FARC-EP widerspricht der Armee, Soldat lebt noch

Ein am Sonntag in regionalen Medien veröffentlichtes Kommuniqué der 28. Front der FARC-EP „José María Córdoba“ widerspricht den Meldungen des Generalkommandos der kolumbianischen Armee, wonach der Oberst Pedro Pérez durch die Guerilla getötet wurde. In dem Kommuniqué, in dem sowohl der Kommandierende der 28. Front Antonio Medina als auch der gefangengenommene Soldat selbst auftritt, wird dies deutlich. Im Video grüßt der Soldat äußerst emotional seine Verwandten und bittet um Verhandlungen, die zu seiner Freilassung führen könnten. „Wir müssen uns den Dingen stellen und solange ich hier bin und atme, leben wir. Manchmal sind die Dinge nicht so, wie sie scheinen, ich wünschte, eine Verhandlung könnte erreicht werden“, sagt Pérez.

Der Kommandierende Antonio Medina betont, dass die kolumbianische Regierung bisher nichts unternommen habe, um eine Einigung über die Freilassung des Offiziers zu erzielen. Außerdem geht er auf die Falschmeldungen ein, die wesentlicher Bestandteil der kolumbianischen Kriegsführung sind. Die FARC-EP bestreitet nachdrücklich die vom Generalkommando gemachten falschen Informationen in einer Videoübertragung durch die Medien auf nationaler und internationaler Ebene, in der unverantwortlich das Land und die Familie belogen werden, so der Kommandant. Außerdem erwähnt er ein Söldnerkommando der Armee, das ohne Erfolg den Oberst mit militärischen Mitteln zu befreien versuchte.

Tot aufgefunden wurde hingegen der Soldat Cristian Calderón in Valle del Cauca. Er war unter anderem mit Personen des Bürgermeisteramtes in einem Fahrzeug unterwegs, als sie von Guerilleros der Struktur „Adán Izquierdo“ kontrolliert wurden. Diese Front ist Teil des Westlichen Koordinationskommandos und an der Grenze zwischen Valle del Cauca und Tolima aktiv. Nach der Durchsicht von Ausweispapieren und Telefonen stellte sich heraus, dass hier ein Soldat unterwegs war. Alle anderen Personen konnten nach der Kontrolle ihren Weg fortsetzen. Diese Kontrollen sind normaler Bestandteil in den von der FARC-EP kontrollierten Regionen. Oftmals werden dabei vermeintliche Gegner der Guerilla festgenommen und verhört. Warum der Soldat getötet wurde, ist jedoch noch unklar.

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