Facundo Molares Schoenfeld gestorben

Facundo Molares Schoenfeld, der „Argentinier in der FARC-EP“, ist am Donnerstag, den 10. August, gestorben und wurde 47 Jahre alt. Er starb inmitten von Protesten in Buenos Aires (Argentinien), die von linken Bewegungen organisiert wurden und die die Vorwahlen kritisieren.

Internationale Medien berichteten, dass in den Videos, die nach der Demonstration ausgestrahlt wurden, Molares mit dem Gesicht auf dem Boden zu sehen ist und von einem Polizeibeamten festgenommen wird, während andere Demonstranten darauf bestehen, dass er nicht mehr atmen kann und umgedreht werden sollte. Angesichts der Situation beginnen sie dann einen Krankenwagen zu rufen.

Von seinen revolutionären Ideen motiviert, schloss sich Facundo Molares, der der Kommunistischen Jugend in Argentinien angehörte, 2002 der FARC-EP an, nachdem er als Rucksacktourist durch Lateinamerika gereist war. Er blieb 15 Jahre lang in ihrem Reihen und nahm dort den Kampfnamen Camilo Fierro an, obwohl ihn alle „Camilo der Argentinier“ nannten.

Er unterschrieb seinen Eintritt in die kolumbianische Guerilla in Los Pozos in der Nähe von San Vicente del Caguán. Seitdem wurde er aufgrund seiner akademischen Ausbildung schnell politischer Instrukteur der Mobilen Kolonne Teófilo Forero unter dem Befehl von Hernán Darío Velásquez alias El Paisa, der im Dezember 2021 in Venezuela starb.

Nach der Unterzeichnung des Friedensprozesses von 2016, den Morales in seiner Art und Weise kritisierte, und noch mehr den Prozess der Wiedereingliederung, wurde er quasi aus der Guerilla ausgestoßen und nach Putumayo gebracht. Von dort setzte er sich ins Ausland ab und ging zurück nach Argentinien. Dort arbeitete er zuletzt als Fotojournalist, blieb der linken Bewegung jedoch treu.

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Krieg aber Hoffnung auf Frieden

Am gestrigen Samstag, den 12. August, wurden drei Polizisten in der Gemeinde Morales in der Provinz Cauca durch Guerilleros der FARC-EP bei einem Angriff getötet. Der Angriff ereignete sich nahe dem Dorf La Estación, als die Polizei dort einen Kontrollpunkt durchführen wollte. In Gebieten, die unter Kontrolle der Guerilla stehen, werden Kontrollpunkte der staatlichen Sicherheitskräfte als militärisches Ziel aufgefasst. Den Angriff führte die Front Jaime Martinez durch.

Die Situation in Cauca ist nach wie vor besorgniserregend. In den letzten Stunden wurde vom Verschwinden eines Soldaten in der Gemeinde Santander de Quilichao berichtet. Nach vorläufigen Informationen handelt es sich um den Berufssoldaten Juan David Estrada Suárez, der offenbar seine Militärbasis verlassen hatte, um Lebensmittel im Ortsgebiet zu kaufen. Hier ist noch unklar, wer den Soldaten gefangen genommen hat. Aktiv sind hier die Fronten Jaime Martinez und Dagoberto Ramos.

Zuletzt kam es immer wieder zu schweren Kämpfen in der Provinz Cauca, aber auch in anderen Landesteilen. Nach dem Ende des Waffenstillstandes verschlechterte sich zunehmend die Sicherheitslage und führte die Armee mit der Polizei eine Offensive gegen die aufständische Bewegung durch.

Darüber hinaus wurden jedoch Informationen bekannt, dass sich die Regierung und die FARC-EP, Zentraler Generalstab, unter Iván Mordisco am 17. September den Friedensprozess aufnehmen werden. In der Zwischenzeit diskutieren die beiden Parteien die Möglichkeit, eine Einstellung der Offensivoperationen ab dem kommenden Donnerstag, dem 17. August, zu verordnen. Am 17. September würde ein landesweiter bilateraler Waffenstillstand mit einer Laufzeit von sechs Monaten beginnen.

Beide Seiten diskutieren einen Fahrplan für die Beseitigung illegaler Aktivitäten in den Gebieten wie Drogenhandel, Entführungen, illegaler Bergbau und andere. Zudem erörtern die Parteien die Einrichtung eines Notfalllösungsteams, was im Fall von Verletzungen wie beim Waffenstillstand aktiv wird. Schon lange fordern die FARC-EP einen Beginn des Friedensprozesses, der zuletzt eingefroren wurde.

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Überblick Zweites Marquetalia der FARC-EP

Die andere dissidentische Nachfolgeorganisation der „alten“ FARC-EP ist die des Zweiten Marquetalia, die sich getreu dem Namen auf den Gründungsort der alten FARC-EP bezieht und sich ebenso in einer legitimen Nachfolge sieht, wie der Zentrale Generalstab der FARC-EP als Konkurrenz. Die FARC-EP, zweites Marquetalia, wird kommandiert durch Iván Márquez, einer charismatischen Personen mit einer hohen politisch-militärischen Erfahrung als ehemaliger Kommandant der Sekretariats der alten FARC-EP und Verhandlungsführer bei dem Friedensprozess von 2016.

