In Silvia (Provinz Cauca) kam es zu einem mehr als einstündigen Kampf mitten im Stadtgebiet zwischen Mitgliedern der Front Dagoberto Ramos der FARC-EP und der örtlichen Polizei. Der Angriff ereignete sich nur 24 Stunden nach einer Sicherheitsratssitzung in Popayán und nach dem Besuch von Vizepräsident Francia Márquez im Norden der Provinz. Die Guerilla versuchte dabei, den Sitz der Agrarbank auszurauben, konnte dies aber letztendlich nicht erfolgreich ausführen. Während der Kämpfe kam es nicht nur zu Schusswechseln, sondern auch zum Einsatz von Handgranaten.
Der Angriff in Silvia reiht sich in eine Reihe von Ereignissen ein, die in letzter Zeit die Sicherheit in der Region beeinträchtigt haben. In nahegelegenen Städten wie El Tambo, Corinto und Caloto wurde von öffentlichen Unruhen und Banküberfällen berichtet, wobei die FARC-EP viele Millionen Pesos aus zwei Filialen der Agrarbank in Corinto und Caloto erbeuten konnte. Dies ist eine Strategie, um die aufständische Bewegung zu finanzieren, aber auch Projekte wie Brücken und Straßen, die häufig mit der lokalen Bevölkerung entstehen.
In der Nacht zum 10. Oktober griff die FARC-EP zudem in der Nachbarprovinz Huila die Polizeistation in der Gemeinde Nátaga an, wobei zwei Polizisten getötet wurden. Nach Angaben der Behörden verließen die Guerilleros nach dem Angriff in mehreren Fahrzeugen den Ort in Richtung der Gemeinde Paez (Cauca). Auch aus anderen Regionen des Südwestens wurden Kämpfe und Angriffe der Guerilla gemeldet.