In einem dreiseitigen Dokument hat eine Delegation der kolumbianischen Regierung und eine Delegation des Zentralen Generalstabs der FARC-EP einen 11-Punkte-Plan vorgelegt, in dem eine vorläufige und besondere Vereinbarung über die Einrichtung eines Verhandlungstisches getroffen wird. Dem Text zufolge werden beide Seiten „Datum, Ort, Arbeitsweise, besondere Gäste, Länder und internationale Akteure“ bekanntgeben, die diesen Verhandlungstisch entweder als Garanten oder Begleitpersonen unterstützen. Darüber hinaus bestätigten sie die Verifikationsmission der Vereinten Nationen, die Mission zur Unterstützung des Friedensprozesses (MAPP-OEA), die Bischofskonferenz und den Ökumenischen Rat der Kirchen als ständige Begleiter.
Es sollen zwei unmittelbare gemeinsame Arbeitsgruppen eingesetzt werden, eine, um den gesamten Prozess des Waffenstillstands voranzutreiben, und eine weitere, die sich mit den Protokollen und der Agenda befassen wird. Die Idee laut der vorläufigen Vereinbarung ist, dass der Verhandlungstisch zusammen mit dem Inkrafttreten der Dekrete über die „Respektierung der Zivilbevölkerung“ und des bilateralen Waffenstillstands seine Arbeit aufnehmen soll. In den nächsten Wochen werden dazu weitere Anpassungen und eine Ausarbeitung stattfinden, eine Bekanntmachung soll am 17. September erfolgen.
Als richtungsweisend im Kontext des bewaffneten Konfliktes sind acht humanitäre Missionen in den Provinzen und Regionen Antioquia, Arauca, Cauca, Huila, Nariño, Norte de Santander, Putumayo und Sur de Bolívar. Es sollen hierzu „Empfehlungen zur Anwendung des humanitären Völkerrechts“ angesprochen und die Bürger und Institutionen angehört werden. Auch dieses dreitätige Treffen der beiden Delegationen fand in einer konfliktreichen Region statt, in dem Dorf Playa Rica der Gemeinde Suárez (Provinz Cauca). Die lokale Bauernorganisation Asocordillera stellte hierfür einen Ort zur Verfügung. Damit gab es seit dem Juli wieder eine öffentliche Bekanntmachung für einen Friedensprozess und eine politische Stärkung der Guerilla.