FARC-EP und Regierung mit historischem Abkommen – Endgültiger Waffenstillstand

acuerdo historico

Am gestrigen Donnerstag vereinbarten In Havanna unter internationaler Öffentlichkeit die FARC-EP und die kolumbianische Regierung im Rahmen der gemeinsamen Erklärung Nummer 76 einen bilateralen Waffenstillstand, Zonen der Konzentration der Kämpfer, den Schutz der Guerillakämpfer sowie die Bekämpfung des Paramilitarismus aus. Das Abkommen wurde im Beisein des UN-Generalsekretärs Ban Ki-Moon, der Garanten-Länder, CELAC und natürlich dem Oberkommandierenden der FARC-EP, Timoleón Jiménez, sowie Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos unterzeichnet.

Mit dem Abkommen werden 23 Zonen der Konzentration von Guerillakämpfern in ländlichen Gebieten sowie 8 große Camps geschaffen, in denen sich die Guerilleros sammeln und nach und nach ihre Waffen abgeben sollen. Diese Zonen sind mit einem besonderen Schutz ausgestattet. In einer Übergangsphase sollen sie auf die Wiedereingliederung in das zivile Leben vorbereitet werden. Überwacht werden die Zonen unter anderem von der internationalen Staatengemeinschaft UNO. Diese Phase soll längstens 6 Monate nach Unterzeichnung des endgültigen Abkommens in Kraft treten. Hier gibt Santos einen zeitlichen Rahmen bis Ende Juli vor. Der Friedensvertrag soll dann nicht mehr in Kuba, sondern in Kolumbien unterzeichnet werden.

Ein anderer wichtiger Punkt ist die Aufgabe des Staates zur Bekämpfung der neuen rechten paramilitärischen Gruppen. Ehemals als Gehilfen des Militärs und der Großgrundbesitzer, um die Guerilla zu bekämpfen, haben sich die Todesschwadronen in den 1990er Jahren zu selbstständigen agierenden kriminellen Organisationen entwickelt. In den letzten Monaten haben Aktivitäten der paramilitärischen Gruppen und die Morde an Menschenrechtlern, Gewerkschaftern und Bauernaktivisten wieder zugenommen.

Besonders die Erfahrungen der FARC-EP in den 1980er Jahren mit dem systematischen Ermorden von linken Mitgliedern und Sympathisanten aus der von der Guerilla gegründeten Partei Unión Patriótica sorgt für Vorsicht. Die Regierung verpflichtet sich nun in dem historischen Abkommen, diese Gruppen und ihre Unterstützer in enger Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft entschlossen zu bekämpfen und linke Aktivisten und Politiker zu schützen. Für einen endgültigen Frieden wird entscheidend sein, dass die demobilisierten Guerilleros effektiv geschützt werden.

„Dieses Abkommen ist keine Kapitulation der Aufständischen, es ist das Produkt eines ernsten Dialoges.“ Timoleón Jiménez
„Nicht mehr Tote und Schrecken für das Vaterland. Heute ist der letzte Tag des Krieges.“ Timoleón Jiménez
„Dass die schreckliche Nacht ende und sich der Weg zu Frieden und Hoffnung öffne.“ Carlos Lozada
„Wir verstehen es so, dass die größten Nutznießer unserer Bemühungen künftige Generationen sein werden.“ Timoleón Jiménez
„Der Krieg hat Milliarden von Dollar für das Land gekostet. Ein Land in Frieden kann Ressourcen für andere Zwecke nutzen.“ Timoleón Jiménez

Gemeinsame Erklärung Nummer 76

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