Spannungen in Cauca nach der Befreiung der Soldaten

Gestern meldeten wir auf diesem Portal, dass die lokale Bevölkerung 57 Soldaten zwischen den Gemeinden Argelia und El Tambo in der Provinz Cauca festgesetzt hatte. Sie protestierten damit gegen eine Militäroperation der Armee in einer Region, die stark vom bewaffneten Konflikt betroffen ist und in der die Armee wie eine Besatzungsmacht auftritt und der Staat wenig durch Investitionen in die Infrastruktur auffällt, sondern in Repression und Stigmatisierung der Bevölkerung.

Nun sind die Soldaten bei einer gemeinsamen Operation zwischen der Nationalen Armee und der Polizei befreit worden, die von der lokalen Bevölkerung festgesetzt wurden. Häufig geschieht dies auch im Einklang mit den Regeln der Guerilla, die die Bevölkerung anweist, gegen die staatlichen Sicherheitskräfte pazifistisch vorzugehen und ihren Unmut auszudrücken. In diesem Fall ist die Front Carlos Patiño der FARC-EP in der Region präsent.  

Die Operation, die von der Stadt Popayán aus koordiniert wurde, führte auch zur Festnahme von mehr als 20 Personen aus der Bevölkerung, denen vorgeworfen wird, an der Entführung der Soldaten beteiligt zu sein. Entführung wird der Vorwurf in den staatlichen Medien genannt, während es die Bevölkerung als ein Akt des zivilen Ungehorsams wertet. Immerhin werden die Soldaten korrekt behandelt, verpflegt und durch eine humanitäre Mission nach geraumer Zeit wieder freigelassen.

Die angespannten Momente, die während des Einsatzes der staatlichen Sicherheitskräfte erlebt wurden, sind in mehreren Videos dokumentiert, so auch die Festnahme zahlreicher Personen aus der lokalen Bevölkerung. Soziale Aktivisten bezeichnen diesen Vorfall als einen Verrat der kolumbianischen Regierung an den Bauern des Micay-Tals, die einer humanitären Vermittlung zugestimmt hatten, um die 57 Soldaten vom Dorf La Hacienda, Argelia, nach Huisitó, El Tambo, zu transportieren.

So heißt es, dass Generalbrigadier Mejía ein Lügner ist. Zuerst soll er Militärsender informiert haben, dass seine Truppen mit den humanitären Organisationen zusammenarbeiteten, um die Soldaten zu empfangen, die festgesetzt waren. Aber dies war eine Falle, um die lokalen Gemeinschaften anzugreifen in jenem Moment, als die Übergabe stattfinden sollte. Stattdessen setzte er auf Repression und Festnahmen – genau jene Sachen, die die Bevölkerung am Militär und ihren Operationen immer kritisiert.

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Soldaten von Bevölkerung festgesetzt

Die Armee bestätigte mittlerweile, was soziale Netzwerke aus dem Süden der Provinz Cauca bereits kundgetan hatten. Viele Soldaten sind von der lokalen Bevölkerung in der Gemeinde Argelia festgesetzt worden, weil diese eine Militäroperation durchführen wollten. Die Dritte Brigade der Armee bestätigte am Nachmittag des Sonntags, dass insgesamt 57 Soldaten von der lokalen Bevölkerung im Tal des Flusses Micay festgehalten werden, genauer gesagt im Ortsteil La Hacienda, in der Gemeinde Argelia. Die Zahl, die sich innerhalb weniger Stunden verdoppelte, wurde von offiziellen Quellen in einer Pressemitteilung bestätigt.

Laut der Armee begannen die Ereignisse am 21. Juni, als Truppen der Schnellen Eingreiftruppe Nr. 4 Ziel in die Region eindrangen um sich Gefechte mit der Front Carlos Patiño des Westblocks Kommandant Jacobo Arenas zu liefern. Sie waren dabei auf der Suche nach Kommandierenden der Front. Bei dieser ersten Aktion wurden vier Soldaten festgehalten. Der Fall eskalierte jedoch im Laufe der Zeit. Am Nachmittag des 22. Juni bei einer Bewegung des Militärs in Richtung des städtischen Gebiets des Ortes El Plateado, wurde eine weitere Gruppe von Soldaten von etwa 200 Personen aus der Bevölkerung abgefangen und umzingelt.

