Sie ermordeten uns ein Engelchen namens Samuelito

Traurige Nachrichten aus Kolumbien, die an einem Frieden zweifeln lassen… Erklärung der Ausbildungs- und Wiedereingliederungszone Simón Trinidad (ETCR) zum Mord an einem Baby und den versuchten Mord an seinen Eltern. Sie befanden sich in einer gefährlichen Grenzregion zu Venezuela, verseucht durch Paramilitärs und Schmuggler, in welcher die Dunkelheit Gefahr bedeutet. Die drei Personen wurden kurz vor der Dämmerung angegriffen. Dieser Vorfall zeigt erneut, wie wenig die Regierung zum Schutz von linken Oppositionellen und ehemaligen FARC-Kämpfer*innen unternimmt. Alleine mehr als 100 ehemalige Kämpfer*innen der FARC sind seit dem Friedensschluss ermordet worden. Mehrere Funktionäre der FARC, aber auch von linken Organisationen, verlangten Garantien für die Sicherheit des Friedensabkommens und aller gefährdeten Personen.

Kommuniqué:

Mit tiefen Schmerzen berichten wir, dass Samuel David González Pushaina gestern an Verletzungen starb, die durch Schusswaffen verursacht wurden. Bei diesen Vorfällen wurden sein Vater, der frühere Guerillakämpfer Carlos Enrique González und seine Mutter Sandra Pushaina verletzt. Die Gemeinschaft der ETCR Simón Trinidad, die die Geburt dieses kleinen Engelchens gesehen hat, hat ein gebrochenes Herz und wegen der Auswirkungen unter uns, hat sie sich zur Trauer erklärt.

Samuel verblutete auf dem Weg ins Krankenhaus. Er ertrug es, seit er am frühen Morgen verwundet wurde. Dann hellte der Tag auf und seine Eltern sahen die Bedingungen, um in ein Krankenhaus nach Maicao zu flüchten, nur 30 Minuten vom Ort des Vorfalls entfernt. Wir hoffen, dass die Ankündigungen des Präsidenten nicht zu neuen unerfüllten Versprechen zur Verbesserung der Bedingungen in den Grenzgemeinden werden.

Mit seinem kurzen Leben hinterlässt Samuel Überlegungen über die Widersprüche dieser Zeiten. Geboren zu werden als Symbol der Hoffnung für den Aufbau des Friedens und zu sterben, um uns daran zu erinnern, dass die Bedingungen des Zusammenlebens auch inmitten einer sozialen Ordnung in vollem Niedergang liegen.

Sein Vater, ein ehemaliger Guerillakämpfer, der sich für den Übergang in das zivile Leben einsetzt, bittet darum, diese Tatsachen zu untersuchen. Wir fühlen Samuel als unseren Sohn. Sein Tod erfüllt uns mit Schmerz und Trauer und darf nicht gerichtlich verfolgt werden, indem die Fakten auf einen Kampf unter Clans, auf ethnische oder familiäre Justiz reduziert werden. Ehre und Ruhm für Samuelito.

ETCR Simón Trinidad – FARC

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