Vor 10 Jahren – nationaler Agrarstreik in Kolumbien

Der Nationalstreik von 2013 war ein großer Streik, der vor allem aus dem ländlichen Sektor der Landwirtschaft, der Bauern und Indigenen, in Kolumbien von Juli bis September 2013 durchgeführt wurde. Er betraf vor allem die schwierige Situation der ländlichen Bevölkerung, zeitgleich gab es große Solidarität aus den Städten und auch aus den verschiedenen sozialen Organisationen, darunter der Guerilla FARC-EP.

Den Anfang hatte der Streik mit einer zentralen Kritik an der Wirtschaftspolitik der amtierenden Regierung unter Präsident Juan Manuel Santos. Im Fokus standen die Einführung der Freihandelsverträge, speziell mit den USA, einhergehend mit hohen Kosten für landwirtschaftliche Betriebsmittel, geringe Verkaufspreise, und das von der Regierung erlassene Verbot der Verwendung einheimischen Saatguts und stattdessen der geförderte Ankauf ausländischen Saatguts.

Es gab mehrere Tote bei den teilweise schweren Auseinandersetzungen der Protestierenden mit den aggressiven staatlichen Sicherheitskräften. Hunderte wurden festgenommen und Tausende verletzt. Kein Wunder also, dass sich die FARC-EP klar positionierte, entstand sie doch aus einer Bauernguerilla heraus. In jener Zeit befand sich die FARC-EP inmitten der Friedensgespräche mit der Regierung Santos, die Agrarpolitik war ein zentrales Thema der Verhandlungen.

„Der Agrarstreik und sein ständiges Echo der Empörung und des Appells an das Regime hat die übliche Reaktion der Regierung hervorgerufen: Versprechen, Täuschung, Unterdrückung und weitere Verarmung der ländlichen Gebiete und die Übergabe der nationalen Souveränität an die transnationalen Konzerne, zuletzt durch die Freihandelsabkommen“, äußerte die FARC-EP in einem Kommuniqué.

Und weiter: „Die FARC stehen auf der Seite der bäuerlichen und ländlichen Mehrheit und wenn in Havanna die Diskussion über den Punkt der politischen Partizipation voranschreitet, müssen die sozialen und populären Organisationen die singende Stimme tragen.“ An den Problemen auf dem Land wie der Landverteilung, Armut, fehlender Infrastruktur und staatlicher Repression hat sich wenig geändert. Man kann nur hoffen, dass das Thema in den potenziellen Friedensgesprächen wieder seinen Platz findet.

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Schwere Kämpfe und viele Tote in Arauca

Bei Kämpfen in der Provinz Arauca sind durch Kämpfe zwischen der FARC-EP und der ELN mindestens neun Personen gestorben, andere Medienberichte deuten auf mehr als 15 Tote hin. Die Kämpfe zwischen den verfeindeten Guerillaorganisationen ereigneten sich in dem Dorf Siberia 1 in der Gemeinde Tame. Vor Ort war eine humanitäre Mission, bestehend aus Beamten der Provinz Arauca und Vertretern der Verifikationsmission der Vereinten Nationen, aber auch des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und der Katholischen Kirche. Bereits am Morgen des 2. September gab es Warnhinweise an die Bevölkerung und eine Zuspitzung der Situation. Mehrere hundert Menschen flohen vor den Kämpfen aus ihrem Zuhause.

Die Ergebnisse der Kämpfe erreichten am Abend des 3. September die Bevölkerung und die Medien durch ein Video des Kommandanten der 28. Front der FARC-EP, zugehörig zum Zentralen Generalstab der FARC-EP unter der Führung von Iván Mordisco. Darin bittet der Kommandant Antonio Medina das Rote Kreuz, die UNO und die nationale Regierung um Hilfe bei der Versorgung der Verwundeten, die seine Einheit gegenüber der ELN gemacht hat. Ersten Meldungen zufolge handelt es sich bei der Vielzahl an Toten und Verletzten um Kämpfer der ELN. Die 28. Front der FARC-EP steht in der Provinz Arauca in einem Konflikt mit der ELN und der mit ihr alliierten FARC-EP, Zweites Marquetalia.

„Guten Morgen, heute ist der 3. September, im Kampf mit den Genossen der ELN haben wir einen Notfall mit Verletzten, deshalb bitten wir das Internationale Rote Kreuz und eine Kommission der Regierung, wenn möglich uns zu helfen, weil wir nicht in der Lage sind, diejenigen zu versorgen, die schwer verletzt sind“, versicherte der Kommandant der 28. Front. Später wurde diese humanitäre Aufgabe von internationalen Organisationen erfüllt, die bestätigten, dass sie an der Evakuierung mehrerer im Kampf verwundeter Personen beteiligt waren. „Dies war eine rein humanitäre Operation und ist das Ergebnis unseres bilateralen und vertraulichen Dialogs mit den bewaffneten Akteuren“, versicherten diese.

