Schwere Kämpfe und viele Tote in Arauca

Bei Kämpfen in der Provinz Arauca sind durch Kämpfe zwischen der FARC-EP und der ELN mindestens neun Personen gestorben, andere Medienberichte deuten auf mehr als 15 Tote hin. Die Kämpfe zwischen den verfeindeten Guerillaorganisationen ereigneten sich in dem Dorf Siberia 1 in der Gemeinde Tame. Vor Ort war eine humanitäre Mission, bestehend aus Beamten der Provinz Arauca und Vertretern der Verifikationsmission der Vereinten Nationen, aber auch des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und der Katholischen Kirche. Bereits am Morgen des 2. September gab es Warnhinweise an die Bevölkerung und eine Zuspitzung der Situation. Mehrere hundert Menschen flohen vor den Kämpfen aus ihrem Zuhause.

Die Ergebnisse der Kämpfe erreichten am Abend des 3. September die Bevölkerung und die Medien durch ein Video des Kommandanten der 28. Front der FARC-EP, zugehörig zum Zentralen Generalstab der FARC-EP unter der Führung von Iván Mordisco. Darin bittet der Kommandant Antonio Medina das Rote Kreuz, die UNO und die nationale Regierung um Hilfe bei der Versorgung der Verwundeten, die seine Einheit gegenüber der ELN gemacht hat. Ersten Meldungen zufolge handelt es sich bei der Vielzahl an Toten und Verletzten um Kämpfer der ELN. Die 28. Front der FARC-EP steht in der Provinz Arauca in einem Konflikt mit der ELN und der mit ihr alliierten FARC-EP, Zweites Marquetalia.

„Guten Morgen, heute ist der 3. September, im Kampf mit den Genossen der ELN haben wir einen Notfall mit Verletzten, deshalb bitten wir das Internationale Rote Kreuz und eine Kommission der Regierung, wenn möglich uns zu helfen, weil wir nicht in der Lage sind, diejenigen zu versorgen, die schwer verletzt sind“, versicherte der Kommandant der 28. Front. Später wurde diese humanitäre Aufgabe von internationalen Organisationen erfüllt, die bestätigten, dass sie an der Evakuierung mehrerer im Kampf verwundeter Personen beteiligt waren. „Dies war eine rein humanitäre Operation und ist das Ergebnis unseres bilateralen und vertraulichen Dialogs mit den bewaffneten Akteuren“, versicherten diese.

Die Gemeinden Puerto Rondón und Tame sind strategisch wichtige Gebiete im Norden der Provinz Arauca und sowohl nach Norden (Venezuela) als auch nach Süden in Richtung der Provinzen Vichada, Boyacá und Casanare interessant als Korridore für die aufständische Bewegung. Für die ELN ist hier die Östliche Kriegsfront präsent, für die FARC-EP die 10. und 28. Front. Trotz einer großen Militarisierung durch staatliche Sicherheitskräfte sind große Teile unter Kontrolle der Guerilla. Seit vielen Jahren gibt es hier einen Bruderkrieg zwischen FARC-EP und ELN über die politisch-militärische Kontrolle, der zuletzt nach mehreren Abkommen wieder aufflammte und zu unzähligen Toten, auch in der Zivilbevölkerung führte.

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