Derzeit sollen vier Unteroffiziere und 53 Berufssoldaten durch die Bevölkerung festgehalten worden sein. Diese Maßnahmen der Bevölkerung gibt es häufig in den ländlichen Regionen Kolumbiens, wo die FARC-EP sehr stark ist und die Armee als Besatzungsmacht mit Repressionen, Vertreibung und Verhaftungen auftritt. Leidtragende sind die Bauern und Indigenen, die unter Generalverdacht gestellt werden, zur Guerilla zu gehören. So äußern sich auch soziale Aktivisten der Region in den Medien und verweisen auf das Problem. Nichts desto trotz gibt es eine starke politisch-militärische Macht der Guerilla, die durchaus solche Aktionen forciert.

In diesem Teil des Cañón del Micay gäbe es eine Stigmatisierungskampagne gegen die Gemeinden in diesem südwestlichen Teil des Cauca. Diese wehren sich gegen die Präsenz staatlicher Sicherheitskräfte in einer Region, der Präsident Petro soziale Investitionen versprochen hatte – als Mittel, um die Gewalt zu überwinden. Diese fließen jedoch selten und stattdessen agiert das Militär. So werde die Bevölkerung als Guerilleros betitelt, obwohl sie einfache Menschen sind. Wenn die Soldaten in die Region kommen wollen, sollen zuerst die sozialen Programme der nationalen Regierung umgesetzt werden, sind die Forderungen.

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Machtkampf im Norden des Cauca

Hat die sich vom Zentralen Generalstab der FARC-EP losgelöste 57. Front Yair Bermúdez den Kommandierenden der Front Dagoberto Ramos getötet? Bricht der Machtkampf um die Gebiete der nördlichen Provinz Cauca nun vollends aus? Alles deutet darauf hin, dass die territoriale Macht, die die die FARC-EP mit ihrer Front Dagoberto Ramos unter dem Oberkommando von Iván Mordisco  des Zentralen Generalstabs im Norden des Cauca bisher innehaben, durch das Agieren der 57. Front Yair Bermúdez  verlieren könnten. Die 57. Front steht unter dem Kommando von Oscar Barreto und löste sich ab im Streit um die politische Ausrichtung des Zentralen Generalstabs der FARC-EP. Sie operiert in den Provinzen Valle del Cauca sowie Cauca und war zuletzt vor allem im Norden des Cauca aktiv.

Sowohl Barreto als auch Mordisco waren Teil der sich neu formierten FARC-EP nach dem Friedensabkommen von 2016. Und obwohl der Oscar Barreto viele Jahre lang dem zweiten diente, entschied er sich, eine neue Struktur zu gründen, die er 57. Front Yair Bermúdez, nach dem ehemaligen Kommandanten der Mobilen Kolonne Dagoberto Ramos, der bei einer Militäraktion im November 2021 getötet wurde, nannte. Barreto, der früher zur Kolonne Adán Izquierdo im Valle del Cauca gehörte, scheint nun die Tötung des Kommandanten der Front Dagoberto Ramos beauftragt zu haben und erklärt damit auch offensiv Mordisco und dem Westblock Jacobo Arenas der FARC-EP den Krieg.

Kommandant Oscar, der selbst aus Toribío im Norden des Cauca stammt, mobilisierte wohl seine Truppen in diesen Ort, der eine wichtige Hochburg der Fronts Dagoberto Ramos von Iván Mordisco ist, um dieses Gebiet zu übernehmen. Die Kämpfe sind in den letzten Monaten konstant geblieben und laut den staatlichen Behörden handelt es sich um eine ausgeglichene bewaffnete Auseinandersetzung. Allerdings soll sich das Gleichgewicht am Mittwoch durch die Ermordung von Jhon Edinson Pumba Cayapú, alias Esteban Medina, dem Kommandanten der Front Dagoberto Ramos, einer der engsten Vertrauten des Oberkommandieren Iván Mordisco, verschoben haben. Dies ist eine enorme Schwächung der FARC-EP, bereits letzte Woche hatte das Militär auch alias Cholinga neutralisiert, er war Kommandant des Zentralblocks Isaías Pardo des Zentralen Generalstabs der FARC-EP.  

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Offensive im Südwesten für Mayimbú

Die Provinzen Cauca und Valle del Cauca erlebten am Dienstag, den 10. Juni, am Morgen und Vormittag eine Angriffswelle des Westblocks der FARC-EP, Zentraler Generalstab. Die bisher bekannten 24 Angriffe, die gleichzeitig durch verschiedene Fronten an unterschiedlichen Orten durchgeführt worden sind, richteten sich vor allem an die staatlichen Sicherheitskräfte. Unter den mehr als 20 Angriffen waren Explosionen, Schusswechsel und Angriffe mit Waffen und Sprengstoffen. Dabei gab es Todesopfer, Verletzte und schwere Sachschäden. Die Anschläge fanden an strategischen Punkten statt, wie Polizeistationen, Verkehrswegen und öffentlichen Plätzen, darunter in der Millionenstadt Cali, aber auch anderen Städten wie Buenaventura, Palmira, Jamundí, Toribío und Caloto. Mindestens drei Polizisten, aber auch mehrere Zivilisten sind getötet worden. Es gab viele Verletzte, darunter mehr als 20 Polizisten.