Die Gemeinden Puerto Rondón und Tame sind strategisch wichtige Gebiete im Norden der Provinz Arauca und sowohl nach Norden (Venezuela) als auch nach Süden in Richtung der Provinzen Vichada, Boyacá und Casanare interessant als Korridore für die aufständische Bewegung. Für die ELN ist hier die Östliche Kriegsfront präsent, für die FARC-EP die 10. und 28. Front. Trotz einer großen Militarisierung durch staatliche Sicherheitskräfte sind große Teile unter Kontrolle der Guerilla. Seit vielen Jahren gibt es hier einen Bruderkrieg zwischen FARC-EP und ELN über die politisch-militärische Kontrolle, der zuletzt nach mehreren Abkommen wieder aufflammte und zu unzähligen Toten, auch in der Zivilbevölkerung führte.

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Vereinbarungen für Friedensgespräche

In einem dreiseitigen Dokument hat eine Delegation der kolumbianischen Regierung und eine Delegation des Zentralen Generalstabs der FARC-EP einen 11-Punkte-Plan vorgelegt, in dem eine vorläufige und besondere Vereinbarung über die Einrichtung eines Verhandlungstisches getroffen wird. Dem Text zufolge werden beide Seiten „Datum, Ort, Arbeitsweise, besondere Gäste, Länder und internationale Akteure“ bekanntgeben, die diesen Verhandlungstisch entweder als Garanten oder Begleitpersonen unterstützen. Darüber hinaus bestätigten sie die Verifikationsmission der Vereinten Nationen, die Mission zur Unterstützung des Friedensprozesses (MAPP-OEA), die Bischofskonferenz und den Ökumenischen Rat der Kirchen als ständige Begleiter.

Es sollen zwei unmittelbare gemeinsame Arbeitsgruppen eingesetzt werden, eine, um den gesamten Prozess des Waffenstillstands voranzutreiben, und eine weitere, die sich mit den Protokollen und der Agenda befassen wird. Die Idee laut der vorläufigen Vereinbarung ist, dass der Verhandlungstisch zusammen mit dem Inkrafttreten der Dekrete über die „Respektierung der Zivilbevölkerung“ und des bilateralen Waffenstillstands seine Arbeit aufnehmen soll. In den nächsten Wochen werden dazu weitere Anpassungen und eine Ausarbeitung stattfinden, eine Bekanntmachung soll am 17. September erfolgen.

Als richtungsweisend im Kontext des bewaffneten Konfliktes sind acht humanitäre Missionen in den Provinzen und Regionen Antioquia, Arauca, Cauca, Huila, Nariño, Norte de Santander, Putumayo und Sur de Bolívar. Es sollen hierzu „Empfehlungen zur Anwendung des humanitären Völkerrechts“ angesprochen und die Bürger und Institutionen angehört werden. Auch dieses dreitätige Treffen der beiden Delegationen fand in einer konfliktreichen Region statt, in dem Dorf Playa Rica der Gemeinde Suárez (Provinz Cauca). Die lokale Bauernorganisation Asocordillera stellte hierfür einen Ort zur Verfügung. Damit gab es seit dem Juli wieder eine öffentliche Bekanntmachung für einen Friedensprozess und eine politische Stärkung der Guerilla.

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Gespräche zischen FARC-EP und Regierung in Cauca

Es sieht danach aus, als wenn sich die kolumbianische Regierung heute und in den kommenden Tagen mit einer Delegation des Zentralen Generalstabs der FARC-EP unter der Führung von Iván Mordisco treffen wird. Bei dem Treffen, welches in der Gemeinde Suárez der Provinz Cauca stattfinden wird und voraussichtlich bis zum Wochenende dauern wird, geht es um die Einrichtung eines Verhandlungstisches. Wie wir bereits berichteten, sollen die Friedensgespräche zwischen der FARC-EP, Zentraler Generalstab, und der Regierung unter Gustavo Petro am 17. September beginnen.

Das nun anberaumte Treffen unter der Leitung des Hochkommissars für den Frieden, Danilo Rueda, soll sich mit einem bilateralen Waffenstillstand auseinandersetzen. Derzeit eskaliert in vielen Regionen, darunter in der Provinz Cauca, ein bewaffneter Konflikt, der unter anderem durch eine Offensive der staatlichen Sicherheitskräfte ausgelöst wurde. Bei dem Treffen soll zudem die Beendigung von Festnahmen und sogenannten Entführungen und auch die Nichteinmischung der aufständischen Bewegung in den Kommunalwahlen Ende Oktober besprochen werden.

In Bezug auf den Waffenstillstand ist es notwendig, einen Überwachungs- und Verifizierungsmechanismus zu entwickeln, denen sowohl der Staat, der Guerilla und vereinte Nationen, als auch andere zivile Institutionen angehören sollten. Eine Personalfrage wird allerdings geklärt werden müssen. Camilo González Posso, Koordinator der Regierungsdelegation, wird von der FARC-EP in Frage gestellt, da sein Neffe Leonardo González Perafán laut der Front Carlos Patiño der FARC-EP falsche Informationen und Propaganda gegen die Guerilla betreibt und damit den Krieg schürt.

