In einem Kommuniqué des Generalstabs der 10. Front „Martín Villa“ der FARC-EP wird erklärt, dass diese Front keine Schuldigkeit für die militärischen Aktionen gegen die beiden Kommandierenden alias El Paisa und alias Romaña hat. Beide hochrangige und bekannte Kommandierende der FARC-EP, Zweites Marquetalia, wurden Anfang Dezember bei einem Angriff getötet. Es wurde darüber spekuliert, ob die 10. Front „Martín Villa“ der Struktur der FARC-EP unter Gentil Duarte und Iván Mordisco dafür verantwortlich sind. Beide sich als Nachfolgeorganisationen der FARC-EP bezeichnende Strukturen der FARC-EP stehen in Konkurrenz und gegenseitigen Kampf zueinander, auch im kolumbianischen-venezolanischen Grenzgebiet.
Die 10. Front der FARC-EP ist in der Region um die kolumbianische Provinz Arauca sehr stark verankert, während die Strukturen der FARC-EP, Zweites Marquetalia, zumindest militärisch unterlegen sind. Dies drückt sich ebenso in ganz Kolumbien aus. Jedoch sind die politischen Beziehungen zwischen der FARC-EP, Zweites Marquetalia, und venezolanischen Offiziellen gut ausgeprägt und ist die öffentliche Darstellung durch die politische Strahlkraft des Oberkommandierenden des Zweiten Marquetalia, Iván Márquez, die der militärischen Stärke weit übertreffend. Der Verlust der beiden Kommandierenden El Paisa und Romaña verstärkt diese Diskrepanz.
Nun erklärt die 10. Front, dass sie und keine andere Struktur der FARC-EP an einer Partizipation oder Aktion im Fall der beiden Kommandierenden beteiligt war. Stattdessen wird darauf hingewiesen, dass es sich um eine bilaterale Aktion von Spezialkräften der Aufstandsbekämpfung mit US-amerikanischer Unterstützung handelt. Des Weiteren wird betont, dass es zwar unterschiedliche Auffassungen zum revolutionären Kampf gab, man aber sich nicht gegenseitig töten würde. Ob die genauen Hintergründe zu der Operation jemals aufgeklärt werden, ist unsicher. Aber zumindest ist das Kommuniqué der 10. Front ein klares politisches Statement und auch als ein gegenseitiges Respektieren anzusehen.