Am gestrigen Freitag, den 12. April, fand die Einweihung einer Schule mit Internat im Rahmen einer öffentlichen Zeremonie in der Ortschaft El Triunfo, Gemeinde San Vicente del Caguán, in der Provinz Caquetá statt. Polemik in der kolumbianischen Medienlandschaft löste der Fakt aus, dass die Schule den Namen des verstorbenen Guerillakommandanten Gentil Duarte trägt. So soll die Schule, die nicht mit öffentlichen Mitteln aufgebaut, sondern durch die Guerilla und die lokalen Gemeinschaften finanziert wurde, den offiziellen Namen „Colegio Internado Agropecuario Gentil Duarte“ tragen. In einem Video von der Einweihung verlas der Moderator der Veranstaltung den Ablauf der Veranstaltung und führte aus, dass sowohl die Nationalhymne, als auch die Hymne der FARC-EP und die der Bauerngarde gesungen wurden.
Die Einweihung fand mit großem Tamtam und am helllichten Tag statt. Hunderte von Menschen drängten sich vor einem riesigen Zelt, das eher aussah, als sei es für ein großes Konzert aufgebaut worden. Musik, Reden, Fahnen und Luftballons in den kolumbianischen Fahnen und vor allem viel Heiterkeit waren bei der Veranstaltung zu erleben. Ein Mann begrüßte die Menge enthusiastisch und verdeutlichte, dass dieser Tag in die Geschichte eingehen wird. Tatsächlich ist es ein enormes Signal an die Öffentlichkeit, dass eine Bildungseinrichtung nach Gentil Duarte, der im Mai 2022 starb und das Projekt der neuen Guerilla der FARC-EP aufbaute, benannt wird. Dies zeigt die Verbundenheit der lokalen Bevölkerung mit der Guerilla, aber auch das Fehlen des Staates.