Später als der Zentrale Generalstab gründete sich diese Organisation im Jahr 2019 aufgrund der Nichteinhaltung des Friedensabkommens und vor allem durch die juristische Verfolgung von Kommandanten der FARC-EP, was als großes Sicherheitsproblem interpretiert wurde. So erklärten verschiedene Kommandanten wieder den Griff zu den Waffen und wollten anfangs ein Zusammengehen mit den anderen dissidentischen Strukturen um Gentil Duarte und Iván Mordisco. Dies scheiterte jedoch, vor allem weil der Zentrale Generalstab die hierarchischen Strukturen um Márquez und eine Unterordnung ablehnte, auch weil sie das Zweite Marquetalia für den Verrat an der alten FARC-EP verantwortlich machten.

Die FARC-EP, zweites Marquetalia, schaffte es in den ersten beiden Jahren, sich territorial gut aufzustellen und einen gewissen Einfluss aufzubauen. Dies hängt sicherlich mit den bekannten Führungspersonen zusammen, die in verschiedenen Gebieten noch gut verankert waren. In den letzten Jahren gab es jedoch einen Stillstand in der Entwicklung, sicherlich zusammenhängend mit der Tötung ihrer bekannten Kommandanten, aber auch durch den mittlerweile größeren Einfluss der Konkurrenz, des Zentralen Generalstabs. Sie haben nun territorialen Einfluss in 55 Großgemeinden und rund 1650 Mitglieder, darunter 1000 bewaffnete Personen und 600 Angehörige in ihren Unterstützungsnetzwerken.

Der territoriale Einfluss der Zweiten Marquetalia hat sich vor allem auf die Provinzen im Südwesten des Landes wie der Provinz Nariño konzentriert, wo es ihr gelang, Strukturen wie die Front Oliver Sinisterra oder auch die Guerrillas Unidas del Pacífico (Vereinigte Guerillas des Pazifiks) in ihrem Westblock Alfonso Cano zusammenzuführen. In der Provinz Cauca konnte die Front Diomer Cortes und die Sechste Kommission geschaffen werden. Sie stehen hier in einem Disput mit den Strukturen des Zentralen Generalstabs.

In Putumayo gelang es, die sich autonom entwickelten Bolivarischen Grenzkommandos zum Zweiten Marquetalia zu führen. Diese aus ehemaligen Guerilleros, aber auch paramilitärischen Personen bestehende Gruppe, konnte im Süden des Landes ihren Einfluss deutlich aufbauen. Dabei ist hier von einem starken Eigenleben der Gruppe auszugehen, die faktisch eine Allianz eingegangen sind, von der Kommandoebene des Zweiten Marquetalia aber nur ein geringer Einfluss auf jene Struktur vorhanden ist.

Im Osten des Landes ist das Zweite Marquetalia zwar mit der Kompanie Fernando Díaz in Caquetá, der Kolonne Teófilo Forero in Caquetá und Huila, mit der mobilen Kolonne Vladimir Stiven in Meta einige Strukturen, aber ihr Einfluss ist gering zu dem des Zentralen Generalstabs. In einigen Regionen wie in Norte de Santander, Arauca, Guaviare und Vichada hat sie ihren Einfluss gar verloren und beschränkt sich teilweise auf Kooperation mit der ELN gegen den gemeinsamen Feind des Zentralen Generalstabs. Auch ihr militärisches Rückzugsgebiet in Venezuela, hier in den Regionen Apure und Amazonas, ging stark zurück. Auch wenn im April die Neugründung der 53. Front Edinson Romaña in Cundinamarca und Meta bekanntgegeben wurde, ist ihr Erscheinen bisher kaum erkennbar.

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Überblick Zentraler Generalstab der FARC-EP

Die FARC-EP, Zentraler Generalstab, unter der Führung von Iván Mordisco hat ihre Ursprünge in der 1. Front Armando Ríos, die bereits frühzeitig das Friedensabkommen der „alten“ FARC-EP von November 2016 ablehnte. Der erste Kommandant der Front war alias Gentil Duarte, der im Mai 2022 getötet wurde. Seitdem wird die Organisation von alias Iván Mordisco kommandiert, der auch Befehlshaber der 1. Front war. Der Zentrale Generalstab, wie sie in Abgrenzung zur FARC-EP des Zweiten Marquetalia heißen, ist die größte der beiden Organisationen der FARC-EP, die sich als je legitime Nachfolger der FARC-EP sehen. Sie sind in mehr als 166 Großgemeinden und in 22 Provinzen aktiv. Dabei haben sie sich stetig vergrößert.

