Die neue politische Partei und ehemalige aufständische Bewegung FARC hat weiterhin mit großen Schwierigkeiten im Land zu kämpfen. Zwar gibt es mit der juristischen Anerkennung einiger Wiedereingliederungszonen als normale kolumbianische Dörfer Fortschritte, doch im Kleinen fehlt es an Unterstützung der produktiven Projekte in verschiedenen Zonen sowie auch weiterhin an der politischen Teilhabe. Immer wieder kommt es nicht nur zu Bedrohungen, sondern auch Angriffen oder Morden gegen ehemalige Guerillakämpfer. Zuletzt verurteilte die Provinzleitung der FARC in der Provinz Meta den Angriff auf zwei Mitglieder ihrer Gemeinschaft, „die sich für die Erhaltung erneuerbarer und nicht erneuerbarer natürlicher Ressourcen sowie für die Entwicklung und Stärkung der lokalen Wirtschaft und die Verteidigung von Friedensabkommens einsetzen.“
So wurden Albeiro Parra Vargas, Mitglied des Politischen Rates und Berater für die soziale- und Massenarbeit, sowie Koordinator der touristischen Aktivitäten und die Genossin Patricia Helena Jaramillo Calle, die als Krankenschwester und Mitglied der Kooperative Coolibertad Simón Trinidad sowie als Menschenrechtsaktivistin arbeitet, von drei unbekannten Personen auf einem Motorrad beschossen. Dies geschah in der Gemeinde Mesetas, als sie abends von einer solidarischen Arbeit zurückkehrten. Glücklicherweise schaffen es die beiden, unversehrt zu bleiben, aber ihre Mobiltelefone wurden gestohlen. Diese Vorfälle sind leider keine Einzelfälle, auch Diebstähle von sensiblen Daten werden gestohlen, um an Informationen der Partei und ihrer Strukturen zu gelangen.
Die Forderung nach Sicherheitsgarantien gibt es seit dem Bestehen zu einer legalen politisch Partei, denn die Angriffe in Zeiten des Friedens sind nicht weniger geworden, jedoch die Verletzbarkeit und Selbstverteidigung der Strukturen ohne einen adäquaten Sicherheitsapparat. So gab es in der Vergangenheit auch Kürzungen des Schutzmechanismus der FARC-Politiker, geschweige denn Unterstützung für die einfachen Mitstreiter der FARC im Land bei ihrem Prozess der Wiedereingliederung. Auch aus Antioquia meldete sich die FARC. Hier ging es um Stigmatisierung des Gouverneurs von Antioquia, Luis Pérez Gutiérrez, gegen die Wiedereingliederungszonen, die er als „Gebiete von kriminellem Interesse“ bezeichnete. Solche Fälle zeigen die Schwierigkeiten, die von paramilitärischen Organisationen oder auch der kolumbianischen Politik ausgehen.