Die Offensive der Guerilla ist ein Akt der Erinnerung an den Jahrestag des Todes von alias „Mayimbú“, dem ehemaligen Anführer der Mobilen Kolonne Jaime Martínez und Kommandierenden des Westblocks der FARC-EP, der 2022 getötet wurde. An den Angriffen waren die Fronten Jaime Martínez, Carlos Patiño und Dagoberto Ramos, beteiligt, aber auch die urbane Front Manuel Cepeda Vargas. Alle gehören zum Westblock Kommandant Jacobo Arenas, die unter dem Oberkommando von alias Iván Mordisco stehen. Mit den Angriffen hat die Guerilla gezeigt, dass sie im Südwesten weiterhin operativ agieren und Stärke zeigen können. Die Bevölkerung musste aufgrund der Angriffe mit Einschränkungen in der Mobilität leben, da Straßen gesperrt wurden. In einem Kommuniqué der Guerilla wurde die Bevölkerung aufgerufen, nicht mit den staatlichen Sicherheitskräften zusammenzuarbeiten.

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57. Front erklärt krimineller Gruppe den Krieg

Durch ein Kommuniqué vom 5. Juni kündigt die 57. Front Yair Bermúdez öffentlich an, militärische Aktionen gegen die paramilitärische und kriminelle Struktur „La Inmaculada“ zu starten. Diese hat in der Stadt Tuluá, Valle del Cauca, in den letzten Tagen massiv Terror verbreitet. Oscar García ist einer der Kommandanten der 57. Front, die sich im Streit um die politische Ausrichtung vom Zentralen Generalstab der FARC-EP unter dem Oberkommando von Iván Mordisco getrennt hat. Sie operiert solitär in den Provinzen Valle del Cauca sowie Cauca ist damit eine von vielen Strukturen in Kolumbien, die unter dem Namen FARC-EP firmieren und in ihr eine Tradition sehen. Benannt ist die 57. Front Yair Bermúdez nach dem ehemaligen Kommandanten der Mobilen Kolonne und heutigen Front Dagoberto Ramos, Edison Jair Bermúdez, der im November 2021 bei einer Militäraktion getötet wurde. Damit wird auch die Abspaltung beziehungsweise die historische Verortung der 57. Front im Westblock des Zentralen Generalstabs der FARC-EP deutlich.

In der an die öffentliche Gemeinschaft gerichteten Botschaft äußert die 57. Front ihre Ablehnung gegenüber dem gewalttätigen Auftreten von „La Inmaculada“, einschließlich der Verbrennung von Fahrzeugen und Angriffen auf Geschäfte. Hinter der Gewaltwelle, die Tuluá erschüttert, steht ein Name, der Angst erzeugt: Jhonatan Andrés Valencia, besser bekannt als alias Pipe Tuluá. Die Behörden identifizieren ihn als den Hauptführer der kriminellen Organisation „La Inmaculada“, die für zahlreiche kriminelle Taten in der Stadt verantwortlich ist. Die Gewaltwelle sin Racheakte der paramilitärischen Gruppe, nachdem bestätigt wurde, dass ihr Anführer in ein anderes Land ausgeliefert wird, um sich für schwere Verbrechen zu verantworten.

In dem Kommuniqué bezeichnen sie sich als „Volk mit Uniform und Gewehr“ und versichern, dass sie weitere Missbräuche dieser Gruppe gegen die Zivilbevölkerung nicht zulassen werden. „Wir richten uns an euch, wir wissen, dass ihr müde seid, und lehnen auch die Repression und die Welle der Gewalt durch die Gruppe ‚La Inmaculada‘ ab. Wir werden keine weiteren Übergriffe gegen die Zivilbevölkerung zulassen“, heißt es in dem verbreiteten Kommuniqué. „Wir rufen diejenigen auf, die diese Gruppen unterstützt haben, die Gemeinden mit kriminellen Praktiken wie der Verbrennung von Fahrzeugen und der Zerstörung von Geschäften überzogen haben. Wir erklären ‚Pipe Tuluá‘, seine Familie und alle Mitglieder oder Personen, die die Aktionen unterstützen, die die Bewohner der Gemeinde unterdrücken, zum militärischen Ziel“, heißt es im Kommuniqué.

