von Truppen und Flugzeuge, die Regierung von Kolumbien ihnen Unterstützung bringen würde, Straßen, Kredit, Schulen, Gesundheitszentren und Garantien für die Politik. Es handelte sich nicht um unverschämte Geldsummen oder Rechte, die nicht in der Verfassung und den Gesetzen anerkannt wurden. Doch setzten sich die Stimmen derer durch, die sie Banditen genannt hatten und ihre Ausrottung forderten, weil sie ihnen vorwarfen, eine unabhängige Republik geschaffen zu haben.

Nach der Vollversammlung der Gemeinschaft, in der festgelegt wurde, dass die hier lebenden Familien die Region mit dem wenigen was sie hatten verlassen müssten und sie in einen schmerzhaften Exodus führen könnte, die sich nach Jahren der Gewalt wiederholte, beschlossen achtundvierzig Siedler, Männer und Frauen, dort zu bleiben. Sie waren schlecht bewaffnet und allein gegen die Welt, warteten auf die Aggressoren und einen Kampf des ungleichen Widerstands und schworen schließlich, dass sich das Gesicht von Kolumbien ändern würde.

Die Nationale Armee besetzte die kleine Region Marquetalia und hisste die Flagge an der Stelle, wo sie existierte, bevor sie durch Bomben zerstört wurde. Aber die Handvoll Männer und Frauen überlebte und sie wurden zu einer unbesiegbaren Guerilla mit einem Einfluss, dass das gesamte Territorium von Kolumbien erstrecken würde. Die Gerechtigkeit der Sache, die sie mit ihren Waffen vertraten, zog die Resonanz mit Tausenden von Kolumbianern nach sich und die sich jeden Tag ihrer Unterstützung und ihren Reihen anschlossen.

Die kolumbianischen Streitkräfte, permanent vom Pentagon beraten, würden alle Kriegstaktiken in einem verzweifelten Versuch implementieren, um den wachsenden Kampf zu vernichten. Ermutigt durch die nationale Sicherheitsdoktrin, die ihre Aktionen inspirierte und bewaffnet mit dem Wissen der Escuela de las Américas, entschieden sich alle diejenigen als Feinde zu betrachten, die ihre Rechte in der Arena des politischen und sozialen Kampfes forderten.

Der Konflikt wurde die beste Ausrede für das Regime für die Verfolgung von Gewerkschafts-, Agrar-, und indigenen Bewegungen, der Afros, der Arbeiter, der populären, sozialen und demokratischen Opposition. Sie stürzten das Land in einen schmutzigen Krieg und überzogen die Massen mit selektiven Verbrechen, Massakern, Verschleppungen, Folter, Vertreibung, Paramilitarismus, Exil, Drohungen, böswillige Strafverfolgung, Inhaftierung und Terror.

Tod, Schmerz, Weinen und Angst packte das Land für Jahrzehnte, entgegen den Worten der Guerilla, die nach einer politischen Lösung suchte und die Konfrontation mit zivilisierten Mitteln beenden wollte. Tausende Kinder des Vaterlandes und das gesamte Volk sahen, wie ihr Leben zu Ende gebracht oder ihre Mitglieder getrennt wurden, durch Krankheit oder Hunger in den Dschungel getrieben oder sie wurden durch offizielle Vertreter oder paramilitärischen Gruppen in einer endlosen Tragödie getötet.

Sie boten große Belohnungen für die Köpfe der Rebellenführer und töteten viele von ihnen brutal, immer mit Applaus von den Mainstream-Medien und derjenigen, die den Terror als den einzigen Weg aufriefen. Dennoch, jeden Tag kamen junge Menschen beider Geschlechter, Männer und Frauen, lächelnd und bereit, die Gefallenen der Guerilla zu ersetzen und sie wärmten ihren Geist in der Hitze des Gefechtes. Sowohl die Armee als auch die Polizei und auch ihre Gelder wurden unnütz mit ihrer Hetze.

