Kritik an FARC-Chef Timochenko

Der Abgeordnete Benedicto González kritisiert in mehreren Mitteilungen auf seinem Twitter-Account den Vorsitzenden der FARC-Partei Timochenko für seinen Brief gegen Iván Márquez. Darin macht er deutlich, dass dies nur die Meinung des Vorsitzenden der Partei ist und keine Meinung der Direktive der FARC-Partei. In dem Brief greift Timochenko den bei der Basis beliebten und sich derzeit an einem unbekannten Ort aufhaltenden Iván Márquez für dessen Sprache in einem Brief an die Basis der FARC an. Benedicto González ist der erste aus der Führungsriege der FARC-Partei, der Timochenko für seinen Führungsstil und sein Auftreten kritisiert.

Márquez gilt derzeit als Kritiker der fehlenden Umsetzung des Abkommens und machte erneut deutlich, dass mit der Waffenniederlegung das letzte Druckmittel gegenüber der kolumbianischen Regierung abgegeben wurde. Iván Márquez ist sehr beliebt bei der Basis und hat durch seinen unbekannten Aufenthaltsort für viele Spekulationen gesorgt. Wegen Sicherheitsbedenken hat er seinen Sitz im kolumbianischen Kongress nicht angetreten. Unter anderem dafür wurde er in dem persönlichen Brief von Timochenko kritisiert.

1. Er spiegelt die persönliche Meinung wider, weder der Partei noch der Direktive.“ Mit diesem Satz beginnt González seinen Angriff gegen Timochenko in seinem Twitter-Account, um sicherzustellen, dass das umstrittene Schreiben keine offizielle Position der Partei ist, sondern persönlich vom Vorsitzenden der Partei, die nicht in den maximalen Gremien der Partei diskutiert wurde. Und weiter zu dem Brief von Timochenko: „2. Er ist für die öffentliche Bühne konzipiert und gerichtet. Nicht für die Mitgliederbasis. 3. Er hat vergänglichen Beifall von der Rechten und der Sozialdemokratie erhalten. Stößt schlecht bei der linken Seite und bei unserer Basis auf.“

González versichert auch, dass Timochenkos Brief eine „verzweifelte“ Maßnahme ist, um die Führung aufrechtzuerhalten, die er in den Basis und bei den mittleren Rängen in den Regionen nicht mehr hat. „Timochenko ist heute ein Mann, der viel Autorität und Vertrauen an der Basis verloren hat.“ Mit diesen Äußerungen trägt Benedicto González zur weiteren Öffnung der Debatte um Timochenko und die Führung der Partei, aber auch um die fehlenden Umsetzungen des Abkommens von Seiten der Regierung und potentieller Risse in der Partei bei.

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