Ein Interview der Journalistin Salud Hernández-Mora mit dem politischen Verantwortlichen der FARC-EP in Arauca, welches für die politische Nachrichtenseite „Semana“ in Venezuela durchgeführt wurde, sorgte national und international für Aufsehen. Es ist das erste Interview mit einem überregionalen kolumbianischen Medium, dass mit einem Mitglied der aufständischen Bewegung getätigt wurde. Zum anderen waren natürlich die Themen des Interviews interessant. Die Journalistin sprach mit dem politischen Kommandanten Ernesto, der unter anderem für die 10. Front zuständig ist, nicht nur über den Krieg mit dem ELN in Arauca, sondern auch zum Zustand der FARC-EP und ihren Zielen, über Maduro, Petro und den Konflikt mit den politischen Blutsbrüdern der FARC-EP, Zweites Marquetalia. Zu den Zielen bekräftigte Ernesto ein hartes Durchgreifen, sogar mit einer Todesstrafe, für die Korrupten, Vergewaltiger und Mörder in der Region. Er kam jedoch auch auf die internen Regeln und Normen zu sprechen und machte deutlich, dass innerhalb der FARC-EP auch gemäß der Statuten Vergehen bestraft werden. Auf politischer Ebene ist dieses Interview ein großer Gewinn für die aufständische Bewegung. So kann die Guerilla in der Öffentlichkeit auch als politischer Akteur wahrgenommen werden und nicht nur, wie sonst in den Massenmedien üblich, als eine so dargestellte und diskreditierte Narco-Bewegung.
Das ganz Interview auf Spanisch beim Magazin Semana gibt es hier