Andrey Avendaño von der 33. Front der FARC-EP und politischer Sprecher der Guerilla betonte in einem Interview: „Vor jedem Dialog muss es einen Waffenstillstand geben.“ Und weiter: „Es ist nicht logisch, dass wir, während wir uns im Dschungel unterhalten, einander gegenüberstehen“, sagte er, gekleidet in zivil, aber umrundet von Kämpfern der Front Jaime Mártinez aus dem Westblock Kommandant Jacobo Arenas. Auch wenn der Dialog der Ausweg sei, so warnte er: „Die FARC sind heute auf nationaler Ebene gefestigt und in der Lage, dem kolumbianischen Staat entgegenzutreten.“

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FARC-EP, Zweites Marquetalia, feiert 4. Jahrestag

Die FARC-EP, Zweites Marquetalia, hat in einem Kommuniqué ihren 4. Jahrestag zelebriert und zugleich die Regierung von Präsident Gustavo Petro aufgefordert, das Dekret 2060 über den bilateralen Waffenstillstand zu korrigieren, dass die militärischen Operationen gegen diese Organisation einstellt. Ursprünglich sollte ein Verhandlungstisch eingerichtet werden, doch immer wieder gibt es Debatten in Regierung und Medien, ob es sich bei der FARC-EP, Zweites Marquetalia, um eine kriminelle Struktur oder eine Guerilla mit politischen Natur handelt, was einen Unterschied in der juristischen Beurteilung bedeutet.

„Nach acht Monaten nach der Veröffentlichung des Dekrets 2660 erwarten wir, dass er korrigiert wird, um mit unserer Erfahrung zum Aufbau des totalen Friedens beizutragen, der für uns ein umfassender Frieden ist.“ Und weiter: „Leider hat es jemand aus der Regierung vorgezogen, die santistische Intrigen anzuhören, dass wir, da wir bereits an einem Friedensprozess beteiligt waren, nicht an einem neuen Unterfangen teilnehmen könnten und dass er uns gegen alle Beweise und ohne Rücksicht auf den Grund für unsere Rückkehr zu den Waffen als eine mächtige kriminelle Struktur bezeichnen wollte.“

Dies ist die Debatte, da sich ein Großteil der Mitglieder und Führungspersonen bereits an dem Friedensprozess von 2016 beteiligt hatte, darunter der Oberkommandierende Iván Márquez als Verhandlungsführer, und somit den Friedensprozess abgebrochen bzw. das Abkommen gebrochen haben. Die FARC-EP, Zweites Marquetalia, wiederum argumentiert, dass die Regierung das Abkommen nicht eingehalten habe und ihre Mitglieder und Kommandanten einer neuen Gefahr ausgesetzt habe. Daher erfolgte erneut der Griff zu den Waffen. Dazu die FARC-EP in ihrem Kommuniqué zum 4. Jahrestag:

„Vor vier Jahren mussten Guerillakämpfer der FARC-EP, die am Aufbau des Friedensabkommens von Havanna beteiligt waren, entsetzt vom Verrat des Staates, dem höchsten aller Rechte, in die Berge und zu den Waffen zurückkehren, unter dem verständnisvollen Blick des Kommandanten Manuel Marulanda Vélez und des Befreiers Simón Bolívar.“

„Sie, die Santistas und Uribisten, waren die wahren Deserteure des Abkommens, nicht die verratenen ehemaligen Guerillakämpfer. Erstere, die an ihrer trügerischen Strategie des `Handels ohne Nachgeben´ festhielten, erfüllten nicht das Wesentliche des endgültigen Abkommens. Die Zahl der ermordeten Exkämpfer hat bereits die traurige Zahl von 400 erreicht. In Zusammenarbeit mit der Regierung Santos, dem Staatsanwalt Martínez und der Botschaft der Vereinigten Staaten waren die Urheber der Friedensfalle und der wichtigsten Sprecher der aufständischen Bewegung am Verhandlungstisch. Auf der anderen Seite riefen uribistische Agitatoren von den Mikrofonen aus dazu auf, `dieses verdammte Papier´, wie sie das Friedensabkommen von Havanna nannten, in Stücke zu schneiden. Später erfand Präsident Duque, ein enger Freund der Mafia von Ñeñe Hernéndez, um sich der Einhaltungspflicht zu entziehen, einen `Frieden mit Legalität´, einen Ausdruck, der auf den 310 Seiten des Abkommens von Havanna nicht existiert.“

„Die Einstufung des Havanna-Abkommens als Sonderabkommen nach Artikel 3 der Genfer Konventionen machte es für den Staat nicht zwingend, das Abkommen einzuhalten. Das hat nichts gebracht und auch die Tatsache, dass das Friedensabkommen als offizielles Dokument des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen angesehen wurde, war für den Staat keine Pflicht zur Einhaltung. Alle diese Verfahren haben sich als sinnlos erwiesen, denn offenbar hat kein multilaterales Gremium Autorität gegenüber der kolumbianischen Regierung, die am Ende immer tut, was sie will“, so die FARC-EP, Zweites Marquetalia. In dem Kommuniqué wird der Ursprung der Gründung dieser Organisation deutlich, auch wenn es Kritik von der „anderen“ FARC-EP unter Waffen gibt. Der Zentrale Generalstab der FARC-EP sieht im Zweiten Marquetalia den Verrat der aufständischen Bewegung, da diese überhaupt an der „Friedensfalle“ teilgenommen haben.

