Situationsbericht

Während man den regierungsnahen Medien und den großen Presseagenturen Lateinamerikas entnehmen kann, dass die Aufständischen in Kolumbien nach dem Tod ihres Oberkommandierenden Alfonso Cano und nach dem Tod von vier Kriegsgefangenen ihre politische und moralische Daseinsberechtigung verloren haben, sieht die Lage vor Ort etwas anders aus. Im folgenden Artikel soll kurz und aus anderer Sicht dargestellt werden, wie es um die Lage der Aufständischen in Kolumbien bestellt ist. 

Sicher, der Tod von Alfonso Cano, dem Oberkommandierenden der FARC-EP, war ein schwerer Verlust der Aufständischen. Doch ein schwerer Verlust ist noch lange kein Abgesang an eine revolutionäre Organisation, die existent sind, weil es tiefgreifende soziale, politische und ökonomische Probleme im Land gibt. Zudem sind die FARC-EP eine Volksarmee, die organisatorisch so aufgebaut sind, dass nach dem Verlust einer Person sofort eine andere Person die Position übernehmen kann. In diesem Fall hat „Timochenko“ die Rolle des Oberkommandierenden übernommen, weshalb die Erinnerung an Alfonso Cano, genau wie an viele andere Revolutionäre auch, nicht vergessen wird. Während die Medien zum wiederholten Male jubelten, dass das Ende der Guerilla nun gekommen sei, zeigt sich den Kennern und Interessierten ein anderes Bild.
Vor wenigen Tagen zum Beispiel berichtete die holländische Kämpferin Tanja in den Reihen der FARC-EP, dass die Aufständischen gestärkt seien und mit mehreren militärischen Aktionen Ende November auf den Tod ihres Anführers antworteten. In einem Interview, welches am Mittwoch im holländischen Fernsehsender NOS ausgestrahlt wurde, sagte sie, „dass das Ende der FARC-EP weit weg sei“. Das Interview zeigt Tanja mit einem Maschinengewehr in einem dichtbewaldeten Camp, kämpfend sagt sie: „Wenn du im Dschungel bist, Bomben hörst, später Waffen hörst, die einzige Antwort ist schießen.“ Weiterhin berichtet Tanja über die Militäroperation, bei der im September 2010 der Militärchef der FARC-EP Mono Jojoy getötet wurde und sie zum Sicherheitskreis gehörte. Tanja schloss sich im Jahr 2002 den FARC-EP an.

Ein weiteres Ereignis zog Debatten in den Medien nach sich. Ende November kam es bei dem Versuch einer Befreiungsaktion des Militärs im Süden der Region Caquetá (Gemeinde Solano) zum Tod von vier Kriegsgefangenen. Die Kriegsgefangenen, die seit mehreren Jahren in den Händen der Aufständischen waren, sollten einem Angebot der FARC-EP zur Folge freigelassen werden, um politische Verhandlungen mit der Regierung führen zu können. Stattdessen erfolgte die Militäroperation mit dem bewussten Ziel einer Konfrontation. Die Aktion der Befreiung der vier Kriegsgefangenen sollte allem Anschein nach die politische Lösung torpedieren, die zuvor angeboten worden ist. Das Angebot zur Freilassung wurde der Öffentlichkeit aber erst später bekannt gegeben, der Tod der Kriegsgefangenen wurde so einzig und allein der Guerilla zugeschoben, um öffentlich Stimmung machen zu können. Im Zuge dessen wurde seit 2008 erstmals wieder öffentlich und medienwirksam zu Demonstrationen gegen die FARC-EP in allen großen Städten des Landes aufgerufen. Am Dienstag zogen dann mehrere Tausende Menschen durch die Straßen, aber es war sichtlich erkennbar, dass die Mobilisierung des Staates das Ziel verfehlt hatte. Mit bis zu 1 Million Teilnehmenden hatte die Regierung gerechnet, doch nicht mehr als 10.000 gingen zum Beispiel in Bogotá auf die Straßen. Viele Organisationen von Studierenden, Gewerkschaften und linken Gruppen riefen dazu auf, nicht die Regierungspropaganda zu unterstützen.
Und tatsächlich war, anders als noch 2008, wo sich jeder der sich öffentlich dagegen aussprach sofort politisch diskreditiert wurde, die Stimmung so, dass wer zu der Demonstration geht, er/sie die Kriegspolitik Kolumbiens unterstütze. Demzufolge war die Beteiligung schwächer als angenommen, obwohl wieder viele öffentliche und staatliche Einrichtungen ihren MitarbeiterInnen frei gaben. In einigen Kommuniqués der FARC-EP, unter anderem des neuen Kommandierenden Timoleón Jiménez alias „Timochenko“ vom 07.12., bekräftigen sie auch weiterhin das Ziel, die Gefangenen frei zu lassen und sich für eine politische und friedliche Lösung einsetzen zu wollen. Außerdem appellierte „Timochenko“ sowohl an die Teilnehmenden und jene, die sich weigerten, gemeinsam die kriegerische Politik zu beseitigen. In einem anderem Kommuniqué vom 01.12., gerichtet an Piedad Cordoba als Vermittlungsperson und andere Führungspersonen der internationalen Friedensbewegung, verurteilen sie den Einfluss des Militärs auf die Politik und den fehlenden Willen für eine friedliche Lösung und einen humanitären Gefangenenaustausch.

