Cumbre de los Pueblos

Am Wochenende findet in Cartagena de las Indias, an der kolumbianischen Karibikküste, nicht nur der Gipfel der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) statt, sondern parallel wurde auch ein „Gipfeltreffen der Völker“ (Cumbre de los Pueblos) initiiert, an welchem eine Vielzahl sozialer und politischer Organisationen teilnimmt.
Während beim „Cumbre de las Américas“ der OAS vor allem die Drogenbekämpfung und der Versuch des US-Präsidenten, mehr Einfluss in der lateinamerikanischen Politik zu bekommen, im Vordergrund stehen, sind es beim „Cumbre de los Pueblos“ vor allem soziale, ökologische und politische Themen aus allen Ländern, die als Alternative zur neoliberalen Politik anzusehen sind.
Die Stadt Cartagena de las Indias gleicht zur Zeit einer Festung. Dort, wo sich zu jeder Zeit im Jahr Touristenströme aus den USA und Europa durch die historische Altstadt und die unwirkliche Neustadt mit ihren unzähligen Hotels und Appartements entlangziehen, sind nun Sicherheitskräfte aller Couleur, Polizei und Armee zu sehen. Die Mobilität der Einwohner Cartagenas ist durch die Sicherheitsvorkehrungen seit Tagen stark eingeschränkt, während ausländische Touristen und Teilnehmende des OAS-Gipfels weitestgehend freier Weg gelassen wird.
Bereits am Donnerstag begann der alternative Gipfel mit Grußworten aus den verschiedenen sozialen Organisationen und Sektoren und zum Nachmittag gab es erste Diskussionsrunden rund um die lateinamerikanische Gesellschaft. Im Mittelpunkt vieler Diskussionen stand die Integration Lateinamerikas, die Konsequenzen des Freihandelsabkommens (TLC) und die aktuelle Weltwirtschaftskrise. 
Am Freitag findet eine große Konferenz zum Thema Universität und Bildung statt. Organisiert wird das Forum von der Organisation MANE („Offener nationaler Tisch der Bildung“) mit einem speziellen Überblick über die Situation der Universitäten in Kolumbien. Mehr als 3000 Teilnehmende, darunter Studierende aus öffentlichen und privaten Universitäten, Dozenten, Schüler und Repräsentanten aus anderen sozialen Sektoren, diskutieren vor allem über die Bildungsreform und alternative Vorschläge zur Verbesserung der Hochschulbildung.
Weitere Themen am Freitag sind die Arbeitsbedingungen und Arbeitsrechte, die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und der Bergbau sowie die Menschenrechtsverletzungen und Situation der Menschenrechte im Allgemeinen. Am Samstag findet am Vormittag eine Abschlussveranstaltung statt, bevor das Treffen mit einer Großdemonstration ab 14 Uhr in den Straßen von Cartagena beendet wird.
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