Interview mit Fabián Ramírez

In einem Interview mit dem unabhängigen Journalisten Karl Penhaul, welches im ländlichen Südwesten Kolumbiens aufgenommen und in den Nachrichten des Senders Caracol ausgestrahlt wurde, sagte der Anführer des militärischen Südblocks der FARC-EP, dass der Krieg beendet werden müsse. Jedoch betont er auch, dass die Möglichkeiten eines Friedens von den politischen und wirtschaftlichen Interessen abhängen. Zum Frieden reiche es nicht nur zu sagen, dass nun die Waffen niedergelegt werden und dass man aufhöre Posten von Militär und Polizei anzugreifen. Vielmehr müssen die Dinge beendet werden, welches die Gründe für den bewaffneten Konflikt sind. Die Regierung, so scheint es, will aber keinen Frieden. 

Fabián Ramírez macht auch darauf aufmerksam, dass die FARC-EP keine Entführungen aus finanziellen Gründen durchführen werden, es muss jedoch zwischen Entführungen und Gefangennahmen im Krieg unterschieden werden. So sei es weiterhin möglich, Soldaten oder Polizisten in Gefechten gefangen zunehmen. Er spricht sich gegen eine Humanisierung des Krieges aus, seiner Meinung nach müsse der Krieg beendet werden: „Humanisieren, wofür? Um ihn weiter fortzuführen?“ sagt er.

In den kolumbianischen Medien hieß es, dass er im November 2010 bei einem Bombenangriff auf ein Camp der Guerilla umgekommen sei. Nun war die Überraschung groß, als das lange Schweigen gebrochen wurde und er nun überraschenderweise vor die Kamera trat. Im November sei er vorgewarnt worden. Es gibt ein großes Netz an Informanten, die alle Bewegungen des Militärs überwachen. Deshalb wusste man Bescheid, dass ein Angriff in jener Nacht stattfinden würde. Abschließend antwortet er auf die Frage nach dem Tod der langjährigen Anführer Manuel Marulanda, Raúl Reyes und Alfonso Cano: „Stirbt einer, verbleibt ein anderer; es stirbt einer und es folgt einer, immer aufeinanderfolgend. Es schmerzt, aber das Leben ist so, wir müssen alle sterben.“

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