Das Kommuniqué betont auch, dass ihre bewaffneten Aktionen ausschließlich gegen diejenigen gerichtet sein werden, die als verantwortlich für gewalttätige Taten in Tuluá identifiziert werden, und dass die Zivilbevölkerung, die nicht mit diesen Strukturen in Verbindung steht, nicht ins Visier genommen wird. Damit wird um soziale und politische Anerkennung in der lokalen Bevölkerung geworben. Diese Ankündigung hat Besorgnis unter den Bewohnern von Tuluá ausgelöst, die bereits von einer zunehmenden Welle der Gewalt betroffen sind. Die Behörden haben sich bisher noch nicht offiziell zu der Mitteilung geäußert, während die Angst vor einer möglichen Eskalation des städtischen bewaffneten Konflikts in der Region wächst. Auch eine absolute Gewissheit zur Identität des Kommuniqués der 57. Front gibt es nicht, falsche Erklärungen gehören zum medialen Krieg in Kolumbien.

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Kämpfe zwischen FARC-EP in Guaviare

In der südöstlichen Provinz Guaviare, eine Bastion derGuerilla, nehmen die Kämpfe zwischen den verfeindeten Strukturen der FARC-EP zu. So sollen sich Fronten des Generalstabs der Blöcke und Fronten unter dem Oberkommando von Calarcá weiter ausgebreitet haben, obwohl in der zurückliegenden Zeit davon auszugehen war, dass perspektivisch Oberkommandant Mordisco mit seinem Zentralen Generalstab die Initiative ergreifen könnte.  Mittlerweile sind in dem Gebiet der Kämpfe rund 10.000 Menschen in Guaviare betroffen. Die Konfliktparteien sind der Zentrale Generalstab, angeführt von Iván Mordisco, die Friedensgespräche mit der Regierung ablehnen sowie der Generalstab der Blöcke und Fronten unter der Führung von Calarcá Córdoba. Mit Letzterem führt die Regierung von Gustavo Petro derzeit einen aktiven Friedensprozess, Grund der Abspaltung aus der einst vereinten FARC-EP.

Guaviare ist jedoch nicht die einzige Provinz in der die Kämpfe zugenommen haben. Auch in Meta und Caquetá sind neue Gewaltherde aufgeflammt. Zu Beginn dieser Woche wurden Gefechte in der ländlichen Umgebung von San José del Guaviare gemeldet. Neben den Kämpfen kommt es auch zu weiteren Übergriffen auf die Zivilbevölkerung, darunter die Vertreibung von bäuerlichen Familien, Drohungen gegen Führungspersonen und Zwangsrekrutierungen. Iván Mordisco hat in dem Gebiet eine extreme Maßnahme verhängt hat – die Blockade eines Pfades, der sechzig ländliche Siedlungen in Guaviare miteinander verbindet. Besonders betroffen ist die Bevölkerung in Calamar. Dadurch wird Handel, Transport und freie Mobilität stark eingeschränkt. Unter anderem agiert hier die 44. Front des Zentralen Generalstabs, die für die Restriktionen verantwortlich ist.

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Iván Mordisco wieder einmal für tot erklärt

Am Freitagnachmittag, dem 30. Mai, wurde ein Kommuniqué des Generalstabs der Blöcke und Fronten der FARC-EP unter dem Oberkommando von alias Calarcá bekannt, in der sie den angeblichen Tod des Oberkommandierenden Néstor Gregorio Vera Fernández, alias Iván Mordisco, bekanntgaben. Er soll bei jüngsten Kämpfen schwer verletzt worden sein. Laut dem Kommuniqué, das auf en 25, Mai datiert ist und vom Block Kommandant Jorge Suárez Briceño stammt, ruht der leblose Körper von Mordisco in den Regenwäldern des Amazonas. Es ist jedoch unklar, ob sowohl das Kommuniqué echt ist und von der Guerilla stammt, als auch der Inhalt mit dem Tod Mordiscos. Bisher wurde Iván Mordisco mehrmals für tot erklärt, tauchte dann später aber immer wieder auf.

„Er war Opfer seines eigenen Egoismus und seiner Gier. (…) Sein Tod markiert das Ende einer dunklen Phase, die die Volksrebellion gespalten hat“, heißt es in dem Kommuniqué der FARC-EP unter Calarcá und geht damit auf die Spaltung und den Kampf der mittlerweile verfeindeten Strukturen ein. Allerdings haben Sicherheitsquellen von Polizei und Armee mitgeteilt, dass sie bisher keine Bestätigung für den Tod des Anführers haben. Stattdessen könnte vermuten werden, dass die derzeit in Kolumbien kursierende Mitteilung das Ziel haben könnte, die militärische Offensive gegen diese bewaffnete Organisation im Süden des Landes abzulenken. Seit einigen Wochen gibt es Militäroperationen gegen Mordisco und seine Strukturen im Amazonasgebiet.