Während es die Regierung und die Medien nicht auslassen können zu betonen, wie wichtig der Kampf gegen die terroristische Guerilla sei und alle Anstrengungen nötig sind um Frieden und Fortschritt zu erreichen, bleiben die Nachrichten und öffentliche Empörung über Verbrechen der Paramilitärs außen vor. Dabei reißen die Meldungen über Massaker und Verbrechen der Paramilitärs nicht ab. Ein Beispiel ist die Region Putumayo an der Grenze zu Ekuador. Aus ihr wird berichtet, dass allein in den letzten zwei Wochen mehr als 10 junge Menschen aufgrund von sozialen Säuberungen getötet worden sind. Am 9. November wurde im Dorf Sibundoy ein Mädchen aus einer indigenen Gemeinschaft entführt und sie zwei Tage später tot und mit schweren Verletzungen im Intimbereich aufgefunden. Der Paramilitarismus ist in Kolumbien weiter auf dem Vormarsch und hat sich bezüglich der sozialen Kontrolle in den Gemeinden laut der Organisation „Indepaz“ in diesem Jahr weiter erhöht.
Doch es gibt auch gute Nachrichten zu vermelden. So hat sich in den letzten Tagen der Erzbischof von Cali zu Wort gemeldet. In einem Brief der Diözese fragt er, warum Alfonso Cano nicht lebend gefangen genommen wurde und klagt die Konfrontation der Regierung Santos im Fall der vier Kriegsgefangenen an. Die Hoffnung auf ein humanitäres Abkommen sollte nicht aufgegeben werden, der Teufelskreis der Aufrüstung führe nicht zum Ziel.
Außerdem äußerten sich die FARC-EP in einem Kommuniqué des Sekretariats des Zentralen Generalstabs vom 01.12. zur Gründung der neuen lateinamerikanischen und karibischen Staatengemeinschaft CELAC und begrüßen diese. Dies sei ein Signal für die lateinamerikanische und karibische Einheit und ein Weg hin zu einer neuen Welt, in welcher der alte Kontinent und die USA eine andere Rolle spielen werden. Zudem machen sie auf den Konflikt in Kolumbien aufmerksam und ermutigen alle Beteiligten zu einer politischen Lösung im Land.

Zu guter Letzt veröffentlichten FARC-EP und ELN am 05.12. ein gemeinsames Kommuniqué, was die neue Stärke der aufständischen Gruppen symbolisieren soll. Dieses soll hier dargestellt werden. Zum Schluss gibt es ein Link zu einem Video, welches die Guerilla von Innen zeigen soll und welches mit typischer farianischer Musik untermalt ist.

Die ELN und die FARC-EP im Magdalena Medio informieren die Öffentlichkeit
Wir haben das Treffen der Führungen von der Kampffront „Darío Ramírez Castro“ der ELN und dem militärischen Block des Magdalena Medio der FARC-EP in einer Atmosphäre der revolutionären Brüderlichkeit, der Solidarität und dem Versprechen für den Kampf um tiefgreifenden Veränderungen erfolgreich beendet, um Frieden und soziale Gerechtigkeit für das Land zu schaffen.

Diese Tat der Stärkung der revolutionären Einheit ist Teil der Ehrung und Anerkennung der Aufständischen in Kolumbien, die wir für unseren Kommandierenden Alfonso Cano machen, der in einem ungleichen Kampf gefallen ist, konfrontiert mit einer Maschinerie des Krieges, die von den USA im Land aufgefahren wird.

Angesichts des Todes des Kommandierenden wachsen die Verpflichtung und die Moral für den Kampf der kolumbianischen Aufständischen, dies ist die Stimmung, die bei diesem Treffen zum Ausdruck kam.

Die tiefe Krise des unhaltbaren und räuberischen kapitalistischen Modells, der Aufstand der Besitzlosen und Wütenden, die Mobilisierung von Jugendlichen und Studierenden, Bauern, der indigenen und schwarzen Gemeinschaften für Frieden und Boden im Land sind ermutigend um die Idee zur Schaffung eines gerechten Kolumbiens weiterhin hoch zu halten.