Es wäre humaner und billiger gewesen zu reden und das schmerzhafte Drama der Nation zu beenden. Aber immer wieder stoppten verschiedene Interessen und Gemüter oder Sabotage die Versuche. Doch nach einem halben Jahrhundert des Schreckens stehen die kolumbianische Regierung und die FARC-EP in Havanna für ein endgültiges Friedensabkommen. Dennoch bestehen im Land Führungspersonen und Eliten, die für den Tod missionieren, mehr Bombardierungen fordern und die Bevölkerung in einem Fortbestehen des Krieges ohne Zukunft anstiften.

Die FARC-EP, mit der Autorität, die uns von unserem langen Widerstand gegeben wurde und die Tatsache, dass wir es überlebt haben unsere Wahrheiten zu verteidigen, sind fest davon überzeugt, dass das gesamte Kolumbien zu diesem Zeitpunkt der schöne Traum von Frieden und Versöhnung verbinden sollte. Nie zuvor standen eine Regierung und die Guerilla so nah an der Unterzeichnung eines bilateralen und dauerhaften Waffenstillstandes und einem Ende der Feindseligkeiten, wie wir jetzt sind. Das bedeutet, dass das glückliche Lächeln der künftigen Generationen in unseren Händen liegt.

Wir stellen uns der Herausforderung und Verpflichtung ein anderes Land gemeinsam und zusammen zu bauen, ein Land, in dem das Wohlergehen aller Menschen über dem des Profit stehen wird, in denen natürliche und gemeinsame Ressourcen in den Dienst der allgemeinen Entwicklung stehen werden, in der sie für das Leben gepflegt werden und nicht verletzt. Ein Land, in dem Möglichkeiten für die Benachteiligten Wirklichkeit sind. Ein Land, in dem Menschen wegen ihres Alters sterben und nicht wegen der Gewalt. Ein Land, in dem Recht und Gerechtigkeit herrschen.

Die Vereinbarungen, die bisher am Verhandlungstisch erreicht wurden sind der Schlüssel für eine bessere Zukunft für Kolumbien. Die Landwirtschaft muss für die Nation zu einem wichtigen Wirtschaftsmotor umgewandelt werden und die Ernährungssouveränität gewährleisten. Unerlaubte Pflanzen und die Notwendigkeit auf sie zurückgreifen zu müssen, müssen hinter uns gelassen werden. Die Opfer werden sehen, ihre Rechte werden erfüllt und es wird Wahrheit und Gerechtigkeit nach der dunklen Nacht des Krieges geben. Volle Demokratie muss eine Tatsache auf nationalem Boden sein.

Mit diesen Zweck haben wir für fünf Jahre des Dialogs diskutiert und sind bereit, die Formeln zu sichern. Es ist wahr, dass einige wichtige Aspekte noch vereinbart werden müssen, aber wir träumen optimistisch, dass mit jedem Tag mehr Mitbürger in die Friedensbemühungen hinzugefügt und beide Parteien bald Positionen zu einem vereinbarten Ende haben werden. Die endgültige Definition ist auf dem nahen Horizont von wenigen Wochen oder Monaten. Keine menschliche Macht kann sie stoppen.

Nach 52 Jahren der Konfrontation wird die FARC-EP eine legale politische Bewegung und unbewaffnet werden, in einem Land, wo Toleranz und Garantien für politische Gegner vollständig sein muss. Die finstere Gestalt der politischen Diskriminierung ist eine Sache der Vergangenheit. Wir werden unsere Stimmen und die Bemühungen von allen einen, die von einem gerechten und souveränen Land träumen, um Teil des unaufhaltsamen Stroms zu sein, dass Kolumbien ein Beispiel für Amerika und die Welt machen wird.

Wir haben geschworen zu siegen – und wir werden siegen!

