Wieder Soldaten in Guaviare festgehalten

Zum wiederholten Male sind Soldaten der kolumbianischen Armee von der lokalen Bevölkerung in großem Maße festgehalten worden. Damit wehrt sich die Bevölkerung gegen die Militarisierung der Region La Macarena, die zwischen den Provinzen Caquetá, Guaviare und Meta liegt. Dies ist eine Region, in der schon immer die Guerilla, aber auch die regionale Selbstverwaltung von Bauern und Indigenen aktiv ist. Die Armee wird daher als Besatzung empfunden, häufig in Verbindung mit Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen. So wird die Bevölkerung stigmatisiert und ist stetigen Kontrollen, Zerstörungen und auch wahllosen Verhaftungen ausgesetzt. Kämpfe finden schließlich mit Einheiten der Guerilla statt, die sich aus der Bevölkerung rekrutiert.

Nach Angaben der Bevölkerung war die Umzingelung der Armeeeinheit eine Reaktion auf die jüngsten Sprengungen von Brücken in dem Gebiet, angeblich zum Zwecke des Naturschutzes in einem Nationalpark. Am Morgen des Sonntags wurde bekannt, dass etwa 32 Soldaten in der Nacht zum Samstag von der Gemeinde zwischen den Gemeinden Meta und Guaviare festgehalten worden waren. Das Zerstören der Straßen und Brücken, von der Bevölkerung und teilweise auch in Zusammenarbeit mit der Guerilla als Infrastrukturmaßnahme errichtet, soll als Schutzmaßnahme dienen, zerstört jedoch auch die Bewegungsfreiheit und den Transport der Bevölkerung.

Dies ist das zweite Festsetzen von einer großen Anzahl von Soldaten in weniger als zwei Wochen. Zuvor hatte, ebenfalls in der Provinz Guaviare, eine Gruppe der so genannten Bauerngarde fast 100 Soldaten, die sich in der Gegend aufhielten, festgehalten. Die Bevölkerung will die Umsetzung der vereinbarten Punkte in den Friedensgesprächen mit der FARC-EP. Die Führungsebene des Militärs machte hingegen die Guerilla selbst für die Aktion verantwortlich. „Die fortgesetzte Entführung von Soldaten in San José del Guaviare wird uns dazu zwingen, den Waffenstillstand mit dem Block Jorge Suárez Briceño zu überdenken“, sagte Verteidigungsminister Iván Velásquez. Es ist jedoch diese Kriegsrhetorik, die zu solchen Anlässen führt.

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