Dieses territoriale Wachstum hängt hauptsächlich mit zwei Faktoren zusammen. Der erste Faktor ist die Erhöhung ihrer Mitglieder, in dem sie sich auf rund 3500 Guerilleros in den letzten Jahren vergrößert haben. Darunter sind rund 2150 direkt unter Waffen stehende Personen sowie 1350 Milizionäre in den Unterstützungsnetzwerken. Der zweite Faktor ist die Konsolidierung ihrer politisch-militärischen Macht in Gebieten wie Cauca, Norte de Santander, Arauca, Putumayo, Valle del Cauca und Antioquia. In Gebieten wie Caquetá und Meta ist sie seit jeher präsent.

Die FARC-EP besteht in ihrer politisch-militärischen Struktur hauptsächlich aus Fronten, die sich in festgelegten Regionen bewegen. Mehrere Fronten in einem großen Gebiet bilden einen Block. Derzeit gibt es vier Blöcke, bzw. große einheitliche Zusammenführungen von den Fronten, wobei der Südblock ab und an Erwähnung findet, er aber von der FARC-EP zum Südostblock hinzugezählt wird. Da zu einem Block jedoch mehrere Strukturen bzw. Fronten gehören müssen, wird der Südblock in der Betrachtung also außer Acht gelassen.

Im Block Magdalena Medio besteht die FARC-EP aus den folgenden Fronten: 4. Front, 18. Front, 24. Front, 27. Front, 33. Front, 36. Front, 37. Front „Mario Morales“, und die 41. Front. Als besonders aktiv gelten die 18. und 36. Front in Antioquia sowie die 33. Front in Norte de Santander, die zudem noch die Mobile Kolonne El Negro Eliécer Gaitán führt. Im Süden des Cesár wird gerade versucht, neue Strukturen aufzubauen, dazu zählt die 41. Front.

Der Westblock Kommandant Jacobo Arenas, ehemals das Westliche Koordinationskommando, zählt mit dem Südostblock zu den aktivsten Blöcken. Im Westblock versammeln sich die Fronten Jaime Martínez, Dagoberto Ramos, Franco Benavides, Urías Rondón, Rafael Aguilera, Carlos Patiño und Ismael Ruíz sowie die Kompanie Adan Izquierdo und die Kompanie Jhonier Toro. Tätig ist der Westblock vor allem im Südwesten des Landes mit den Provinzen Nariño, Cauca, Huila und Valle del Cauca.

Das Vereinigte Kommando des Ostens besteht aus den 10. Front Martín Villa, der 16. Front, der 28. Front José Maria Córdoba, der 39. Front Arcesio Niño sowie der 45. Front. Besonders die 10. und die 28. Front machten auf sich aufmerksam, da sie in Arauca in einem Konflikt mit der ELN standen und es in der Provinz zu einer Gewaltwelle kam. Die Grenzregion zu Venezuela ist strategisch wichtig und war daher stark umkämpft.

Der Südostblock Jorge Suárez Briceño ist der aktivste Block und sozusagen mit der 1. und 7. Front die Mutterstruktur der FARC-EP unter dem Kommando von Iván Mordisco. Zum Südostblock gehören die 1. Front Armando Ríos, die 7. Front, die 14. Front, die 17. Front, die 26. Front, sowie die Fronten 40, 43, 49 und 62. Teilweise sind diese aber auch in neue Fronten aufgegangen und ein genaues Auseinanderdividieren ist nicht möglich. Aktuell sind die Fronten Iván Dias, Carolina Ramírez, Comandante Rodrigo Cadete, Edison Cinco Mil, Jorge Suárez Briceño und Dario Gutiérrez sowie die Mobile Kolonne Miller Perdomo zu erwähnen.

Das Aktionsgebiet des Südostblocks ist sehr groß und besteht aus Territorien, wo die FARC-EP seit Jahrzehnten verankert ist. Von hier aus wurden Emissäre in andere Landesteile gesendet, um die FARC-EP und die wieder aufkommenden Strukturen der „dissidentischen“ FARC-EP zusammenzuführen. Dieses Projekt ist erstaunlicherweise gut gelungen, wenn man den organisatorischen Aufwand betrachtet und die Konkurrenz der FARC-EP, Zweites Marquetalia.

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Weitere Operationen gegen Guerilla

Die Operationen der staatlichen Sicherheitskräfte gegen Strukturen der aufständischen Bewegung FARC-EP laufen weiterhin, obwohl in der Öffentlichkeit vom anstehenden Friedensprozesses fabuliert wird. Neben den Provinzen Caquetá und Cauca ist derzeit auch die Provinz Nariño stark von militärischen Auseinandersetzungen betroffen. So gab es Aktionen der Streitkräfte ein hergehend mit starken Kämpfen gegen die Front Franco Benavides der FARC-EP, die im Westblock Kommandant Jacobo Arenas organisiert ist. Die Kämpfe fanden unter anderem im ländlichen Gebiet der Gemeinde Andes Sotomayor (Nariño) statt. Leidtragend ist vor allem die lokale Bevölkerung. Erst vor kurzem kam es während einer Militäroperation in der Gemeinde La Plata (Provinz Huila) zum Tod eines Kindes durch die Armee, welches zuerst der aufständischen Bewegung in die Schuhe geschoben wurde. Proteste der lokalen Bevölkerung und Videos zeigen jedoch, wer die Aggressionen und den Tod zu verantworten hat.