In den letzten Monaten haben die Strukturen von Calarcá und Iván Mordisco immer wieder Kämpfe ausgetragen. Mit der Ankündigung des angeblichen Todes von Iván Mordisco hat der Block Kommandant Jorge Suárez Briceño jedoch erklärt, dass beide bewaffneten Gruppen beschlossen haben, miteinander zu sprechen. Laut dem Kommuniqué haben sie einen Kommunikationskanal mit alias Alonso 45, dem Kommandanten der Front Carolina Ramírez, einer der Strukturen unter dem Oberkommando von Iván Mordisco, eröffnet. Gegen diese Struktur und die 1. Front Armando Ríos gab es zuletzt die Militäraktionen, weil Mordisco dort vermutet wird. „Wir haben vereinbart, jegliche Konfrontation zwischen unseren Strukturen einzustellen, mit dem festen Ziel, weiteres Blutvergießen in unserem geliebten Gebiet zu verhindern“, so dass Kommuniqué.  

Im Zuge der Friedensgespräche zwischen der FARC-EP und der kolumbianischen Regierung hatte sich der Zentrale Generalstab der FARC-EP, der von Iván Mordisco geführt wird, in zwei Fraktionen aufgespalten hat. Einerseits entstand im Osten des Landes der Block Amazonas, der weiterhin unter dem Kommando des Anführers Mordisco steht; andererseits eine Gruppe von mehr als 15 Strukturen, die von Alexander Díaz Mendoza, alias Calarcá, befehligt werden, darunter auch der Block Kommandant Jorge Suárez Briceño. Diese stehen weiterhin in Friedensgesprächen mit der Regierung und operieren hauptsächlich in Caquetá, Meta und Huila sowie an der Grenze zu Venezuela.

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FARC-EP zelebriert Jahrestag

Vor allem in der Provinz Cauca, wo die FARC-EP mit dem Westblock Kommandant Jacobo Arenas präsent ist, zelebrierte die Guerilla den Jahrestag ihrer Gründung auf verschiedene Art und Weise. Für die aufständische Bewegung ist es einer der wichtigsten Tage im Jahr, in der mit diversen Aktionen auf sich aufmerksam gemacht wird. Vor allem geht es darum, der Öffentlichkeit und den staatlichen Sicherheitskräften die politisch-militärische Kraft zu demonstrieren. So haben unterschiedliche Fronten der FARC-EP mehrere Checkpoints an einer der zentralen Landverbindungen, der Panamericana, errichtet. Vor allem im Abschnitt Cali-Popayán führten diverse Kommandos Aktionen durch, installierten Transparente, führten Kontrollen durch und legten auf mehreren anderen Straßen Sprengstoffattrappen ab.

In jedem Jahr wird der 27. Mai, Jahrestag der Geburt der kommunistischen Guerillaorganisation FARC-EP, zelebriert. Schon seit Jahrzehnten wird der Tag häufig für Propagandatätigkeiten, aber auch für Angriffe und Offensiven genutzt. So kam es zu einem schweren Anschlag auf eine Polizeistreife am Eingang zum Stadtzentrum von Rosas im Süden des Cauca. Das Dienstfahrzeug wurde bei der Explosion stark beschädigt, bisher ist jedoch nicht bestätigt, ob es bei dem Angriff Verletzte oder Tote unter Zivilisten oder Polizisten gibt. Gleichzeitig erlebt der Norden des Cauca eine neue Welle von Kampfhandlungen in verschiedenen Gemeinden, wo staatliche Sicherheitskräfte angegriffen wurden. Aktionen wurden aus den großen Gemeinden Caloto, Corinto, Miranda und Florida vermeldet.

An den Angriffen und Aktionen waren vor allem die starken Fronten Dagoberto Ramos und Jaime Martínez, sowie im Süden die Front Carlos Patiño des Westblock beteiligt, die unter dem Kommando von alias Iván Mordisco stehen und in der gesamten Region operieren. Die Provinz Cauca gehört zu den Bastionen der Guerilla. Vor allem der Zentrale Generalstab mit dem Westblock ist hier aktiv, es gibt aber auch Strukturen des Zweiten Marquetalias und der ELN. Zuletzt gab es aber Meldungen, dass die Struktur Libardo García, ehemals Zweites Marquetalia, mit der Abspaltung der Guerillakoordination – Bolivarische Armee auch zu eben jener gewechselt ist. Die Guerillakoordination ist vor allem in Nariño und Putumayo aktiv, mit der Struktur Libardo García aber auch im Cauca.