Am Ende des Kommuniqués macht die FARC-EP, Zweites Marquetalia, bezugnehmend auf die Debatte, sie wären keine politische Organisation, sondern Kriminelle, deutlich, was sie sind. „Es kann  nicht dies eine Guerilla von hohen politischen Qualitäten sein wie die FARC-EP Zweites Marquetalia, deren Charakter im Manifest der Einführung der neuen Guerilla, inspiriert von den Gedanken des Befreiers Simón Bolívar und des legendären Manuel Marulanda Vélez, deutlich zum Ausdruck kommt. Das kolumbianische Volk, die sozialen Sektoren, die Bauern, die Händler, die Indigenen, die schwarzen Gemeinschaften, die Studenten haben keine Beschwerden über das ethische und politische Verhalten dieser Guerilla von Manuel. Der Kampf für den Frieden darf nicht böswillig die Gefährten von Jesús Santrich ausschließen, dem Guerillakämpfer, der mit den Augen der Seele zuschaute und anständig am Tisch von Havanna die Träume von Frieden und einem Leben verteidigte, das der großen Mehrheit würdig war.“

Das Kommuniqué endet mit der Erinnerung an ihre in den letzten Jahren ermordeten charismatischen Kommandierenden. „An diesem vierten Jahrestag der Gründung der FARC-EP Zweites Marquetalia, einer Guerilla, die weiter wächst und expandiert, erweisen wir Jesús Santrich, Oscar Montero El Paisa, Édison Romaña, Iván Merchán und allen gefallenen Kameraden, die von einem Neuen Kolumbien träumen, die liebevolle Ehre.“

*Santistas: Anhanäger von Ex-Präsident Santos (Verteidigungsminister unter Uribe und später Präsident des Friedensabkommens)

*Uribistas: Anhänger von Ex-Präsident Uribe (rechter Präsident und harter Bekämpfer der Guerilla)

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Polizei und Paramilitärs Hand in Hand

Während die Presse den Fall Mitte August als Bluttat der FARC-EP darstellte, bei dem ein Polizist in der Provinz Nariño erst von der Guerilla entführt und dann getötet wurde, entpuppt sich dieser nun als etwas anders. In einem Kommuniqué erläutert die Mobile Kolonne Urias Rondón aus dem Westblock Kommandant Jacobo Arenas der FARC-EP den Fall, der typisch für Kolumbien ist und wieder einmal die Zusammenarbeit der staatlichen Sicherheitskräfte mit paramilitärischen Gruppen bestätigt. Diese Art der Zusammenarbeit hat jahrzehntelange Tradition in vielen Regionen. Zeitgleich bekräftigt die Guerilla den Willen nach Frieden und Umsetzung der ausgearbeiteten Friedensroute.

Aus dokumentarischen Zwecken übersetzen wir das Kommuniqué:

(…)

Die mobile Kolonne Urias Rondón berichtet über die jüngsten Ereignisse in dem Dorf Altaquer, wo der Polizist Jefferson Valencia getötet wurde.

Am Montag, den 14. August, um 13:20 Uhr, stellten wir an einem Kontrollpunkt fest, dass zwei Zivilisten und bewaffnete Personen mit zwei Motorrädern auf der Hauptstraße von Pasto – Tumaco unterwegs waren und anhielten, um Fotos von Häusern im Sektor von Kilometer 84 zu machen. Als sie von unseren Einheiten überrascht wurden, flohen sie bis zum Kilometer 95, wo sie abgefangen werden. Die beiden Personen stiegen von ihren Motorrädern ab und stürmten in die Berge in derselben Richtung, wo sich die Lager der Bande Los Márquez befinden. Es gab einen Schusswechsel, der ein paar Minuten dauerte. Während der Verfolgung ist der Polizist Jefferson Valencia getötet worden, der anderen Person gelang die Flucht.

Es sei darauf hingewiesen, dass dieser Sektor eine starke paramilitärische Präsenz aufweist und es wurden Aufklärungs- und Kooperationsaufgaben mit paramilitärischen Gruppen unter der Leitung des Kommandanten Pintor der Nationalen Armee entwickelt, der häufig Einheiten der Bande von Los Márquez in offiziellen Fahrzeugen transportiert. Offensichtlich hatten beide Personen Spionage-, Geheimdienst- und Fotoaufnahmen-Aufgaben.