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FARC-EP gegen Korruption

Die Front Carlos Patiño aus dem Westblock Kommandant Jacobo Arenas der FARC-EP hat in einem Kommuniqué öffentlich gemacht, dass eine Kandidatur zur Bürgermeisterin von Argelia im Süden der Provinz Cauca nicht geduldet wird. Dies zeigt deutlich, wie korrupte Kreise ihre machtherrschaft auch auf dem Land sichern wollen, was eine Ausbeutung der öffentlichen Mittel und Armut für die einfache Bevölkerung bedeutet. Auf der anderen Seite zeigt der Fall, wie wichtig auch eine Kontrollinstanz ist und wie die unter anderem die politisch-militärische Arbeit der Guerilla aussieht.

In dem Kommuniqué der FARC-EP heißt es, dass der Vater von Karen Melissa Mejía Gaviria, Bernardo José Mejía Daza, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde, die Errichtung des Militärstützpunktes gefördert hat, der von der Gemeinde nicht genehmigt wurde. Des Weiteren stellt das Kommuniqué klar, dass sie und ihre Mitarbeiter nicht in die Stadt Argelia oder Gebiete, die von der FARC-EP kontrolliert werden, eindringen dürfen, weil sie mit Korruption, Veruntreuung, Drohungen und sexuellem Missbrauch in der Gemeinde in Verbindung gebracht wird.

Die Front Carlos Patiño rief auch die Gemeinde dazu auf, keine Spenden von Karen Melissa Mejía Dazas und ihrem Team zu erhalten, da gegen sie öffentliche und gemeinschaftliche Sanktionen verhängt werden könnten. Zudem rief die Guerilla dazu auf, weiterhin Korruptionsakte zu melden. In dem Kommuniqué vom 26. Juli wird der Wahlkampf stark kritisiert, der von Verwaltungsbeamten aus der Gemeinde unterstützt wird, da die Logistik und die kommunalen Ressourcen genutzt werden, was zu Benachteiligungen gegenüber den anderen Kandidaten führt.

Außerdem gäbe es Kontakte der Kandidatin und ihrer Familie sowie der nahestehenden Beamten zur Gruppe Los Pocillos, einer kriminellen Organisation. In dem Kommuniqué wird sich auf des Revolutionsgesetzt Nr. 003 berufen, dass von der FARC-EP im Mai 2000 beschlossen wurde. Es dient immer wieder in den von der Guerilla kontrollierten Gebieten zur Durchsetzung der öffentlichen Interessen im Umgang mit öffentlichen Mitteln. Die Korruption und der Machtmissbrauch sind in Kolumbien weit verbreitet. Anbei das Gesetz 003 zur Dokumentation:

 

Gesetz 003 Behördliche Korruption

1. Kolumbien wird von der Geisel der Korruption geplagt, besonders von der Plünderung der öffentlichen Finanzen, die von den Möchtegern-Politikern und den Beamten der Nation, der Bundesstaaten, der Gemeinden und der dezentralisierten Institute in eine persönliche Bereicherungsquelle verwandelt wurden.

2. Dieser perverse Brauch ist doppelt schädlich, weil er die Moral des Landes verletzt und es stets tiefer in wirtschaftliche Rückständigkeit und soziale Ungerechtigkeit versinken lässt.

3. Die herrschende Straflosigkeit ist eine direkte Folge der Solidarität der politischen Kaste des Landes untereinander, in der einer den anderen deckt, je nachdem, wer gerade der jeweiligen Regierung vorsteht. Deren Meinungsverschiedenheiten sind nur Streitereien, um festzulegen, wer sich den Kuchen des Staatshaushaltes teilt.

4. Trotz aller Rhetorik hat keine Regierung wirksame Maßnahmen zur Ausrottung dieses Übels getroffen.

5. Für die FARC-EP steht fest, dass die endgültige Beseitigung der behördlichen Korruption nur durch die Ersetzung des Staates und seines politischen Regimes mit einem Staat, der tief im Wesen des Volkes verankert ist und auf der Grundlage von Ethik und Moral des Gemeinwohls erzielt werden kann.

 

Der Oberste Generalstab der FARC-EP beschließt daher angesichts der Bedeutung und der Wirkung des Phänomens in der aktuellen Krise

§1 Wer sich widerrechtlich öffentliche Güter oder Gelder aneignet oder gleichermaßen Dritten diese Aneignung erleichtert, muss diese Mittel dem gesetzlichen Eigentümer vollständig zurückerstatten, zuzüglich entsprechender Zinsen zum bei der Rückgabe geltenden Bankzinssatz.

§2 Derjenige muss außerdem entsprechend der Höhe und der Schwere des begangenen Verbrechens eine Strafe bezahlen, die umso höher ausfällt, je höher die administrative Position angesiedelt ist, in der die Straftat begangen wurde. Diese Buße kann bis zur Enteignung gehen.

