Bewaffnete Auseinandersetzungen im Sumapaz zwischen FARC-Strukturen

In der Region Sumapaz, eine Region in der Nähe von Bogotá, die historisch gesehen eine der Wiegen der FARC-EP ist, kam es in der letzten Zeit zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der FARC-EP, Zweites Marquetalia, unter dem Kommando von Iván Márquez sowie um die Strukturen der FARC-EP, die unter dem Kommando von Gentil Duarte stehen. Dabei wurden bisher drei Personen ermordet. Es gibt die Gerüchte, dass die ermordeten Bauern früher mit der FARC-EP zusammengearbeitet haben und sich nun einer erneuten Zusammenarbeit, der ein oder anderen Struktur, verweigert haben. Doch wie immer ist eine genaue Verifizierung nur schwer möglich. Fakt ist, dass beide Strukturen vor allem von der Provinz Meta aus in die Region des Sumapaz eindringen und um territoriale Kontrolle kämpfen.

So äußerte sich auch Aldinever Morantes von der Kolonne Vladimir Stiven der FARC-EP, Zweites Marquetalia, in einer Erklärung: „Wir wiederholen den Bewohnern des Páramo und den Landarbeitern in ganz Kolumbien unseren Respekt und unsere Bewunderung. Wir sind mit der Erhebung von Steuern von den Bauern nicht einverstanden. Es ist nicht revolutionär, eine Familie einzuschüchtern, weil sie ihre eigene Vision oder ihr eigenes politisches Credo hat, von ihnen Tribut zu fordern, weil sie die Früchte ihrer Arbeit und ihren Schweiß auf den Markt bringen, um zu überleben, weil sie eine Kuh verkaufen oder der Milch an den Käufer des Produkts anbieten. Der Kampf der FARC-EP, Zweites Marquetalia, wird immer zugunsten der Träume von Wohlbefinden und Ruhe der Bauernfamilien Kolumbiens und aller ihrer Landbewohner sein. (…)“

In dem Gebiet soll es bereits im Februar ein von der FARC-EP unter Gentil Duarte und Iván Mordisco einberufenes Treffen für die lokale Bevölkerung gegeben haben. Die ermordeten Bauern sollen nicht anwesend gewesen sein und manche glaube, dies könne nun die Antwort drauf gewesen sein. Zudem gibt es von der FARC-EP, Zweites Marquetalia, die Versuche, in die Region einzudringen. Das Zitieren der Bevölkerung für politische Versammlungen ist eine gängige Praxis der Guerilla. Das Fernbleiben wird als Desinteresse und vor allem in diesem Fall, mit dem Eindringen einer anderen Struktur, auch als Kollaboration mit dem „Feind“ gewertet. Beide Strukturen der FARC-EP kämpfen um die Deutungshoheit im politischen und militärischen Sinne.

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