Guerillakommandant öffentlich beerdigt

In Aipe, Provinz Huila, fand unter großer Beteiligung der lokalen Bevölkerung die Beerdigung des Guerillakommandanten Miller Ortiz Rivas, alias „Miller“, statt. Es war der Kommandant der Front 26. März des Zentralblocks Isaías Pardo der FARC-EP unter dem Kommando von Iván Mordisco. Anfang November gab es ein Feuergefecht zwischen der FARC-EP und der Armee im Norden der Provinz Tolima, wo neben Miller auch andere Guerilleros ums Leben kamen. Der Trauerzug, der von einer großen Karawane, Feuerwerk und populärer Musik begleitet wurde, ist auf zahlreichen Videos zu sehen, was Polemik in den großen Medien auslöste. Die Bilder, die in den sozialen Netzwerken und Medien kursieren und für Kontroversen gesorgt haben, zeigen die Fahne der FARC-EP und andere Erinnerungen an den Guerillakommandanten, der aus Aipe stammte und zudem in der Bevölkerung anerkannt war.

Der Zentralblock Isaías Pardo wurde erst im Frühjahr dieses Jahres gegründet mit der Maßgabe, auch in Zentralkolumbien in den Provinzen Tolima, Valle del Cauca, Huila und Quindío die Kräfte der Guerilla zu bündeln und neue Fronten aufzubauen. Der Name „Isaías Pardo“ beruft sich auf einen der Mitglieder der ersten Bauernorganisationen, aus welcher die FARC Mitte des letzten Jahrhunderts hervorging. Der Name der Front „26. März“ spielt auf den Todestag des ehemaligen Oberkommandierenden und Guerillahelden Manuel Marulanda Vélez an, der im Jahr 2008 starb. Im öffentlichen Kommuniqué zur Gründung des Zentralblocks war Miller bereits zu sehen, teilweise soll er die Front Ismael Ruiz kommandiert haben. In der Region war die Front 26. März bekannt, weil sie strikt Ordnungsregeln durchsetzte und unter anderem Kriminelle bestrafte. In vielen Regionen ist der Staat nicht präsent, so dass die Guerilla Ordnungsaufgaben übernimmt.

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