Den lokalen und nationalen Medien teilen wir mit, dass es sich bei den Personen um aktive Mitglieder der Nationalpolizei handelt. Es ist unverständlich, warum sie sich inmitten einer Zone bewegen, in der es große paramilitärische Konflikte gibt, bewaffnet und in Zivil, indem sie Foto- und Geheimdienstarbeit ohne jegliche Identifizierung durchführen. Deshalb führte diese Situation zu diesem bedauerlichen Ergebnis.

Als Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens – Armee des Volkes bedauern wir diese Tatsache, die Angehörige und Freunde von Herrn Jefferson Valencia betrübt und fordern Präsident Gustavo Petro auf, dem Hohen Kommissar für den Frieden den Befehl zu erteilen, die Route, die wir seit dem 6. Juli vereinbart hatten und ihre späteren Anpassungen bei einem Treffen in der Gemeinde San Vicente del Caguán am 11. August sowie seinen Verteidigungsminister, sich mit den Friedensaufgaben zu befassen. Diese Route sollte am 17. August beginnen und bis heute gibt es keine Antwort vom Amt des Hohen Kommissars für den Frieden.

(…)

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Partei Comunes beteiligt bei Verhandlungen in Quibdó

Letzte Woche hat die kolumbianische Regierung von Gustavo Petro, die weiterhin am totalen Frieden mit verschiedenen Organisationen und Gruppen festhält, den Verhandlungstisch mit den städtischen Banden von Quibdó in der Provinz Chocó eingerichtet. Es ist der dritte Verhandlungstisch, die sie mit solchen Strukturen führt und die versucht werden sollen ihre Waffen abzugeben und sich in das zivile Leben wiedereinzugliedern. Aktuell gibt es unter anderem den Versuch in der großen pazifischen Hafenstadt Buenaventura.

So fand eine Veranstaltung in Anwesenheit des Hochkommissars für den Frieden, Danilo Rueda, in der Großstadt Quibdó statt, die seit Jahrzehnten von Gewalt und Bandenkonflikten betroffen ist. Hier versucht die Regierung mit den drei größten kriminellen Banden in Quibdó zu verhandeln: Los Mexicanos, RPS und Locos Yam. An der Veranstaltung nahm auch die katholische Kirche, die Verifikationsmission der Vereinten Nationen, die Provinzregierung von Chocó, das Bürgermeisteramt von Quibdó und Vertreter von Ländern wie Norwegen, Schweden und Spanien teil, die diese Friedensanstrengungen in Quibdó begleitet haben.

Unter den Vertretern der Verhandlungsdelegation der Regierung sind Personen wie ein ehemaliger Senator und indigener Führer, der Journalist und Direktor des Nachrichtenportals VerdadAbierta, ein Anwalt und Unternehmer der Region, die Präsidentin der Handelskammer von Chocó, ein Stadtrat für Jugendfragen, aber auch ein ehemaliger Kämpfer der sich wiedereingegliederten FARC-EP. Hierbei handelt es sich um Pedro Baracutao García, der seit dem 20. Juli 2022 für die Partei Comunes, ehemals Partei FARC, als Politiker arbeitet und ehemaliger Kommandant der 34. Front war.

Die städtischen Banden in Quibdó, Buenaventura und Medellín haben unterschiedliche Bedingungen für Friedensverhandlungen, da sie als keine politischen Gruppen wie die aufständische Bewegung gelten. Sie lähmen den Alltag und die Entwicklung in den großen Städten bedeutend und stehen häufig unter dem Einfluss von kriminellen Organisationen und Paramilitärs. Für die Partei Comunes ist es ein Erfolg, besonders in der Öffentlichkeit, dass sie gut repräsentiert wird, nachdem es in den letzten Jahren in der Außendarstellung bergab ging.

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Schwere Kämpfe gehen weiter

Die Gewalt in den verschiedenen Landesteilen Kolumbiens, zusammenhängend mit einer Offensive der staatlichen Sicherheitskräfte gegen die aufständische Bewegung, reißt nicht ab. Kämpfe werden vor allem aus den südwestlichen und südlichen Landesteilen gemeldet, in der sich Einheiten der Guerilla den staatlichen Sicherheitskräften aus Armee und Polizei gegenüberstehen.

Bei Kämpfen zwischen der Front Franco Benavides der FARC-EP und der Dritten Division der Armee wurden bei Kämpfen zwei Soldaten der Armee von der Guerilla gefangen genommen. Der Vorfall ereignete sich auf dem Weg La Herradura, in der Gemeinde Cumbitara, Provinz Nariño, nachdem sie militärische Operationen in der Gegend durchführten. Die Militärfahrzeuge wurden von den Guerilleros anschließend angezündet.

Bereits vor einer Woche wurde auf der Verbindungsstraße zwischen den Gemeinden Caloto und Santander de Quilichao in der Provinz Cauca der Berufssoldat Juan David Estrada Suárez von der Guerilla gefangengenommen. Nun gibt es dazu auch ein Video der Front Dagoberto Ramos der FARC-EP, dass den Soldaten in einem guten Gesundheitszustand zeigt. Eine Freilassung findet jedoch nur bei Einstellung der Feindseligkeiten statt.