§3 Derjenige wird entsprechend den vorherigen Kriterien in Haft genommen.

§4 Diejenigen im Privatsektor, die Belohnungen, Entschädigungen oder Anteile an Beamte ausschütten, um dadurch Vorteile zu erlangen, werden nach den gleichen obigen Kriterien bestraft.

§5 Dieses Gesetz tritt am Tag seiner Veröffentlichung in Kraft.

 

Zur Befolgung

Plenum des Obersten Generalstabes der FARC-EP

In den kolumbianischen Bergen, Mai 2000

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Krieg in Provinz Cauca nimmt zu

Seit Tagen gibt es schwere Kämpfe in verschiedenen Landesteilen, darunter vor allem in der Provinz Cauca. Hier führt seit geraumer Zeit die Armee in Kooperation mit der Polizei eine Offensive gegen mehrere Strukturen des Westblocks der FARC-EP durch. Leidtragenden sind nicht nur die Kämpfer der Einheiten, sondern vor allem die Zivilbevölkerung, die durch die anhaltenden Kämpfe ihre Häuser nicht verlassen darf oder vertrieben wird.

In die Medien schaffte es die Offensive der staatlichen Sicherheitskräfte besonders durch den tragischen Tod eines vierjährigen Mädchens in der Provinz Huila, die hier an die Provinz Cauca angrenzt. Zuletzt hieß es von Seiten der Medien, die die Version der Armee einfach kritiklos übernehmen, dass die FARC-EP schuld am Tod des Mädchens sei. In einem Kommuniqué vom 27. Juli der Front Ismael Ruiz, aktiv in Huila und Tolima, schaut dies anders aus:

„Die Front Ismael Ruiz des Westblocks, Kommandant Jacobo Arenas der FARC-EP, lehnt die Ermordung des vierjährigen Mädchens durch Angehörige der nationalen Armee in einem ländlichen Gebiet des Landkreises La Plata Huila ab, was einen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht darstellt.

Seit drei Tagen führt die Armee Belagerungsoperationen in den Dörfern San Miguel und Gallegos gegen Einheiten der Front Ismael Ruiz durch. Angesichts der möglichen Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung, die dies mit sich bringen könnte, fordern die Gemeinden den Regierungssekretär Andres Mauricio Muñoz Leguizamo auf, einzugreifen, um Konfrontationen zu vermeiden, worauf mit kriegerischer Haltung reagiert wird und die militärische Präsenz bis zum Morgen des heutigen Tages verstärkt wird, wenn 5 Lastwagen mit Truppen eintreffen und eine Offensive gegen unsere Einheiten beginnt.

Am heutigen Morgen kommt es zu Zusammenstößen zwischen Angehörigen der Nationalen Armee und der FARC-EP, wo die Armee unverantwortlich und wahllos schießt und dabei ein vierjähriges Mädchen verletzt. Eine Situation, die sich verschlimmert, wenn der Krankenwagen, der das Mädchen in ein Krankenhaus bringen sollte, daran gehindert wird, durchzufahren, was zu dem tragischen Ereignis führt, das heute das ganze Land bewegt, nämlich dem Tod des Mädchens in den Händen der Nationalarmee.“

Die FARC-EP fordert nun eine unabhängige Aufklärung der Ereignisse und auch die Einstellung der Feindseligkeiten. Das ein Waffenstillstand auch von der Zivilbevölkerung gewünscht wird, zeigen immer wieder die Manifestationen der lokalen Bevölkerung oder auch Schreiben der sozialen Organisationen, die sich an die staatlichen Sicherheitskräfte richten und einen Rückzug fordern. Bei diesen Aktionen ist es logisch, dass sich Strukturen der Guerilla gegen die Belagerung und Offensive wehren.

Auch in der Gemeinde Argelia, Süden der Provinz Cauca, wo die Armee seit mehreren Tagen Operationen gegen die Front Carlos Patiño vorangetrieben hat, werden Tote gemeldet. Darunter sind Tote und Verletzte bei der Guerilla, aber auch verletzte Zivilisten und getötete Soldaten zu beklagen. Die Operationen haben hier am Mittwoch, den 26. Juli, begonnen. Zudem mussten Zivilisten aufgrund der Kämpfe ihre Häuser und Dörfer verlassen.

Der Norden der Provinz Cauca ist ebenfalls von Kämpfen betroffen. Dass es dabei auch Schäden an der zivilen Infrastruktur gibt, zeigte sich bei einem Angriff der Front Jaime Martínez, die in der Gemeinde Suárez, eine Polizeistation angriff. Auch eine Schule wurde bei einer kontrollierten Sprengung einer Bombe in Mitleidenschaft gezogen. In die Medien schaffte es die zerstörte Schule, weil dort die kolumbianische Vizepräsidentin zur Schule ging.