Sekretariat des Zentralen Generalstabs der FARC-EP, 27. Mai 2016

Kommuniqué auf Spanisch

Kommuniqué auf Englisch

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Veranstaltungshinweis

plakat

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Ricardo Téllez im Interview mit Semana

Ricardo Téllez, Kommandant der FARC-EP, teilte diese Woche in einem Interview in der Zeitung Semana mit, dass die Guerilla auf eine verfassungsgebenden Nationalversammlung beharren wird und dies Teil eines strategischen Themas ist. Eine Volksabstimmung zum endgültigen Friedensabschluss sei weiterhin nicht die richtige Option für Kolumbien. Er sagte dazu, dass sich das Land seit der Verfassung von 1991 stark verändert habe und eine neue Verfassung das Land modernisieren würde. Es geht darum, die Probleme des Landes zu diskutieren und dafür benötigt man eine verfassungsgebende Versammlung als rechtliche Vereinbarung. Dafür alleine reicht nicht nur das kürzlich vereinbarte spezielle Schlussabkommen mit der Regierung aus.

So wurde vor kurzem eine Vereinbarung beschlossen, um einem Schlussabkommen die notwendige Sicherheit und Stabilität zu verleihen. Dieses Abkommen bezieht den Kongress mit beiden Kammern, das Verfassungsgericht, die Bevölkerung und die internationale Gemeinschaft ein. Es soll ein zügiger und sicherer Weg zur Einfügung des Schlussabkommens in die justizielle Ordnung Kolumbiens sein und ist mit ausreichenden nationalen als auch internationalen Rechtsgarantien ausgestattet.

Als Erstes wird das zukünftige Friedensabkommen zwischen FARC-EP und Regierung in die kolumbianische Verfassung  als „Spezielles Abkommen gemäß Artikel 3 der Genfer Konvention“ eingegliedert. Bis zum 20. Juni 2016 soll der Passus in die Verfassung eingearbeitet werden.  Die unterzeichnete Vereinbarung erhält Verfassungsrang und es ist zu beachten, dass sie während des Zeitraums der Umsetzung dieser Vereinbarung als Parameter für ihre Interpretation und als Bezugsrahmen der Umsetzung und Gültigkeit der Normen und Gesetze über die Umsetzung der Vereinbarung gilt.

Im Interview bezeichnet Ricardo Téllez eine Volksabstimmung als ein Vorschlag der Regierung und die FARC-EP setzt sich als Vorschlag eben für eine verfassungsgebende Versammlung ein. Weiter lädt er den Präsidenten Santos dazu ein, dies auch so zusehen und nicht nur einen dauerhaften Frieden für Kolumbien zu erreichen, sondern das Land und seine Institutionen zu den mordernsten der Welt zu transformieren. „Diese Situation wird kein anderer Regierender in Lateinamerika präsentieren. Nutzen Sie es, Dr. Santos, es ist einer ihrer wichtigsten historischen Momente!“

Derzeit werden noch wichtige Fragen zu einem endgültigen Friedensschluss bearbeitet. Ein Knackpunkt sei aktuell die Diskussion um einen bilateralen Waffenstillstand, den die FARC-EP fordern. Außerdem geht es um die Niederlegung der Waffen, die Konzentration in bestimmten Gebieten, die speziellen Friedensgebiete, aber auch die Sicherheitsgarantien und Umsetzung der Abkommen. Viele neue Gesetze und Institutionen zur Umsetzung müssen dafür geschaffen werden. Am Ende des Interviews setzt er sich erneut für den Gefangenen Simón Trinidad ein, der als Gefangener der FARC-EP in den USA im Gefängnis sitzt.

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Treffen von ehemaligen Kämpferinnen

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16 Frauen, ehemalige Kämpferinnen, aus verschiedenen Ländern trafen sich am Mittwoch, den 18. Mai, um mit dem technischen Unterausschuss von Genderarbeit der Friedensdelegation der FARC-EP über die unterschiedlichen Erfahrungen zu reden, die sie in den Prozessen der Waffenniederlegung und ihrer Wiedereingliederung in das zivile Leben erlebt haben.

