Wie jedes Jahr nutzen Institutionen die Feiertage zu Weihnachten, um kleine Geschenke zu verteilen. Wie jedes Jahr nutzt auch die aufständische Bewegung FARC-EP diese Zeit, um in der Öffentlichkeit aktiv zu sein, die Bevölkerung aufzuklären und kleine Geschenke zu verteilen. Und wie jedes Jahr gibt es mediale Diskussionen, wieso es sich eine in der ländlichen Bevölkerung verankerte Bewegung erlauben kann, dies gleich zu tun. Aktuell wird sogar darüber debattiert, dass ein Verstoß gegen das Waffenstillstandsabkommen vorliege.
Eine Debatte, die in den abgelegenen und vom Staat vernachlässigten Regionen belächelt wird. Warum sollen Transparente der FARC-EP und verschenkte Kalender und andere Kleinigkeiten an die lokalen Bewohner gefährlich sein? Während die Zahl der Angriffe seit dem Waffenstillstand stetig zurückgegangen ist und das vielleicht eher eine Meldung wert sein dürfte, hängt man sich stattdessen an der Propagandaarbeit der FARC-EP auf. Die Guerilla ist ja nun nicht einfach vom Erdboden verschwunden, sondern besteht trotzdem fort und wird auch sicherlich weiterhin den Kontakt zur lokalen Bevölkerung wahren.
Beispielhaft für die politische Arbeit ist der Block Kommandant Jorge Suárez Briceño des Zentralen Generalstabs der FARC-EP zu nennen, der zuletzt besonders in der Provinz Huila seine Arbeit verstärkte. So tauchten Plakate dieser Struktur aus dem Osten des Landes in der Provinzhauptstadt Neiva und auch in Villavieja auf. Auch auf den Straßen in Richtung Osten, so wie nach Vegalarga, tauchten Transparente der FARC-EP auf. Bereits eine Woche zuvor geschah dies in Algeciras und auch in Hobo, ebenso kleinere Städte in den gleichnamigen Landgemeinden.