Dank der humanitären Arbeit des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz konnte ein Mitarbeiter der kolumbianischen Gefängnisverwaltung freigelassen, der zuvor im ländlichen Gebiet der Gemeinde Jamundí in der Provinz Valle del Cauca von Guerillakämpfern der Mobilen Kolonne Jaime Martínez festgesetzt wurde. Der Beamte Stevenson López Barrios war in der Gegend unterwegs, welches von der FARC-EP und ihren Einheiten des Westlichen Koordinationskommandos kontrolliert wird.
Die Guerilla erlaubt es keinen Fremden in ihrem Gebiet unterwegs zu sein, weil sie Informanten der staatlichen Sicherheitskräfte oder anderer bewaffneter Organisationen sein können, die im Konflikt mit der aufständischen Bewegung stehen. Es ist somit nicht ungewöhnlich, dass Personen ohne Erlaubnis, die in diesem Territorium unterwegs sind, festgesetzt und verhört werden. Meist wird jedoch sofort eine Freilassung unter vermittelnden Organisationen wie dem Roten Kreuz oder der Kirche veranlasst.
Hinzu kommt bei diesem Fall sicherlich der Aspekt, dass es sich bei der festgesetzten Person um einen Mitarbeiter des Gefängnissystems handelte. Dieses wird in den Augen der Guerilla als sehr kritisch betrachtet, häufig werden die Menschenrechte von Inhaftierten außer Kraft gesetzt. Zahlreiche politische Gefangene und Kriegsgefangene der FARC-EP befinden sich in den kolumbianischen Gefängnissen inhaftiert. Darunter waren zuletzt auch Kommandierende, die zuletzt wegen der Friedensgespräche temporär freigelassen wurden.