Angriffe wurden auch aus der Gemeinde El Tarra der Provinz Norte de Santander gemeldet, wo bei Kämpfen ein Soldat ums Leben kam und vier weitere Soldaten bei einem Angriff verletzt wurden. Auch in La Gabarra, Tibú, wurden Kämpfe gemeldet. Hier griff die 33. Front der FARC-EP die lokale Polizeistation an. Angriffe auf Polizei und Militär wurden zudem aus verschiedenen Orten der Provinz Cauca berichtet. Hier gibt es schon seit mehr als zwei Wochen schwere Kämpfe.

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Facundo Molares Schoenfeld gestorben

Facundo Molares Schoenfeld, der „Argentinier in der FARC-EP“, ist am Donnerstag, den 10. August, gestorben und wurde 47 Jahre alt. Er starb inmitten von Protesten in Buenos Aires (Argentinien), die von linken Bewegungen organisiert wurden und die die Vorwahlen kritisieren.

Internationale Medien berichteten, dass in den Videos, die nach der Demonstration ausgestrahlt wurden, Molares mit dem Gesicht auf dem Boden zu sehen ist und von einem Polizeibeamten festgenommen wird, während andere Demonstranten darauf bestehen, dass er nicht mehr atmen kann und umgedreht werden sollte. Angesichts der Situation beginnen sie dann einen Krankenwagen zu rufen.

Von seinen revolutionären Ideen motiviert, schloss sich Facundo Molares, der der Kommunistischen Jugend in Argentinien angehörte, 2002 der FARC-EP an, nachdem er als Rucksacktourist durch Lateinamerika gereist war. Er blieb 15 Jahre lang in ihrem Reihen und nahm dort den Kampfnamen Camilo Fierro an, obwohl ihn alle „Camilo der Argentinier“ nannten.

Er unterschrieb seinen Eintritt in die kolumbianische Guerilla in Los Pozos in der Nähe von San Vicente del Caguán. Seitdem wurde er aufgrund seiner akademischen Ausbildung schnell politischer Instrukteur der Mobilen Kolonne Teófilo Forero unter dem Befehl von Hernán Darío Velásquez alias El Paisa, der im Dezember 2021 in Venezuela starb.

Nach der Unterzeichnung des Friedensprozesses von 2016, den Morales in seiner Art und Weise kritisierte, und noch mehr den Prozess der Wiedereingliederung, wurde er quasi aus der Guerilla ausgestoßen und nach Putumayo gebracht. Von dort setzte er sich ins Ausland ab und ging zurück nach Argentinien. Dort arbeitete er zuletzt als Fotojournalist, blieb der linken Bewegung jedoch treu.

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Krieg aber Hoffnung auf Frieden

Am gestrigen Samstag, den 12. August, wurden drei Polizisten in der Gemeinde Morales in der Provinz Cauca durch Guerilleros der FARC-EP bei einem Angriff getötet. Der Angriff ereignete sich nahe dem Dorf La Estación, als die Polizei dort einen Kontrollpunkt durchführen wollte. In Gebieten, die unter Kontrolle der Guerilla stehen, werden Kontrollpunkte der staatlichen Sicherheitskräfte als militärisches Ziel aufgefasst. Den Angriff führte die Front Jaime Martinez durch.

Die Situation in Cauca ist nach wie vor besorgniserregend. In den letzten Stunden wurde vom Verschwinden eines Soldaten in der Gemeinde Santander de Quilichao berichtet. Nach vorläufigen Informationen handelt es sich um den Berufssoldaten Juan David Estrada Suárez, der offenbar seine Militärbasis verlassen hatte, um Lebensmittel im Ortsgebiet zu kaufen. Hier ist noch unklar, wer den Soldaten gefangen genommen hat. Aktiv sind hier die Fronten Jaime Martinez und Dagoberto Ramos.

Zuletzt kam es immer wieder zu schweren Kämpfen in der Provinz Cauca, aber auch in anderen Landesteilen. Nach dem Ende des Waffenstillstandes verschlechterte sich zunehmend die Sicherheitslage und führte die Armee mit der Polizei eine Offensive gegen die aufständische Bewegung durch.

Darüber hinaus wurden jedoch Informationen bekannt, dass sich die Regierung und die FARC-EP, Zentraler Generalstab, unter Iván Mordisco am 17. September den Friedensprozess aufnehmen werden. In der Zwischenzeit diskutieren die beiden Parteien die Möglichkeit, eine Einstellung der Offensivoperationen ab dem kommenden Donnerstag, dem 17. August, zu verordnen. Am 17. September würde ein landesweiter bilateraler Waffenstillstand mit einer Laufzeit von sechs Monaten beginnen.