Auch im Dorf Mondomo, Gemeinde Santander de Quilichao, wurde die Polizeistation von der Guerilla angegriffen. Die Angriffe begannen am Samstag, den 29. Juli, am frühen Morgen. Zudem gab es Angriffe auf die Militärstationen. Ob es hier zu verletzten oder toten Personen kam, ist nicht bekannt. Ob all die Angriffe im Kontext der bald stattfindenden Friedensgespräche stattfinden, damit jeder Akteur Boden gutmachen kann, ist fraglich.

Bereits zuvor hat die Front Carlos Patiño die Person Wilmer Andrés Campo Hoyos, den ältesten Sohn des Bürgermeisters der Gemeinde Rosas, im Süden des Caucas freigelassen. In einem Video berichten die Guerilleros, dass die Entführung, die am 14. Juli stattfand, das Ergebnis eines Ermittlungsverfahrens wegen Korruptionsdelikten des Bürgermeisters war. Dies ist keine unübliche Praxis der Guerilla, um auf dem Land die weit verbreitete Korruption der Eliten zu verhindern.

„Wir haben klare Hinweise auf Korruptionsdelikte des derzeitigen Bürgermeisters José Roberto Campo. Erste Nichterfüllung von Verpflichtungen in sozialen Investitionen für die mehr als 2000 Familien, die es in den Dörfern der Gemeinde gibt“, so die FARC-EP. „Fehlendes Management der humanitären Hilfe für die Opfer des Erdrutsches vom Januar 2023“ wird zudem festgestellt.

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Verhandlungsführer der Guerilla benannt

Durch ein Schreiben sind nun seit anderthalb Tagen alle Delegierten des Zentralen Generalstabs der FARC-EP bekannt, die mit der Regierung unter Präsident Petro die Friedensgespräche führen werden. Einige Namen waren zuvor schon bekannt gewesen, andere wurden nun ergänzt. Sie kommen aus den unterschiedlichen Strukturen der Guerilla. Für diese Delegierten wird der Haftbefehl temporär ausgesetzt und sie haben Bewegungsfreiheit im Land. Dies ist notwendig, weil in den letzten Friedensgesprächen neben den Verhandlungen den Delegierten auch die Funktion zukam, permanent Kontakt zu den Guerilleros zu halten und über die Fortschritte zu informieren.

Die Resolution vom 24. Juli, unterschrieben vom Präsidenten, enthält die Namen von Alexander Farfán Suárez, Leidy Tatiana Rojas Olaya, Jaime Muñoz Dorado, Jonathan Jair Narváez Quintero, Adolfo Ballesteros Fernández, Óscar Ojeda, José Luis Rodríguez Mora und Carlos Eduardo García Téllez. Dabei sind viele Leute, die schon in den Vorverhandlungen beteiligt waren. Alexander Farfán Suárez, bekannt als Gafas, gehört zur 1. Front der FARC-EP. Er ist schon lange bei der Guerilla und wurde im Zuge der Operation Jaque, der Befreiung der Präsidentschaftskandidatin Betancourt, im Jahr 2008 gefangengenommen. Im Jahr 2017 kam er frei und schloss sich erneut der Guerilla an.

Mit dabei ist auch wieder Leidy Tatiana Rojas Olaya alias Ángela, die bei der Front Adán Izquierdo im Westen des Landes aktiv ist und seit März 2021 Gefängnis von Jamundí inhaftiert ist. Auch Jaime Muñoz Dorado alias Sebastián ist in den Strukturen im Westen organisiert und derzeitig in Popayán inhaftiert. Auch der durch seine medialen Auftritte bekannte Carlos Eduardo García Téllez alias Andrey ist mit an den Verhandlungen beteiligt. Er kommt aus der Provinz Norte de Santander von der 33. Front und trat mehrmals öffentlich auf.

Gemäß der Resolution werden alle an der Vorbereitungsphase der Verhandlungen und am Verhandlungstisch teilnehmen, der am 8. Juli wieder aufgenommen wurde, nachdem die Gespräche wegen der Ermordung von drei Minderjährigen durch die Front Carolina Ramírez in der Provinz Putumayo, als diese von der Guerilla geflohen waren, ausgesetzt wurden. Die FARC-EP, Zentraler Generalstab, besteht aus mehr als 23 Fronten bzw. Strukturen und verfügt über rund 3200 bewaffnete Kämpfer. Sie untersteht dem Kommando von Iván Mordisco, der Gentil Duarte ersetzte. Sie beteiligten sich nicht am Friedensprozess der FARC-EP von 2016 und verkündeten frühzeitig die Weiterführung des Kampfes.

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Iván Márquez mit Kommuniqué zum 240. Geburtstag Simón Bolívars

Am gestrigen Montag, den 24. Juli, veröffentlichte die FARC-EP, Zweites Marquetalia, ein Kommuniqué, welches von Iván Márquez unterzeichnet wurde. Zuletzt spekulierte man ja, ob der Oberkommandierende der aufständischen Bewegung gestorben sei. Doch aus de, Umfeld der linken Wochenzeitung „Voz“ hieß es schon vor ein paar Tagen, dass er am Leben sei. Dieses Kommuniqué dürfte ein weiterer Beleg dafür sein, dass Iván Márquez als Kommandant am Leben ist.

