Morde gehen weiter – Polemik der rechten Regierung

Am Dienstag wurde in dem kleinen Dorf El Puente del Bajo Inglés, 30 Minuten von der Wiedereingliederungszone (ETCR) Román Ruiz der Gemeinde Santa Lucía, der Friedensunterzeichner und ehemalige Guerillero César Darío Herrera Gómez, bekannt als Lenis Callejas, ermordet. Eine mobile Patrouille der Armee, die nur 10 Minuten vom Ort des Vorfalls entfernt war, reagierte spät. Und obwohl César Darío noch lebte, erhielt er weder Erste Hilfe, um sein Leben zu retten, noch wurde er schnell ins Krankenhaus eingeliefert.

Eine Kommission, die sich aus Mitgliedern der Provinzführung der FARC-Partei in Antioquia, dem Vorsitzenden des ETCR Román Ruiz und einer Schutzeskorte der UNP zusammensetzte, ist vor Ort gewesen, um den Leichnam des Genossen zu bergen. Er wurde noch mit Lebenszeichen gefunden, aber im Krankenhaus der Gemeinde Ituango starb er dann um 21 Uhr. Die sich im Prozess der Wiedereingliederung in das zivile Leben befindliche Person war am späten Nachmittag erschossen worden, nachdem er die Arbeit auf dem Land beendet hatte und zur Wiedereingliederungszone aufgebrochen war.

In der Wiedereingliederungszone Román Ruiz und der Gemeinde Santa Lucía herrscht eine schwerwiegende humanitäre Situation, die dazu führt, dass hier zwölf ehemalige Kämpfer der FARC im Prozess der Wiedereingliederung getötet worden sind. Insgesamt sind es in diesem Jahr in ganz Kolumbien bereits 5 getötete FARC-Mitglieder. Die Regierung schafft es nicht, diese Mordserie zu beenden. Stattdessen fallen Regierungsmitglieder mit ablehnenden und polemischen Aussagen gegenüber dem Friedensabkommen auf.

So bezeichnete die Innenministerin Nancy Patricia Gutierrez im Rahmen des Forums Kolumbien 2020, dass das Abkommen mit der FARC halb misslungen ist. Zudem machte sie die jetzige politische Partei dafür verantwortlich. Dies ist Hohn für die ehemalige Guerilla, die sich von ihren Waffen trennte und in überwiegender Mehrheit den Prozess der Wiedereingliederung vollzog. Das Land musste hingegen ansehen, wie ungenügend die Umsetzung der vereinbarten Punkte vonstattenging. In einer Erklärung erinnerte die FARC-Partei die Ministerin daran, dass es die FARC-EP, wie sie immer noch sagt, nicht gibt und es daher keinen Sinn macht, sie für die Probleme des Landes zu beschuldigen.

Die FARC-Führungsperson und aktuelle Senator, Carlos Lozada, bekräftigte, dass diese Regierung mit dem Ziel gekommen sei, die Umsetzung des Friedensabkommens zu verhindern. Dies mache sich in der mangelnden Unterstützung zum Frieden bemerkbar. Tatsächlich gibt es viele Beispiele in der Regierungspolitik, die selbst international zu einer Beunruhigung führen, dass der Frieden mehr als brüchig ist. Wichtige Punkte, wie die Schaffung von Sonderwahlbezirken (circunscipciones especiales para la paz) für die Opfer des bewaffneten Konflikts, die Landreform oder Substitution von illegalen Pflanzen können fast beerdigt werden.

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