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61 Jahre FARC-EP sind 61 Jahre Kampf für Frieden

Die politischen Umstände sind günstig für das Handeln der aufständischen Bewegung und der Bolivarischen Bewegung sagte einst der Oberkommandierende und Gründungsvater der FARC-EP, Manuel Marulanda Vélez. In diesem Gedanken von Manuel Marulanda spiegelt sich die Seele der FARC-EP wider, die vor 61 Jahren in den Bergen von Marquetalia entstand, auf der Suche nach Frieden für Kolumbien, Gerechtigkeit und Würde. Seitdem ist die FARC-EP die bewaffnete Antwort der Entrechteten und Gerechten auf die vielfältigen Gewalttaten des Staates, die auch heute noch präsent sind. Zwar hat dich das Gerüst der aufständischen Bewegung mit der Demobilisierung der alten FARC-EP seit 2016, dem Entstehen von neuen Strukturen unter alten Köpfen und die Zersplitterung eben jener Kräfte grundlegend geändert. Doch der bewaffnete Kampf und das Ziel nach Frieden, Gerechtigkeit und Würde ist fas gleichgeblieben.

Der Frieden ist auch heute noch die Strategie der unterschiedlichen Organisationen, wie aktuell die Gespräche zwischen dem Generalstab der Blöcke und Fronten oder auch die Gespräche der National Guerillakoordination – Bolivarische Armee zeigen. Andere Gespräche bleiben auf der Strecke, so beim Zweiten Marquetalia oder beim Zentralen Generalstab der FARC-EP unter Iván Mordisco. Doch in Kommuniqués und Erklärungen wird allseits das deutlich, dass das Handeln der bewaffneten Bewegung unter der Fahne der politischen Alternative erfolgt, dieses Ziel weiterhin im Fokus zu haben. Der bewaffnete Kampf ist immer die Taktik zur Erreichung dieses Ziels, das sagen auch die Worte des Freiheitskämpfers Bolívars: „Die Rebellion kündigt sich mit dem Geist des Friedens an. Sie widersteht der Tyrannei, weil diese den Frieden zerstört, und nimmt die Waffen nur auf, um ihre Feinde zum Frieden zu zwingen.“

Auf diesem Weg dahin mussten bereits große Guerillakommandanten ihr Leben lassen. Erinnert sei hierbei an Manuel Marulanda Vélez, Jacobo Arenas, Efraín Guzmán, Raúl Reyes, Iván Ríos oder Alfonso Cano aus der alten FARC-EP. Auch später, im Rahmen des Friedensprozesses, ließen unzählige Kommandierende Kämpfer ihr Leben. Dies zieht sich bis heute fort und all jenen sei die Erinnerung an sie gewiss. „Wer seine Ehre sichert“, sagte Bolívar einst, „indem er sein Leben dem Dienst an der Menschheit, dem Schutz der Gerechtigkeit und der Vernichtung der Tyrannei widmet, erlangt ein Leben der Unsterblichkeit, indem er den Rahmen der Materie verlässt, den der Mensch von der Natur erhält. Ein glorreicher Tod triumphiert über die Zeit und verlängert die erhabene Existenz bis in die fernste Nachwelt.“ Auch wenn das politische Projekt der einstigen FARC-EP groß war und ist, wir es heute mit den bestehenden Organisationen auch nicht gleichsetzen können, so erinnern wir doch an jene, die mit dem Gewehr für ihre politischen Ideale kämpfen, Frieden, Gerechtigkeit und Würde für das kolumbianische Land.

Mit Präsident Petro gibt es einen kolumbianischen Präsidenten, der Frieden für wichtig erachtet. Auch der ehemalige Präsident Santos schuf mit dem Friedensvertrag der alten FARC-EP vor fast 10 Jahren sein Lebensprojekt. Doch der damals vereinbarte Friedensvertrag wurde nur zu geringem Maße umgesetzt, die entwaffneten Guerilleros wurden ermordet und die Ungleichheit und Ungerechtigkeit im Land blieb. Petro will mit seiner Politik des totalen Friedens den nächsten Schritt wagen, dich auch hier gibt es berechtigte Zweifel, was sich in den Lehren des Friedensprozesses von 2016 und dem aktuellen Bestehen von zahlreichen Strukturen unter dem Deckmantel der FARC-EP verdeutlichen lässt. Ja, wir sehen einen bedeutenden Unterschied zur alten FARC-EP, in Politik, Programm, Organisation und auch Auftreten. Aber trotzdem haben die Strukturen in den jeweiligen Regionen ihre Daseinsberechtigung und sind Prozess der tiefgreifenden territorialen Umstände, die sich in den politischen, ökonomischen und sozialen Aspekten ergeben.

