FARC-EP weiter auf dem Land präsent

In den ländlichen Regionen des kolumbianischen Staates, die seit Jahrhunderten vom Staat vernachlässigt wurden und es keine staatliche Infrastruktur außer dem Militär mit seiner Aufstandsbekämpfung gibt, ist die Guerilla weiterhin omnipräsent. Dies war sie auch schon in den Kriegszeiten und die ist sie natürlich auch jetzt im Kontext des Friedensabkommens. In vielen Regionen die einzig von der FARC-EP kontrolliert werden, dient die Präsenz zur Ordnung des Zusammenlebens, werden staatliche Aufgaben wie Bau von Straßen und Sportplätzen, aber auch Sicherheit und Justiz übernommen.

Zusammenkünfte mit der regionalen Bevölkerung oder den lokalen Führungspersonen und der Guerilla sind keine Seltenheit, sondern dienen der Absprache und Klärung von Problemen. Zuletzt geschah dies medial begleitet in der ländlichen Gegend von Íquira, als mehrere Patrouillen der FARC-EP durch Einheiten der Front Ismael Ruiz fotografisch aufgenommen und in den sozialen Netzwerken zehntausendfach geteilt wurden. Zu sehen sind mehrere bewaffnete Personen in Uniform und Symbolen der Guerilla. Zudem brachten sie Propagandatransparente in der Öffentlichkeit an.

Dies ist bei Weitem nicht Ungewöhnliches, doch über die sozialen Medien verbreiten sich die Bilder in Sekundenschnelle und lässt die kolumbianischen Rechten jedes Mal erzürnen, wie die Situation in den ländlichen Gebieten in der Realität aussieht. Was im Zentrum von Valencia de la Paz im Westen Huilas passiert ist, geschieht alltäglich in Kolumbien. Es gibt Kontakt zwischen der Bevölkerung und der aufständischen Bewegung und diese kontrolliert zudem weite Teile des Landes. Die Front Ismael Ruiz ist eine der neusten Strukturen und operiert im Süden Tolimas und in den Grenzregionen der Provinzen Cauca und Huila.

Dieser Beitrag wurde unter General veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.