Der Nationalstreik von 2013 war ein großer Streik, der vor allem aus dem ländlichen Sektor der Landwirtschaft, der Bauern und Indigenen, in Kolumbien von Juli bis September 2013 durchgeführt wurde. Er betraf vor allem die schwierige Situation der ländlichen Bevölkerung, zeitgleich gab es große Solidarität aus den Städten und auch aus den verschiedenen sozialen Organisationen, darunter der Guerilla FARC-EP.
Den Anfang hatte der Streik mit einer zentralen Kritik an der Wirtschaftspolitik der amtierenden Regierung unter Präsident Juan Manuel Santos. Im Fokus standen die Einführung der Freihandelsverträge, speziell mit den USA, einhergehend mit hohen Kosten für landwirtschaftliche Betriebsmittel, geringe Verkaufspreise, und das von der Regierung erlassene Verbot der Verwendung einheimischen Saatguts und stattdessen der geförderte Ankauf ausländischen Saatguts.
Es gab mehrere Tote bei den teilweise schweren Auseinandersetzungen der Protestierenden mit den aggressiven staatlichen Sicherheitskräften. Hunderte wurden festgenommen und Tausende verletzt. Kein Wunder also, dass sich die FARC-EP klar positionierte, entstand sie doch aus einer Bauernguerilla heraus. In jener Zeit befand sich die FARC-EP inmitten der Friedensgespräche mit der Regierung Santos, die Agrarpolitik war ein zentrales Thema der Verhandlungen.
„Der Agrarstreik und sein ständiges Echo der Empörung und des Appells an das Regime hat die übliche Reaktion der Regierung hervorgerufen: Versprechen, Täuschung, Unterdrückung und weitere Verarmung der ländlichen Gebiete und die Übergabe der nationalen Souveränität an die transnationalen Konzerne, zuletzt durch die Freihandelsabkommen“, äußerte die FARC-EP in einem Kommuniqué.
Und weiter: „Die FARC stehen auf der Seite der bäuerlichen und ländlichen Mehrheit und wenn in Havanna die Diskussion über den Punkt der politischen Partizipation voranschreitet, müssen die sozialen und populären Organisationen die singende Stimme tragen.“ An den Problemen auf dem Land wie der Landverteilung, Armut, fehlender Infrastruktur und staatlicher Repression hat sich wenig geändert. Man kann nur hoffen, dass das Thema in den potenziellen Friedensgesprächen wieder seinen Platz findet.