Provinz Cauca ist Schauplatz von schweren Kämpfen

Einheiten der Guerilla FARC-EP stehen wiederholt seit einigen Tagen in schweren Kämpfen mit den staatlichen Sicherheitskräften in verschiedenen Regionen der im Südwesten Kolumbiens gelegenen Provinz Cauca. Dabei handelt es sich unter anderem um einen Vorfall am 22. Juni, bei dem ein indigenes Mitglied verschwand, bei dem die Medien kommunizierten, dass die Ursache in einer Aktion der FARC-EP lag. Nun gab die FARC-EP mit ihrem Westlichen Koordinationskommando jedoch ein Kommuniqué heraus in der die Sache anders dargestellt wird. Tatsächlich kommt es häufig vor, dass sich bewaffnete Akteure als Guerilleros ausgeben, um der aufständischen Bewegung zu schaden. Zuletzt sorgte da ein Vorfall in Putumayo für Aufsehen. Untenstehend ist das übersetzte Kommuniqué.

In der Gemeinde Caldono gab es Anfang der Woche starke Kämpfe zwischen Einheiten der Mobilen Kolonne Dagoberto Ramos und der staatlichen Polizei. Dabei wurde aus dem Ort und der Umgebung die Polizeistation angegriffen. Hierzu gibt es mehrere Videos, die von der lokalen Bevölkerung aufgenommen wurden und die in ihren Häusern Schutz suchen mussten. Zudem gab es zahlreiche Diskussionen mit der indigenen Wache und den Einheiten der Guerilla über ihre Präsenz und das Verlassen des indigenen Territoriums. Aus anderen Orten der Gemeinde wurden mindestens zwei Tote gemeldet. Einer der Toten soll vorher von Einheiten der Mobilen Kolonne Dagoberto Ramos an einem Kontrollpunkt festgehalten werden.

An einer alten Mautstelle der Panamericana am Ort Tunía; Gemeinde Piendamó, gab es ebenso Kämpfe beziehungsweise einen Angriff von Einheiten der Guerilla auf eine Patrouille von Armee und Polizei, der über 30 Minuten dauerte. Die Panamericana als strategischer Korridor und Verkehrsachse ist immer wieder Ziel von Auseinandersetzungen. Zuletzt, vor zwei Tagen, starben bei Kämpfen mindestens zwei Guerilleros der FARC-EP. So kam es in der Gemeinde El Tambo zu Kämpfen zwischen der Front Carlos Patiño der FARC-EP und der Nationalen Armee. Die Auseinandersetzungen im Süden Caucas setzten sich auch in den folgenden Tagen fort und zeigen deutlich, wie stark die Provinz vom bewaffneten Konflikt betroffen ist. Besonders stark präsent ist die FARC-EP mit ihren verschiedenen Strukturen des Westlichen Koordinationskommandos.

 

Hier das Kommuniqué der FARC-EP:

 

Über die Kämpfe in Buenos Aires, Cauca, und die Ermordung des Gemeindemitglieds Jeison Dizú Güetio

  1. Juni 2022

Wir informieren die nationale und internationale Gemeinschaft, die Medien und insbesondere die indigenen Gemeinschaften von Cauca über die Situation, die sich seit gestern im indigenen Schutzgebiet Las Delicias, Gemeinde Buenos Aires, abgespielt hat.

Gestern wurden wir von Mitgliedern der Gemeinde über die Festnahme am Nachmittag und die anschließende Ermordung in den nächtlichen Stunden des als Jeison Dizú Güetio identifizierten Gemeindemitglieds aus Las Delicias durch bewaffnete Personen, die sich als Mitglieder der ELN ausgaben, informiert. Außerdem machten sie einen Kontrollpunkt in der Zeit, fragten nach Jeisons Vater, um ihn mitzunehmen.

Wir wurden sofort informiert, unsere Einheiten begannen mit der Suche nach der Gruppe, die das Gemeindemitglied festgehalten hatte und es begannen gestern gegen 21:00 Uhr Konfrontationen, und die Luftwaffe war um 2:00 Uhr morgens anwesend, um die Flucht der bewaffneten Gruppe zu unterstützen. Von dem Moment an, in dem Mitglieder der Nationalen Armee, mit denen wir derzeit Konfrontationen führen, am selben Ort anwesend sind, möchten wir sie darüber informieren, dass es sich nicht um eine Konfrontation zwischen illegalen bewaffneten Gruppen handelt, wie von den Medien berichtet, sondern zwischen Einheiten der Mobilen Kolonne Jaime Martínez und der Nationalen Armee.

Basierend auf falschen Informationen, die beabsichtigen, die Aufmerksamkeit von dem abzulenken, was passiert ist, stehen wir vor einem möglichen Fall von einem falschen Positiven [falso positivo – Person die unschuldig Repression erfährt oder eine als vermeintliches Mitglied der Guerilla ermordete Person] gegen ein Mitglied der indigenen Gemeinschaft von Las Delicias.

Wir fordern die Medien auf, das Territorium zu betreten und die Informationen persönlich zu überprüfen, wir fordern die Angehörigen auf, entsprechende Beschwerden einzureichen, und wir fordern die indigenen Behörden auf, jegliche Aggression durch staatliche Kräfte zu achten. Wir müssen uns daran erinnern, dass es bereits viele Fälle von Identitätswechseln von Gruppen durch die Nationale Armee gibt, die von den Gemeinden angeprangert werden. Die Wahrheit kann nicht eingeschüchtert werden, um die Kriegstreiber dieses Landes zu begünstigen.

Volk und Würde, Manuel Marulanda lebt, der Kampf geht weiter!

 

Mobilen Kolonne Jaime Martínez

Westliches Koordinationskommando

Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens, Armee des Volkes

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