Beide Seiten diskutieren einen Fahrplan für die Beseitigung illegaler Aktivitäten in den Gebieten wie Drogenhandel, Entführungen, illegaler Bergbau und andere. Zudem erörtern die Parteien die Einrichtung eines Notfalllösungsteams, was im Fall von Verletzungen wie beim Waffenstillstand aktiv wird. Schon lange fordern die FARC-EP einen Beginn des Friedensprozesses, der zuletzt eingefroren wurde.

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Überblick Zweites Marquetalia der FARC-EP

Die andere dissidentische Nachfolgeorganisation der „alten“ FARC-EP ist die des Zweiten Marquetalia, die sich getreu dem Namen auf den Gründungsort der alten FARC-EP bezieht und sich ebenso in einer legitimen Nachfolge sieht, wie der Zentrale Generalstab der FARC-EP als Konkurrenz. Die FARC-EP, zweites Marquetalia, wird kommandiert durch Iván Márquez, einer charismatischen Personen mit einer hohen politisch-militärischen Erfahrung als ehemaliger Kommandant der Sekretariats der alten FARC-EP und Verhandlungsführer bei dem Friedensprozess von 2016.

Später als der Zentrale Generalstab gründete sich diese Organisation im Jahr 2019 aufgrund der Nichteinhaltung des Friedensabkommens und vor allem durch die juristische Verfolgung von Kommandanten der FARC-EP, was als großes Sicherheitsproblem interpretiert wurde. So erklärten verschiedene Kommandanten wieder den Griff zu den Waffen und wollten anfangs ein Zusammengehen mit den anderen dissidentischen Strukturen um Gentil Duarte und Iván Mordisco. Dies scheiterte jedoch, vor allem weil der Zentrale Generalstab die hierarchischen Strukturen um Márquez und eine Unterordnung ablehnte, auch weil sie das Zweite Marquetalia für den Verrat an der alten FARC-EP verantwortlich machten.

Die FARC-EP, zweites Marquetalia, schaffte es in den ersten beiden Jahren, sich territorial gut aufzustellen und einen gewissen Einfluss aufzubauen. Dies hängt sicherlich mit den bekannten Führungspersonen zusammen, die in verschiedenen Gebieten noch gut verankert waren. In den letzten Jahren gab es jedoch einen Stillstand in der Entwicklung, sicherlich zusammenhängend mit der Tötung ihrer bekannten Kommandanten, aber auch durch den mittlerweile größeren Einfluss der Konkurrenz, des Zentralen Generalstabs. Sie haben nun territorialen Einfluss in 55 Großgemeinden und rund 1650 Mitglieder, darunter 1000 bewaffnete Personen und 600 Angehörige in ihren Unterstützungsnetzwerken.

Der territoriale Einfluss der Zweiten Marquetalia hat sich vor allem auf die Provinzen im Südwesten des Landes wie der Provinz Nariño konzentriert, wo es ihr gelang, Strukturen wie die Front Oliver Sinisterra oder auch die Guerrillas Unidas del Pacífico (Vereinigte Guerillas des Pazifiks) in ihrem Westblock Alfonso Cano zusammenzuführen. In der Provinz Cauca konnte die Front Diomer Cortes und die Sechste Kommission geschaffen werden. Sie stehen hier in einem Disput mit den Strukturen des Zentralen Generalstabs.

In Putumayo gelang es, die sich autonom entwickelten Bolivarischen Grenzkommandos zum Zweiten Marquetalia zu führen. Diese aus ehemaligen Guerilleros, aber auch paramilitärischen Personen bestehende Gruppe, konnte im Süden des Landes ihren Einfluss deutlich aufbauen. Dabei ist hier von einem starken Eigenleben der Gruppe auszugehen, die faktisch eine Allianz eingegangen sind, von der Kommandoebene des Zweiten Marquetalia aber nur ein geringer Einfluss auf jene Struktur vorhanden ist.

Im Osten des Landes ist das Zweite Marquetalia zwar mit der Kompanie Fernando Díaz in Caquetá, der Kolonne Teófilo Forero in Caquetá und Huila, mit der mobilen Kolonne Vladimir Stiven in Meta einige Strukturen, aber ihr Einfluss ist gering zu dem des Zentralen Generalstabs. In einigen Regionen wie in Norte de Santander, Arauca, Guaviare und Vichada hat sie ihren Einfluss gar verloren und beschränkt sich teilweise auf Kooperation mit der ELN gegen den gemeinsamen Feind des Zentralen Generalstabs. Auch ihr militärisches Rückzugsgebiet in Venezuela, hier in den Regionen Apure und Amazonas, ging stark zurück. Auch wenn im April die Neugründung der 53. Front Edinson Romaña in Cundinamarca und Meta bekanntgegeben wurde, ist ihr Erscheinen bisher kaum erkennbar.