Mit dem Titel „Ideen für eine kontinentale Vision“ feiert die FARC-EP, Zweites Marquetalia, die in der vergangenen Zeit an politisch-militärischen Einfluss zur FARC-EP unter Iván Mordisco und dem Zentralen Generalstab verloren hat, nun den 240. Geburtstag des Befreiers Simón Bolívar. Das Kommuniqué knüpft an die vergangene Zeit an, in der die Guerilla durch politische Öffentlichkeitsarbeit eine neue FARC-EP aufbauen wollte und durchaus gute Chancen hatte.

„240 Jahre nach der Geburt des Befreiers Simón Bolívar teilen wir als Hommage an den Helden, die auf dieser Hemisphäre und in anderen Breitengraden für die Menschenwürde und die Achtung der Selbstbestimmung der Völker kämpfen, diese Linien über die kontinentale Einheit und die bolivarische geopolitische Strategie“, heißt es in dem auf der Webseite des Zweiten Marquetalia veröffentlichten Schreiben.

Laut dem Oberkommandierenden Iván Márquez „ist es an der Zeit, das Schicksal unseres Amerikas zu bestimmen, das Eingeweihte zu vollenden, indem wir dem folgen, was der Befreier mit seiner eigenen Handschrift am Firmament geschrieben hat. Das Ende des Kampfes naht, die große Schlacht, die Bolívar nicht beendet hat, die der Kontinentaleinheit.“ Und weiter: „Zwei Jahrhunderte lang haben wir unter der Tyrannei der Oligarchien des Kontinents und den Fesseln der neuen kolonialen Sklaverei gelitten, insbesondere unter der Versklavung des Geistes, mit der die Vereinigten Staaten uns als unterwürfige Herde ohne Proteste und Volksaufstände ausplündern und beherrschen wollen.“

„Es war eine außergewöhnliche Idee des Befreiers, die Einheit zum bestimmenden Faktor seiner geopolitischen Strategie zu machen, denn ohne sie kann eine Macht, eine materielle und geistige Kraft nicht gebildet werden, die Unser Amerika zum Gleichgewicht zwischen Nord und Süd, zum Gleichgewicht des Universums, zu einer respektablen Kraft macht, die, auf der Liebe zur Menschheit gegründet, jeden Versuch anachronistischer Imperien, Völker zu unterwerfen und zu unterdrücken abbringt, auf welchem Breitengrad sie sich auch befinden mögen, wie auch an den Enden der Erde. Wir müssen, wie die Luft zum Überleben, den Untergang der ungerechten unipolaren, sklavischen und unmenschlichen Welt beschleunigen, die von Washington und dem Weltkapitalismus aufgezwungen wurde.“

„Die Liebe und der Humanismus von Bolívar gehen über den Kontinent seiner Freiheitskämpfe hinaus und fliegen mit seiner Zärtlichkeit, um den Kampf für Würde und Gerechtigkeit zu verstärken, die seit Jahrhunderten und Jahrhunderten unsere Brüder in Afrika, Asien, Ozeanien, Europa und das Volk der Vereinigten Staaten befreien, deren Herz sich nach einer anderen Regierung sehnt, fern von jeglicher Tyrannei in der Welt.“

„Wir rufen die Jugend der Welt auf, sich an die Front zu stellen, an die vorderste Front des Gefechtes und des Kampfes für eine neue Welt ohne Unterdrückung, gerecht, menschlich, solidarisch, respektvoll und beschützend für das Leben auf dem Planeten. Erwachsene und denkende Menschen, unsere Älteren und Großeltern, werden uns folgen, denn es wird ein gemeinsamer Kampf für die Menschenwürde sein, angeführt von einer unbesiegbaren und unwiderstehlichen Kraft, genannt Einheit.“

„Die Unterdrücker der Welt haben versucht, mit raffinierten Techniken Millionen und Abermillionen von menschlichen Gehirnen zu besänftigen, indem sie ihnen die Fesseln der mentalen Versklavung anlegen, mit dem hoffnungslosen Gedanken, dass wir glauben, dass nichts für eine bessere Welt getan werden kann und dass unser Schicksal die Resignation ist“, so dass Kommuniqué und am Ende zum bewaffneten Kampf aufruft: „Wir müssen uns mit der Waffe der Zukunft, der Waffe der Liebe, zusammenschließen, Schurken neutralisieren und die Grundlagen für Brüderlichkeit, Solidarität und Frieden in der neuen Welt legen. Alle zusammen, auf zum Angriff! Diesen Kampf für die Menschheit müssen wir gewinnen. Wir werden siegen!“

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Lebt Iván Márquez doch noch?

