Nächster Angriff auf Wiedereingliederung

Vor wenigen Tagen hat sich ein erneuter Angriff auf ein wichtiges Projekt der Wiedereingliederung der FARC in Bogotá ereignet. Diesmal wurde das als Leuchtturm-Projekt bekannt Haus der Brauerei „La Roja“ angegriffen und teilweise geplündert. Dies gab der Teil der FARC des Nationalen Rates der Wiedereingliederung in einer Pressemitteilung bekannt. Die Craft-Brauerei „La Roja“, zu Deutsch „das Rote“, wird von ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfern der FARC entwickelt und produziert. Damit haben sie neben einem politischen Projekt zudem auch eine sozioökonomische Alternative für sich und ihre Familien.

Das Kulturhaus wurde in der Nacht des 2. Februar in der Gegend von Teusaquillo in Bogotá angegriffen. Es ist derselbe Stadtteil, in der sich ein anderes wiedereingegliedertes Projekt befindet, das Mitte Januar einen Angriff erlebte, als in einer Toilette des Alternativen Hauses (Casa Alternativa) ein Sprengsatz gefunden wurde. Laut der FARC-Partei Comunes sind es klare Akte der Sabotage gegen die produktiven Initiativen der sozialen und wirtschaftlichen Wiedereingliederung der Friedensunterzeichner. Sie sollen nur darauf abzielen, Angst zu erzeugen. Die Brauerei erreichte internationale Anerkennung als ein Leuchtturm-Projekt der Wiedereingliederung.

Einer der Vorsitzenden der Partei Comunes, Pastor Alape, verurteilte den Angriff, den er auch als Attentat bezeichnete. Es ist ein struktureller Plan, so Alape, die politische Teilnahme und Wiedereingliederung der Friedensunterzeichner zu sabotieren. Zugleich forderte er konkrete und sofortige Maßnahmen von der Regierung, um das Leben und die Ausführung der produktiven Projekte der Wiedereingliederung zu garantieren. Weiterhin findet eine große Stigmatisierung der Friedensunterzeichner statt, die nun zudem von einer Zurücknahme ihrer Sicherheitssysteme gefährlich betroffen sind.

Fälle wie die Zerstörung ihrer politischen Propaganda in einigen Regionen, die ständigen Drohungen gegen ihre Führung, der Abbau ihrer Sicherheitssysteme, Schäden an Autos und die Kündigung der Fahrzeugflotte sowie das Versäumnis, ihre Systeme zu stärken, zeigen eine ernste Situation für das Leben der ehemaligen Guerillakämpfer. Seit der Unterzeichnung des Abkommens sind bereits 294 Kämpfer ermordet worden. Zuletzt wurde wiederholt festgestellt, dass es eine systematische Nichteinhaltung des endgültigen Friedensabkommens gibt, dass sich auch in fehlenden Sicherheitsgarantien niederschlägt.

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