Die Nachrichten über die Verhaftung mehrerer teilweiser hochrangiger Mitglieder der 53. Front Édison Romaña der FARC-EP, Zweites Marquetalia, lassen aufhorchen. So muss das Zweite Marquetalia – Bolivarische Armee Verluste in einer ihrer stärksten Strukturen hinnehmen. Bemerkenswert ist vor allem, dass sich die 53. Front mittlerweile weit weg von ihrem angestammten Territorium bewegt. Ursprünglich galt es, die Neustrukturierung dieser Front in den bergigen Regionen der Provinzen Cundinamarca und Meta zu organisieren. Doch anscheinend war der Druck der staatlichen Sicherheitskräfte so groß, dass die 53. Front nun vor allem in den weit entfernten östlichen Provinzen wie Vichada und Guainía operiert. Dies sind auch zwei Provinzen, in denen das Zweite Marquetalia noch so etwas wie territoriale Kontrolle ausübt.
Bei der Operation der staatlichen Sicherheitskräfte von Armee und Polizei wurden mindestes ein Guerillakämpfer getötet und bis zu sieben Mitglieder festgenommen. Die Operation fand in der Gemeinde Cumaribo, Provinz Vichada, statt. Mehrere Verletzte waren ebenfalls zu beklagen, darunter auch Mitglieder der staatlichen Sicherheitskräfte. Seit Januar wurden wohl die Bewegungen und Operationsräume der 53. Front analysiert, so dass nun der Zugriff gelingen konnte. Das Zweite Marquetalia wird von Iván Márquez befehligt, eine politische Größe aus der alten FARC-EP. In den letzten beiden Jahren verlor diese Guerilla an Einfluss, zuletzt durch das Ausscheiden von der Guerillakoordination des Pazifiks und den Bolivarischen Grenzkommandos, die nun unter einer eigenen Guerillakoordination tätig sind.