Noch immer wird von einem Neuen Kolumbien geträumt, von Investitionen in die ländlichen Gebiete, von Land, Arbeit und Häusern, von Schulen und Krankenstationen, von politischer Mitbestimmung und weniger Korruption. Die Entmachtung der transnationalen Konzerne, die das reiche Land zu ihren Gunsten ausbeuten, die Entmachtung der Oligarchie, die sich an Kolumbien bereichert und die einfachen Menschen in Armut sterben lässt, die Entmachtung des Kapitalismus, der all dies auf barbarische Weise aufzeigt, müssen das Ziel sein. Die Perspektivlosigkeit der Menschen und die Ungerechtigkeit, die alltäglichen miserablen Bedingungen der Menschen, die Repression der staatlichen Sicherheitskräfte, sorgen dafür, dass vor allem in der Peripherie die Waffen nicht schweigen. Unweigerlich führt man sich in die vergangenen Jahrzehnte zurückversetzt, so in jenes Jahr, in dem die FARC-EP gegründet wurde.

Anbei ein Fragment der Rede vom Kommandanten Che Guevara bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 12. Dezember 1964. „Die Stunde ihrer Wiederherstellung, die Stunde, die sie selbst gewählt hat, wird auch von einem Ende des Kontinents zum anderen genau markiert. Jetzt ist diese anonyme Masse, dieses Amerika in dunklen Farben, schweigsam und traurig, das auf dem ganzen Kontinent mit derselben Traurigkeit und Enttäuschung singt, jetzt beginnt diese Masse endgültig, ihre eigene Geschichte zu schreiben, sie beginnt, sie mit ihrem Blut zu schreiben, sie beginnt, zu leiden und zu sterben, denn jetzt beginnen die Felder und Berge Amerikas, an den Hängen ihrer Gebirge, in ihren Ebenen und Dschungeln, zwischen Einsamkeit und dem Verkehr der Städte, an den Küsten der großen Ozeane und Flüsse, zu erzittern.“

Zur Geschichte der aufständischen Bewegung FARC-EP gibt es rund um den Jahrestag, den 27. Mai, Artikel und Kommuniqués der vergangenen Jahre (Suchfunktion oder Archiv auswählen) oder auch Informationen im Reiter unter Chronologie und Historie.

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Guerillastrukturen konzentrieren sich für Frieden

In den zurückliegenden Tagen wurde bekannt, dass die kolumbianische Regierung mit den jeweiligen Verhandlungsdelegationen im Rahmen der Friedensgespräche Orte für die Konzentrierung von Guerillagruppen festgelegt hat. Diese Zonen der Konzentrierung sollen perspektivisch der Stationierung, Aufnahme, Entwaffnung und Wiedereingliederung in das zivile Leben für die Guerillakämpfer dienen. Es handelt sich bei den Friedendgesprächen um unterschiedliche Guerillastrukturen aus dem großen Becken der ehemaligen FARC-EP, zum einen die 33. Front in Catatumbo an der Grenze zu Venezuela und zum anderen um die Guerillakoordination Bolivarische Armee im Süden an der Grenze zu Ecuador.

Für die 33. Front der FARC-EP, die zum sogenannten Generalstab der Blöcke und Fronten unter dem Oberkommando von Calarcá gehört, wird für 7 Monate eine temporäre Zone in Tibú, Provinz Norte de Santander, eingerichtet. Diese befindet sich immer noch in einem bewaffneten Konflikt mit der ELN und daher wird der Zone ein besonderes Augenmerk auf Sicherheit der FARC-Kämpfer gelegt werden müssen. Auch Haftbefehle gegen Mitglieder der Organisation sollen aufgehoben, die genaue Lage der Zone soll in einem vertraulichen technischen Dokument festgelegt werden. Die 33. Front gehört zum Block Magdalena Medio „Kommandant Gentil Duarte“.

Mitte des letzten Jahres begann die kolumbianische Regierung im Rahmen ihrer Politik des totalen Friedens formelle Gespräche mit der Guerillakoordination Bolivarische Armee, nachdem diese Gruppe sich von der Segunda Marquetalia der FARC-EP um Iván Márquez getrennt hatte. Der Verhandlungstisch mit der Struktur wurde offiziell in Caracas (Venezuela) eingerichtet, und der Prozess hat bereits fünf Zyklen durchlaufen, der letzte fand vom 22. bis 25. Mai 2025 im indigenen Schutzgebiet Inda Zabaleta in Tumaco, Provinz Nariño, statt. Dort einigten sich die Delegationen auf die Einrichtung einer Zone für umfassende Ausbildung und temporäre Lage, also ähnlich wie bei der 33. Front für eine Konzentrierungszone.