Jeder dieser einzelnen Erfahrungen unterstützt den Friedensprozess in Kolumbien und deshalb ist es wichtig, die historische Rolle die Frauen bei jeder dieser Prozesse anzuerkennen. Dies brachten die beiden Vertreter der Kommission, Victoria Sandino der FARC-EP und María Paulina Riveros der nationalen Regierung, bei dem Treffen zum Ausdruck.

Die Veteraninnen bekundeten ihre Unterstützung für den Friedensprozess in Kolumbien und bestätigten ihr Engagement im selbigen, damit Frauen gleichberechtigt  anerkannt und politische teilhaben können, dass ihnen im Laufe der Jahre verweigert wurde.

Außerdem einigten sich FARC-EP und Regierung auf einen Weggang sowie die Unterstützung von 21 Minderjährigen aus den Lagern der FARC-EP. Ihnen sollen spezielle rechtliche Zusicherungen gegeben und außerdem sollen sie in ihrer Entwicklung unterstützt werden. Schon im Februar 2015 verzichteten die FARC-EP auf die Rekrutierung von unter 18jährigen.

Zum Treffen der ehemaligen Kämpferinnen (Spanisch)

Artikel zur Vereinbarung über Minderjährige (Englisch)

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Der Frieden wird der Sieg aller Kolumbianer sein

Am Donnerstag haben die Friedensdelegation der FARC-EP und die kolumbianische Regierung eine Vereinbarung getroffen, um das endgültige Friedensabkommen einer rechtlichen Stabilität zu verleihen. Ziel ist es mit der Schlussvereinbarung „ihre Einführung in das kolumbianische Rechtssystem abzusichern und die Einhaltung derselben in Übereinstimmung mit dem kolumbianischen Recht und dem Völkerrecht zu gewährleisten.“

Angelehnt ist diese spezielle Vereinbarung an die Genfer Menschenrechtskonvention von 1949, in der gesetzliche Vorschriften festgeschrieben sind, die jene Art und Weise regeln, in der bewaffnete Konflikte geführt werden können und um die Menschen schützen, die nicht oder nicht mehr an den Handlungen beteiligt sind. Mit der Vereinbarung soll die Schlussvereinbarung vorangetrieben werden, besonders auf dem juristischen Weg und einem zukünftigen Friedensschluss die nötige rechtliche Sicherheit gegeben werden.

Kompletter Artikel auf Englisch

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Offensive Aktionen gegen Lager der FARC-EP

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In einem Brief an den Verteidigungsminister und Offizielle der Regierung fordert der östliche Militärblock der FARC-EP „Kommandant Jorge Briceño“ die Einstellung von offensiven Operationen gegen Camps der Guerilla in den Provinzen Cundinamarca, Huila und Meta.

Die offensiven Operationen durch die staatlichen Sicherheitskräfte finden in einer Zeit statt, in der die FARC-EP nicht nur einen Waffenstillstand ausgerufen hat, sondern in dem derzeitig die sogenannte Friedenspädagogik durchgeführt wird. In Kommunikation mit ihren Kämpfern, Sympathisanten und der Bevölkerung wird über die Fortschritte im Friedensprozess aufgeklärt. Dies ist wichtig, um nicht nur Informationen zu verbreiten, sondern die Kämpfer auch auf das zivile Leben vorzubereiten.

Hervorgehoben werden aggressive Patrouillen der Armee rund um Camps der FARC-EP in der Nähe der Flüsse Duda, Guayabero und Leyva im Gemeindebezirk La Uribe in der Provinz Meta, welche die Lager der 40. und 55. Front betreffen. Auch gegen die Fronten 51 und 53 melden Operationen in ihrem Territorium, ebenfalls im Gemeindebezirk La Uribe sowie in Richtung der Provinz Cundinamarca. Hier wurden defensive Gefechte vermeldet.

Im Gemeindebezirk Las Mesetas gab es Operationen gegen die Front Urías Rondón und aktuell gegen die Fronten 17 und 25. So fand in den letzten Tagen ebenfalls ein Abwehrgefecht der 17. Front in der Provinz Huila gegen staatliche Sicherheitskräfte statt.

