Intensive Kämpfe in Cauca

Die Kämpfe in der westkolumbianischen Provinz Cauca haben in den letzten Wochen an Intensität zugenommen. Zum einen gibt es Kämpfe zwischen aufständischen Bewegungen um die territoriale Hoheit. Zu nennen sind hier die Kämpfe zwischen der FARC-EP mit ihren verschiedenen Strukturen auf der einen Seite und die ELN in Kooperation mit der FARC-EP, Zweites Marquetalia, auf der anderen Seite. Zudem gibt es immer wieder Kämpfe mit den staatlichen Sicherheitskräften und auch paramilitärischen Strukturen. Oftmals ist es für die Bevölkerung nicht eindeutig, mit welchen bewaffneten Akteuren sie es zu tun haben.

Aktuell werden zum Beispiel Kämpfe aus der Gemeinde Caldono gemeldet, wo die FARC-EP mit der mobilen Kolonne Dagoberto Ramos in Auseinandersetzungen mit dem ELN steht. Die Kämpfe hier finden seit letzter Woche statt. Auch in den Gemeinden Bolívar und Sucre im Süden der Provinz gibt es schwere Kämpfe seit mehr als zwei Wochen. Hier kämpfen die FARC-EP mit der Front Carlos Patiño gegen die ELN. Hunderte Personen wurden bisher aufgrund der Kämpfe vertrieben und mussten woanders Schutz suchen. Auseinandersetzungen werden auch aus Santander de Quilichao und Buenos Aires sowie im Westen gemeldet.

Der Konflikt schwelt jedoch seit Jahren, vor allem mit dem Heraustreten von neuen Strukturen der FARC-EP, die sich im Westlichen Koordinationskommando zusammengeschlossen haben. Das Westliche Koordinationskommando ist neben Cauca auch noch in Valle del Cauca, Nariño, Tolima und Huila aktiv. In ihm sind rund 12 Strukturen zusammengefasst, die weite Teile des Landes kontrollieren. Alliiert sind sie mit den Strukturen im Osten des Landes um die 1. und 7. Front. Neben der ELN drang auch die FARC-EP, Zweites Marquetalia, nach ihrem Entstehen in die Gebiete des Cauca vor. Zuletzt hatte das Zweite Marquetalia nur noch durch die Kooperation mit der ELN eine kleinere Kampfkraft.

Zuletzt verlor die FARC-EP, Zweites Marquetalia, an Stärke, was auf die hohe Anzahl an getöteten Kommandierenden und einen Verlust der Deutungshoheit in den Territorien begründet ist. Zudem ist sie mit ihren Strukturen nur durch die Kooperation mit der ELN handlungsfähig. Während es auch bei der FARC-EP um das Westliche Koordinationskommando zu Festnahmen sowie getöteten Kommandierenden und Guerillakämpfern kommt, so ist der Verlust aufgrund der geringen Organisationsstruktur beim Zweiten Marquetalia wesentlich höher. Zuletzt wurden drei Personen in Tolima festgenommen und acht Guerillakämpfer ergaben sich in Cali freiwillig dem Militär.

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