Die Realität über den Gesundheitszustand des obersten Kommandanten  der FARC-EP, Zweites Marquetalia, Iván Márquez, ist unklar und wird von Gerüchten genährt, die seit seiner schweren Verwundung in Venezuela kursieren.  Die kolumbianischen Behörden versicherten, dass er einen Splitter in seinem Kopf hatte, sein Magen schwer verletzt war und er sogar drei Finger verloren hätte. Die Nachrichtenagentur CM& hatte seinen Tod bestätigt, aber gestern erschien eine neue Version der linken Wochenzeitung „Semana“, wonach er doch noch leben solle.  Dies gehe aus einer sicheren Quelle hervor. Er befinde sich zudem auf dem Weg der Genesung.

Obwohl dieses Medium keine weiteren Einzelheiten preisgegeben hat, ist es wahr, dass die Zeitung über gute Kontakte zur aufständischen Bewegung und auch nach Venezuela hat. Als man von dem Angriff erfuhr, dem er angeblich zum Opfer gefallen war, gab es Gerüchte, dass Márquez nur in das Militärkrankenhaus von Caracas gebracht werden konnte, weil er wegen der Schwere seiner Verletzungen und der Pflege, die er brauchte, nur dort behandelt werden konnte. Seit dem gibt es immer wieder Gerüchte um den Kommandanten, der in Zeiten der alten Guerilla sogar ihr Verhandlungsführer während des Friedensprozesses war.

In den letzten Stunden kam es in der Provinz Putumayo zu Zusammenstößen zwischen den Einheiten der FARC-EP unter dem Kommando von Iván Mordisco aus dem Zentralen Generalsstab und den Einheiten aus der FARC-EP, Zweites Marquetalia, genauer gesagt den alliierten Bolivarischen Grenzkommandos, die dem Kommando von Iván Márquez unterstehen. Bei den Kämpfen kamen mehrere Menschen ums Leben und in den letzten Stunden hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) sieben Leichen geborgen.

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Kämpfe statt Frieden

Schwere Kämpfe erschüttern derzeit verschiedene Regionen des Landes, bei denen sich Einheiten der staatlichen Sicherheitskräfte diversen Strukturen der Guerilla gegenüberstehen.

So gab es Kämpfe zwischen der Armee und der Front Rodrigo Cadete in der Provinz Caquetá, die zwei tote Soldaten nach sich zogen. Nach Angaben der Armee fanden die Kämpfe im Dorf von Buenos Aires statt, einem ländlichen Gebiet der Gemeinde El Doncello, Caquetá.

In den letzten Stunden kam es in der Region von Puerto Rondón in der Provinz Arauca zu heftigen Auseinandersetzungen, bei denen drei mutmaßliche Mitglieder der FARC-EP aus der 10. und 28. Front bei Kämpfen mit der Armee ums Leben kamen. Auch aus der Provinz Nariño werden militärische Aktivitäten gemeldet.

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Präsenz der FARC-EP und Gegenaktionen

Auf einigen Videos, die gerade in den sozialen Netzwerken zirkulieren, sind Kämpferinnen und Kämpfer der FARC-EP von der Front Ismael Ruíz zu sehen, die durch einen Ort patrouillieren. In vielen Regionen, die der Staat aufgegeben hat, ist das keine Seltenheit, doch die Medien stürzen sich gerne auf solche Bilder. So laufen bewaffnete Kämpfer der Guerilla durch die Straßen des Dorfes Gallego, welches sich in der Gemeinde La Plata in der Provinz Huila befindet.

Während der Patrouille nahmen die Kämpfer der FARC-EP Kontakt zur Bevölkerung auf, forderten Geldzahlungen und Maßnahmen für die Instandhaltung der Infrastruktur und ordneten auch die Schließung von Spirituosenläden und Bars, die für das lange Feiern bekannt sind und erinnerten an das Fahrverbot nach 20 Uhr abends. Diese Maßnahmen werden von der Guerilla häufig verhängt, um die Kriminalität einzuschränken.

Die Front Ismael Ruíz ist vor allem in Huila und Tolima präsent und ist Teil des Bloque Occidental Comandante Jacobo Arenas (Westblock der FARC-EP Kommandant Jacobo Arenas), der sich aus dem Coordinador de Occidente (Westliches Koordinierungskommando) herausgebildet hat. Unter dem Westblock firmieren etwa 12 Strukturen der Guerilla, die zwischen Cauca und Nariño, aber auch Huila und Tolima operieren. Diese gehören zum Zentralen Generalstab der FARC-EP unter Iván Mordisco, die in Friedensgespräche mit der Regierung treten wollen.

Zu Gegenaktionen der staatlichen Sicherheitskräfte kam es daraufhin in dieser Gegend, aber auch in den Provinzen Caquetá und Putumayo. In den letztgenannten Provinzen ist das Ziel von Armee und Polizei, das Vordringen der Front Jorge Briceño der FARC-EP im Süden Caquetás zu verhindern sowie die Aktionen der Front Carolina Ramírez in Putumayo zu beschneiden. Dabei soll es auch zu zahlriechen Verhaftungen gekommen sein. Beide Fronten gehören dem Östlichen und Südlichen Block der FARC-EP des Zentralen Generalstabs an.

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