Militäroperationen in El Pato in Kolumbien

Zwischen dem 22. und 23. Mai untersuchte nach Bitte der Bevölkerung in der Region EL Pato eine Brigade der Menschenrechtsbeobachtung unter Beteiligung des Büros des Hohen Kommissariats für Menschenrechte OACNUHD, sowie Menschenrechtsbeobachter mit den Zuständigkeiten der Provinzen Caquetá und Huila, wo die Region El Pato liegt, die aktuelle Situation

Dabei wurden militärische Operationen in der Bauernschutzzone mit Sonderrechten „ZRC El Pato-Balsillas“ von der Mobilen Brigade Nummer 36 aus dem Bataillon Nummer 12 „Diosa del Chairá“ durchgeführt. Begleitet wurden sie offenbar von Deserteuren und demobilisierten aufständischen Kämpfern der FARC-EP, die vermummt das Vorstoßen unter Missbrauch ihrer Rechte mit Informationen fütterten. Es gab konstante Beschuldigungen gegen die Bauern in der Umgebung, sowie den Gemeinderäten „Juntas de Acción Comunal“, Unterstützer der Guerilla zu sein.

Die militärische Besetzung durch die Armee in der Region der ZRC El Pato-Balsillas fand in den Gebieten statt, die zuvor unter Präsenz der Guerilla FARC-EP standen. Dabei nutzt das Militär den von der FARC-EP einseitig beschlossenen Waffenstillstand aus, dringt in ihre Territorien ein und schikaniert die lokale Bevölkerung. Sie ist zu einer Besatzungsarmee geworden und stiehlt oder zerstört das Hab und Gut der Bauern. Landwirtschaftliche Geräte, Geschirr oder Viehzeug werden entwendet, die Türen, Wände, Böden und Dächer der Häuser zerstört, während die Bauern auf den Feldern arbeiten sind.

Am 15. April zum Beispiel wurden in der Gemeinde Guacamayas die Bewohner eingeschüchtert. So drohte die Armee Personen festzunehmen und beschuldigte die Gemeinderäte, die Guerilla zu unterstützen und diese hart zu bestrafen. Am 21. April ließen sich Armeetruppen zwischen den Dörfern La Unión und El Avanca nieder, man beschuldigte eine Person ein Guerillafunktionär zu sein, bezeichnete ihn als Hurensohn und schaffte ein mit verbundenen Augen an einen anderen Ort. Im Dorf Alto Avance gibt es Meldungen über Fehverhalten der Mobilen Brigade, die sich unerlaubterweise auf den Höfen der Bauern niederlässt, Geld stiehlt und Tiere raubt.

Auch zwischen den Dörfern Los Andes, Lucitana und Las Morras werden Truppenbewegungen verzeichnet. Auch hier beschuldigen und bedrohen sie die Bevölkerung am Rand der Straße. Dabei ist eine unbekannte Person, die als Deserteur der Guerilla ausgibt und Personen beschuldigt. Auch wurde eine Feministin aus Las Morras mit Beschuldigung der Rebellion festgenommen und mit dem Hubschrauber des Militärs nach Neiva verbracht. Aus San Vicente del Caguan wird derweil die Anwesenheit von paramilitärischen Gruppen berichtet, was sich vor allem durch Graffitis im Stadtzentrum auszeichnet.

Artikel auf Spanisch

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