Diese soll im ländlichen Gebiet der Gemeinde Roberto Payán, Nariño, und eine eitere in der Provinz Putumayo entstehen. Ziel ist es, dass die Kämpfer dort ihren Weg in die zivile Gesellschaft beginnen können, was den Verzicht auf Waffen und Sicherheitsgarantien für die Gemeinschaften und Kämpfer einschließt. Laut den Vereinbarungen für diese Zonen sollen 120 Mitglieder der Gruppe an der umfassenden Ausbildung teilnehmen und sich vorübergehend dort aufhalten, 60 in Nariño und 60 in Putumayo. Die unter dem Oberkommando von Walter Mendoza stehende Organisation operiert hauptsächlich in Putumayo, Nariño und Caquetá. Ihre Verhandlungsagenda umfasst Themen wie territoriale Transformationen, Sicherheit für die Gemeinschaften, rechtliche Garantien für ihre Mitglieder, politische Beteiligung und die Einhaltung der in den Dialogen vereinbarten Abkommen.

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Kämpfe in Nariño mit der FARC-EP

Mindestens einen toten Soldaten und mehrere Verletzte auf Seiten der staatlichen Sicherheitskräfte gibt es bei einer Offensive der Armee mit dem Namen „Kordillere“ gegen die Front Franco Benavides der FARC-EP zu verzeichnen. Armee und Polizei führen in der südlichen kolumbianischen Provinz seit dem Wochenende eine Aktion gegen die FARC-EP durch. Besonders in der Gemeinde Cumbitara ereigneten sich schwere Kämpfe, so dass es zu flüchtenden Menschen, geschlossenen Schulen und weiteren Einschränkungen des öffentlichen Lebens kam. Unterdessen sind auch Menschen festgenommen worden, denen eine Zugehörigkeit zur Guerilla zur Last gelegt wurde.

Die Front Franco Benavides, die zum Zentralen Generalstab der FARC-EP unter dem Oberkommando von Iván Mordisco gehört, wird vom Kommandanten Esteban González alias Don Mata angeführt und ist seit Jahren stark in der Provinz Nariño präsent. Sie ist vor allem im zentralen Nariño aktiv und kooperiert hier im Norden mit der Front Carlos Patiño und im Westen mit der 30. Front Rafael Aguilera der FARC-EP und der Mobilen Kolonne Urías Rondón. Diese Strukturen bilden mit der Mobilen Kolonne Alan Rodríguez das Rückgrat des Westblocks Kommandant Jacobo Arenas der FARC-EP in der südlichen Provinz.

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Militäroperationen im Osten halten an

Bei den fortgeführten Militäroperationen gegen den Block Amazonas des Zentralen Generalstabs der FARC-EP, die unter dem Oberkommando von Iván Mordisco steht, sind im Osten des Landes in der Provinz Meta sechs Guerilleros getötet worden. Der Zentrale Generalstab, die Hauptabspaltung der FARC-EP, ist einer der Strukturen, die für die kolumbianischen Streitkräfte zu einem vorrangigen Ziel geworden sind. Präsent sind sie vor allem im Südwesten des Landes, doch seit geraumer Zeit findet eine Offensive im Osten und im Amazonasgebiet statt, weil sich hier der Oberkommandierende Iván Mordisco aufhalten soll.

Generell ist die Region in den Provinzen Meta und Guaviare hart umkämpft. Vor allem tobt hier ein Konflikt zwischen den beiden verfeindeten Organisationen der FARC-EP. Einmal gibt es hier den Block Amazonas, der Iván Mordisco untersteht und zu anderen den Block Jorge Suárez Briceño, geführt durch alias Calarcá. Während Calarcá die Friedensgespräche weiterführt, steht Mordisco auf Kriegsfuß mit der Regierung, aber auch den abtrünnigen Guerillastrukturen, die sich in der Koordination des Zentralstabs der Blöcke und Fronten zusammengefunden haben.

Nun wurden bei der Operation gegen die 39. Front des Block Amazonas mindestens sechs Mitglieder dieser Struktur bei Kämpfen in der Gemeinde Mapiripán, Provinz Meta, getötet. Unter den Getöteten soll sich auch Nelson Gabriel Márquez, alias „Gato Feo“, befunden haben, einer der Kommandierenden der 39. Front Arcesio Niño. Dies dürfte somit ein weiterer schwerer Schlag gegen Mordisco im Osten des Landes sein. Zuletzt gab es Schläge in Caquetá und Amazonas gegen die 1. Front von Mordisco.

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