In dem Brief fragt die Guerilla, welche Gefahr derzeit von ihren Einheiten ausgeht, wenn sie sich mit dem Friedensprozess und der nationalen Aussöhnung beschäftigen?

Brief im Original auf Spanisch

Brief in englischer Übersetzung

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FARC-EP gedenkt irischen Freiheitskämpfern

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Mitglieder der Friedensdelegation der FARC-EP haben am vergangenen 3. Mai im Park Víctor Hugo in der kubanischen Hauptstadt den irischen Patrioten Bobby Sands gewürdigt, der am 5. Mai 1981 in einem Hungerstreik gegen die britische Regierung starb. Außerdem würdigten sie den weiteren neun Gefallenen im Hungerstreik von 1981. Dreizehn weitere Freiheitskämpfer überlebten den damaligen Hungerstreik. Die Mitglieder der FARC-EP pflanzten Blumen, säuberten das Denkmal und gedachten den Gefallenen, die schlussendlich mit ihrem Kampf Ende 1998 mit der Unterschrift des Karfreitags-Abkommen triumphieren konnten. „Internationalismus ist einer der größten Werte, die den Kampf der Revolutionäre inspirieren“, so die FARC-EP in ihrer Mitteilung.

Artikel auf Englisch

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Solidarische Grüße zum 1. Mai

Wir grüßen alle Frauen, die Arbeiter auf den Feldern und in den Städten sowie alle Beschäftigten, besonders die in prekären Arbeitsverhältnissen, in informeller Lohnarbeit und jene, die täglich um das Überleben kämpfen müssen. Der 1. Mai ist der Tag der Arbeiterklasse, es soll jedoch auch der Tag für jene sein, die für eine gerechtere, soziale und solidarische Welt kämpfen.

Sowohl in den Bergen Kolumbiens als auch in den Metropolen Europas, ob Kämpfer oder Sympathisant der Guerilla, ob Mitglied in den Milizen, im Movimiento Bolivariano/Bolivarischen Bewegung oder in der Kommunistischen Partei, alle begleiten wir diesen Tag des Kampfes und fordern politische, soziale und wirtschaftliche Veränderungen im Sinne des Sozialismus.

Trotz der Hoffnung auf Frieden in Kolumbien, zeichnet sich die derzeitige Situation im Land durch paramilitärischen Terror und durch extreme Gewalt gegen alle Gegner aus, die sich dem neoliberalen System widersetzen wollen. Diejenigen der aufständischen Bewegung und diejenigen der sozialen und gewerkschaftlichen Organisationen, der Bauernverbände und der ethnischen Minderheiten sind besonders betroffen.

Es sind auch diejenigen, die die Ungerechtigkeiten des neoliberalen Systems aufs Schärfste erleben. Sie gehören zu den ärmsten Sektoren im Land und trotz des unermesslichen Reichtums des Landes, gemessen an den natürlichen Ressourcen, sind sie es, die täglich Gewalt, Vertreibung und Hunger erleiden, während die Konzerne riesige Gewinne einfahren.

Gegen die Politik des Hungers und der Gewalt und für einen dauerhaften Frieden mit grundlegenden politischen, sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen müssen wir unsere Bemühungen, unsere Mobilisierung und unseren Kampf verstärken. Eine Unterzeichnung des Friedensabkommens ist die Grundlage sozialer Gerechtigkeit.

Und mehr als je zuvor benötigt nicht nur Kolumbien, sondern ganz Lateinamerika und die ganze Welt die Solidarität aller. Dieses Wort – Solidarität, dass in Zeiten des Kapitalismus eine neue und wichtige Bedeutung bekommt, muss wieder mit Leidenschaft gefüllt werden. Solidarisch zu sein mit den Ärmsten der Welt, mit den sozialen Kämpfen und den sozialen Kämpfern!

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