Gewaltwelle in Kolumbien

In den letzten Stunden kam es in Kolumbien zu verschiedenen Massakern in der Zivilbevölkerung. Diese Morde erinnern an alte Zeiten, in welcher der bewaffnete Konflikt eskalierte und vor allem paramilitärische Gruppen die Bevölkerung drangsalierten. Die Massaker kosteten 18 Menschen das Leben und sie geschahen in unterschiedlichen Landesteilen. Bisher gibt es keine Beweise für die Urheber der Massaker, wir haben grundsätzlich auch kein Interesse an Spekulationen, doch die Häufigkeit und Systematik ist aus den 1990er Jahren bekannt und vor allem aus den Zeiten, in dem sich die aufständischen Bewegungen in Friedensverhandlungen mit der Regierung befanden. Damals sollten die Morde und Massaker eine Unruhe in der Bevölkerung verbreiten und die Politik einer harten Hand fördern. Häufig kam die Intention aus militärischen und rechen Kreisen, die sich eine angespannte Sicherheitslage für ihre politischen Intentionen zu Nutze machen wollten.

So kam es zuletzt in der Gemeinde Puerto Berrío, Antioquia, zu einem Massaker an vier Personen, in der Gemeinde Jamundí, Valle del Cauca, sowie in der Gemeinde Algeciras, Huila, ebenso zu je vier getöteten Menschen. In Ipiales, Nariño, und in Villanueva, Casanare, wurden je drei Menschen ermordet. Zu den Massakern gab die NGO Indepaz an, dass in Casanare zwei Männer und eine Frau in den Stadtvierteln La Colmena und Bello Horizonte in Villanueva getötet wurden. Bewaffnete Männer sollen zum Tatort gekommen sein und die Opfer, deren Identität noch nicht bekannt ist, angegriffen haben. Im Fall von Ipiales, Nariño, wurden nach Angaben von Indepaz drei Männer im Viertel Montecarlo getötet. Nach Angaben lokaler Medien ereignete sich der Vorfall, als ein Mann in einem Fahrzeug zwei junge Männer erschoss, die auf der Stelle starben; eine dritte Person, die verwundet worden war, starb später in einem medizinischen Zentrum.

Im Fall von Algeciras in Huila erklärte Indepaz, dass vier Menschen im kleinen Ort El Silencio getötet wurden. Die Tat wurde offenbar von einer Gruppe bewaffneter Männer begangen, die in ein Haus eindrangen und die Bewohner angriffen. Im Fall von Jamundí in Valle del Cauca berichtete Indepaz, dass vier Personen von einer Feier im Sektor La Liberia entführt wurden und ihre Leichen später in verschiedenen ländlichen Gebieten gefunden wurden. Die nächsten Tage werden zeigen, wer hinten den jeweiligen Massakern steckt. Generell ist die Lage auch in den Großstädten dramatisch geworden. Auch auf dem Land ist die Kriminalitätsrate gestiegen. Häufig wird der Sündenbock bei den scheinbar progressiven Regierungen gesucht oder bei der Guerilla. Nur selten wird aufgedeckt, dass kriminelle politische Machenschaften des rechten Sektors mit Militär und Paramilitär dahinterstecken, die sich Abzeichen, Uniformen und Kommuniqués der Guerilla bedienen.

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