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Überblick Zentraler Generalstab der FARC-EP

Die FARC-EP, Zentraler Generalstab, unter der Führung von Iván Mordisco hat ihre Ursprünge in der 1. Front Armando Ríos, die bereits frühzeitig das Friedensabkommen der „alten“ FARC-EP von November 2016 ablehnte. Der erste Kommandant der Front war alias Gentil Duarte, der im Mai 2022 getötet wurde. Seitdem wird die Organisation von alias Iván Mordisco kommandiert, der auch Befehlshaber der 1. Front war. Der Zentrale Generalstab, wie sie in Abgrenzung zur FARC-EP des Zweiten Marquetalia heißen, ist die größte der beiden Organisationen der FARC-EP, die sich als je legitime Nachfolger der FARC-EP sehen. Sie sind in mehr als 166 Großgemeinden und in 22 Provinzen aktiv. Dabei haben sie sich stetig vergrößert.

Dieses territoriale Wachstum hängt hauptsächlich mit zwei Faktoren zusammen. Der erste Faktor ist die Erhöhung ihrer Mitglieder, in dem sie sich auf rund 3500 Guerilleros in den letzten Jahren vergrößert haben. Darunter sind rund 2150 direkt unter Waffen stehende Personen sowie 1350 Milizionäre in den Unterstützungsnetzwerken. Der zweite Faktor ist die Konsolidierung ihrer politisch-militärischen Macht in Gebieten wie Cauca, Norte de Santander, Arauca, Putumayo, Valle del Cauca und Antioquia. In Gebieten wie Caquetá und Meta ist sie seit jeher präsent.

Die FARC-EP besteht in ihrer politisch-militärischen Struktur hauptsächlich aus Fronten, die sich in festgelegten Regionen bewegen. Mehrere Fronten in einem großen Gebiet bilden einen Block. Derzeit gibt es vier Blöcke, bzw. große einheitliche Zusammenführungen von den Fronten, wobei der Südblock ab und an Erwähnung findet, er aber von der FARC-EP zum Südostblock hinzugezählt wird. Da zu einem Block jedoch mehrere Strukturen bzw. Fronten gehören müssen, wird der Südblock in der Betrachtung also außer Acht gelassen.

Im Block Magdalena Medio besteht die FARC-EP aus den folgenden Fronten: 4. Front, 18. Front, 24. Front, 27. Front, 33. Front, 36. Front, 37. Front „Mario Morales“, und die 41. Front. Als besonders aktiv gelten die 18. und 36. Front in Antioquia sowie die 33. Front in Norte de Santander, die zudem noch die Mobile Kolonne El Negro Eliécer Gaitán führt. Im Süden des Cesár wird gerade versucht, neue Strukturen aufzubauen, dazu zählt die 41. Front.

Der Westblock Kommandant Jacobo Arenas, ehemals das Westliche Koordinationskommando, zählt mit dem Südostblock zu den aktivsten Blöcken. Im Westblock versammeln sich die Fronten Jaime Martínez, Dagoberto Ramos, Franco Benavides, Urías Rondón, Rafael Aguilera, Carlos Patiño und Ismael Ruíz sowie die Kompanie Adan Izquierdo und die Kompanie Jhonier Toro. Tätig ist der Westblock vor allem im Südwesten des Landes mit den Provinzen Nariño, Cauca, Huila und Valle del Cauca.

Das Vereinigte Kommando des Ostens besteht aus den 10. Front Martín Villa, der 16. Front, der 28. Front José Maria Córdoba, der 39. Front Arcesio Niño sowie der 45. Front. Besonders die 10. und die 28. Front machten auf sich aufmerksam, da sie in Arauca in einem Konflikt mit der ELN standen und es in der Provinz zu einer Gewaltwelle kam. Die Grenzregion zu Venezuela ist strategisch wichtig und war daher stark umkämpft.

Der Südostblock Jorge Suárez Briceño ist der aktivste Block und sozusagen mit der 1. und 7. Front die Mutterstruktur der FARC-EP unter dem Kommando von Iván Mordisco. Zum Südostblock gehören die 1. Front Armando Ríos, die 7. Front, die 14. Front, die 17. Front, die 26. Front, sowie die Fronten 40, 43, 49 und 62. Teilweise sind diese aber auch in neue Fronten aufgegangen und ein genaues Auseinanderdividieren ist nicht möglich. Aktuell sind die Fronten Iván Dias, Carolina Ramírez, Comandante Rodrigo Cadete, Edison Cinco Mil, Jorge Suárez Briceño und Dario Gutiérrez sowie die Mobile Kolonne Miller Perdomo zu erwähnen.

Das Aktionsgebiet des Südostblocks ist sehr groß und besteht aus Territorien, wo die FARC-EP seit Jahrzehnten verankert ist. Von hier aus wurden Emissäre in andere Landesteile gesendet, um die FARC-EP und die wieder aufkommenden Strukturen der „dissidentischen“ FARC-EP zusammenzuführen. Dieses Projekt ist erstaunlicherweise gut gelungen, wenn man den organisatorischen Aufwand betrachtet und die Konkurrenz der FARC-EP, Zweites Marquetalia.

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