Überblick Zentraler Generalstab der FARC-EP

Die FARC-EP, Zentraler Generalstab, unter der Führung von Iván Mordisco hat ihre Ursprünge in der 1. Front Armando Ríos, die bereits frühzeitig das Friedensabkommen der „alten“ FARC-EP von November 2016 ablehnte. Der erste Kommandant der Front war alias Gentil Duarte, der im Mai 2022 getötet wurde. Seitdem wird die Organisation von alias Iván Mordisco kommandiert, der auch Befehlshaber der 1. Front war. Der Zentrale Generalstab, wie sie in Abgrenzung zur FARC-EP des Zweiten Marquetalia heißen, ist die größte der beiden Organisationen der FARC-EP, die sich als je legitime Nachfolger der FARC-EP sehen. Sie sind in mehr als 166 Großgemeinden und in 22 Provinzen aktiv. Dabei haben sie sich stetig vergrößert.

Dieses territoriale Wachstum hängt hauptsächlich mit zwei Faktoren zusammen. Der erste Faktor ist die Erhöhung ihrer Mitglieder, in dem sie sich auf rund 3500 Guerilleros in den letzten Jahren vergrößert haben. Darunter sind rund 2150 direkt unter Waffen stehende Personen sowie 1350 Milizionäre in den Unterstützungsnetzwerken. Der zweite Faktor ist die Konsolidierung ihrer politisch-militärischen Macht in Gebieten wie Cauca, Norte de Santander, Arauca, Putumayo, Valle del Cauca und Antioquia. In Gebieten wie Caquetá und Meta ist sie seit jeher präsent.

Die FARC-EP besteht in ihrer politisch-militärischen Struktur hauptsächlich aus Fronten, die sich in festgelegten Regionen bewegen. Mehrere Fronten in einem großen Gebiet bilden einen Block. Derzeit gibt es vier Blöcke, bzw. große einheitliche Zusammenführungen von den Fronten, wobei der Südblock ab und an Erwähnung findet, er aber von der FARC-EP zum Südostblock hinzugezählt wird. Da zu einem Block jedoch mehrere Strukturen bzw. Fronten gehören müssen, wird der Südblock in der Betrachtung also außer Acht gelassen.

Im Block Magdalena Medio besteht die FARC-EP aus den folgenden Fronten: 4. Front, 18. Front, 24. Front, 27. Front, 33. Front, 36. Front, 37. Front „Mario Morales“, und die 41. Front. Als besonders aktiv gelten die 18. und 36. Front in Antioquia sowie die 33. Front in Norte de Santander, die zudem noch die Mobile Kolonne El Negro Eliécer Gaitán führt. Im Süden des Cesár wird gerade versucht, neue Strukturen aufzubauen, dazu zählt die 41. Front.

Der Westblock Kommandant Jacobo Arenas, ehemals das Westliche Koordinationskommando, zählt mit dem Südostblock zu den aktivsten Blöcken. Im Westblock versammeln sich die Fronten Jaime Martínez, Dagoberto Ramos, Franco Benavides, Urías Rondón, Rafael Aguilera, Carlos Patiño und Ismael Ruíz sowie die Kompanie Adan Izquierdo und die Kompanie Jhonier Toro. Tätig ist der Westblock vor allem im Südwesten des Landes mit den Provinzen Nariño, Cauca, Huila und Valle del Cauca.

Das Vereinigte Kommando des Ostens besteht aus den 10. Front Martín Villa, der 16. Front, der 28. Front José Maria Córdoba, der 39. Front Arcesio Niño sowie der 45. Front. Besonders die 10. und die 28. Front machten auf sich aufmerksam, da sie in Arauca in einem Konflikt mit der ELN standen und es in der Provinz zu einer Gewaltwelle kam. Die Grenzregion zu Venezuela ist strategisch wichtig und war daher stark umkämpft.

Der Südostblock Jorge Suárez Briceño ist der aktivste Block und sozusagen mit der 1. und 7. Front die Mutterstruktur der FARC-EP unter dem Kommando von Iván Mordisco. Zum Südostblock gehören die 1. Front Armando Ríos, die 7. Front, die 14. Front, die 17. Front, die 26. Front, sowie die Fronten 40, 43, 49 und 62. Teilweise sind diese aber auch in neue Fronten aufgegangen und ein genaues Auseinanderdividieren ist nicht möglich. Aktuell sind die Fronten Iván Dias, Carolina Ramírez, Comandante Rodrigo Cadete, Edison Cinco Mil, Jorge Suárez Briceño und Dario Gutiérrez sowie die Mobile Kolonne Miller Perdomo zu erwähnen.

Das Aktionsgebiet des Südostblocks ist sehr groß und besteht aus Territorien, wo die FARC-EP seit Jahrzehnten verankert ist. Von hier aus wurden Emissäre in andere Landesteile gesendet, um die FARC-EP und die wieder aufkommenden Strukturen der „dissidentischen“ FARC-EP zusammenzuführen. Dieses Projekt ist erstaunlicherweise gut gelungen, wenn man den organisatorischen Aufwand betrachtet und die Konkurrenz der FARC-EP, Zweites Marquetalia.

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