Eine illegalisierte und bewaffnete Gruppe mit dem Namen „Comandos de frontera“, zu Deutsch „Grenzkommandos“, die um die territoriale Kontrolle in Putumayo kämpft, machte durch ein Video ihre Nähe zur FARC-EP, Zweites Marquetalia, bekannt. Wenn sich diese Neuigkeiten bewahrheiten, dann werden sie für reichlich Gesprächsstoff sorgen, denn bisher war nicht genau klar, in wessen Ideologie die Gruppe auftrat. Bisher wurden sie eher als paramilitärische Gruppe eingestuft.
Nun jedoch berichten beide Seiten, „Comandos de frontera“ und die FARC-EP, die Vereinigung. Für die FARC-EP taucht in einem anderen Video der ehemalige Kommandant der Mobilen Kolonne Teófilo Forero, Oscar Montero, auf. Er erklärt die „Vereinigung politischer und militärischer Bemühungen und Ziele“ zwischen den beiden Gruppen. Oscar Montero ist der zuständige Kommandant der FARC-EP, Zweites Marquetalia, für die Neustrukturierung der Guerilla im Süden des Landes.
„Comandos de frontera“ ist ein Name, der den alten Namen des sogenannten „Sinaloa-Kartells“ und später der Gruppe „Mafia“ ersetzt hatte. Diese standen im Kampf mit der Front „Carolina Ramírez“, die unter der Führung von Gentil Duarte und seiner Ersten Front steht. Bisher galten die Personen von „Comandos de frontera“ als weniger politisiert, dies dürfte sich nun ändern. Es gab aber seit jeher Allianzen zwischen den verschiedenen bewaffneten Strukturen, um eine jeweils andere Seite zu schwächen und Profiteur von illegalisierten Geschäften zu sein.
Auch wenn es immer wieder in Kommuniqués der FARC-EP, Zweites Marquetalia, zu Solidaritätsbekundungen auf Aufrufen zur Zusammenarbeit zwischen den beiden sich als Nachfolger der alten FARC-EP bezeichnenden Organisationen gibt, so tobt ein Bruderkrieg zwischen beiden um die Vorherrschaft im ideologischen und politisch-militärischem Sinne. Bisher konnten Gentil Duarte und seine Strukturen im Süden die Oberhand behalten.