Mit dem Erbe des Befreiers Simón Bolívar, Manuel Marulanda Vélez, Manuel Pérez Martínez und allen, die ihr Leben für die Gerechtigkeit gegeben haben, setzen wir den Weg der Einheit und des Kampfes für die zweite und endgültige Unabhängigkeit fort.

Kolumbien den Arbeitern.
Nicht einen Schritt zurück, Freiheit oder Tod.

Kampffront Darío Ramírez Castro.
Nationale Befreiungsarmee ELN

Gegen den Imperialismus … für das Vaterland.
Gegen die Oligarchie … für das Volk.
Hasta la victoria siempre!

Block des Magdalena Media – FARC-EP

In den Bergen des Magdalena Medio
Dezember 2011

Video:  http://www.youtube.com/abpcaracas#p/u/1/jI1dWxrcU_c

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für Situationsbericht

Sozialer Protest in Kolumbien

Mit einem Kommuniqué an die Volksbewegung in Kolumbien, also an die Gruppen und Organisationen des politischen und sozialen Kampfes, richten sich die FARC-EP und erklären sich mit ihnen solidarisch. Auch wenn in den Mainstream-Medien die FARC-EP als eine terroristische Gruppe oder als ein Drogenkartell dargestellt werden, so sind diese aufgrund der Historie in vielen Regionen des Landes im politischen und sozialen Kampf stark verankert. Regelmäßig versucht die Regierung soziale und politische Proteste zu delegitimieren, weil diese in Verbindung mit den FARC-EP stehen. Aber die Guerilla existiert genauso wie die vielen anderen Basisgruppen auch, weil die sozialen und politischen Probleme des Landes weiter zunehmen. Und das die Guerilla durchaus als Teil einer sozialen und politischen Bewegung gelten, zeigt nicht nur die Verankerung in der Bevölkerung, sondern auch die Teilhabe an den Kämpfen für ein neues und gerechtes Kolumbien. Davon zeugen unter anderem die verschiedenen Vorschläge und Kommuniqués zu politischen und sozialen Fragen.
 

Nach einer Studie der Vereinten Nationen belegt Kolumbien unter den 129 untersuchten Staaten den drittletzten Platz im Kontext der Ungleichheit. Haiti und Angola belegen die Plätze dahinter. Der Kampf für ein neues und gerechtes Kolumbien ist also legitim und kann nicht nur durch Programme zur Armutsbekämpfung gelöst werden. Hier sind strukturelle Lösungen von Nöten, die sich durch politische und ökonomische Veränderungen auszeichnen. Auch wenn in den Medien davon ausgegangen wird, dass das Wachstum der Wirtschaft das Problem lösen könne, so ist die Schere zwischen arm und reich weiter auseinander gewachsen. Doch der Reichtum muss gerechter verteilt werden und die Gewinne der Konzerne in den Regionen bleiben. Der informelle Arbeitssektor muss verringert werden und die ArbeiterInnen sowie die Bevölkerung am Wohlstand und den Gewinnen beteiligt werden. Besonders in den ländlichen Regionen, die aufgrund ihrer natürlichen Ressourcen reich sein müssten, ist jedoch der Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen sehr eingeschränkt und die Armut hoch. Doch in Kolumbien wird die soziale Ungleichheit nur zu bekämpfen sein, wenn die Oligarchie und die Elite sich der Problematik annehmen und ihre Besitz- und Machtstrukturen verändern. Doch es scheint unwahrscheinlich, dass eine Landreform durchgeführt, die steuerliche Belastung von arm und reich geändert und die Investition in öffentliche Dienstleistungen getätigt wird, wenn nicht weiterhin sozialer und politischer Druck aufgebaut und verstärkt wird.

Die Gesellschaft und Regierung Kolumbiens werden jedoch seit Jahrzehnten durch das Fortbestehen von Strukturen beeinträchtigt, die im Widerspruch zu Fortschritt und sozialer Teilhabe stehen. Korruption, Klientelismus und der bewaffnete Konflikt befeuern weiterhin die soziale Ungleichheit. Korruption ist ein Teil der Politik in Kolumbien, dies betrifft nicht nur die Wirtschaft und den Handel, sondern auch Bereiche des staatlichen Handelns wie Infrastrukturmaßnahmen, der öffentliche Transport, der Agrarsektor oder das Gesundheitswesen. Außerdem sind in der Vergangenheit immer wieder Mängel im Justizapparat und den Organen der Gesetzgebung in der Öffentlichkeit bekannt geworden. Korruption begünstigt jene Klientel, die sich ihr bedienen. Es sind Leute mit Geld und politischem Einfluss, Zugehörige der kolumbianischen Elite. Zugleich untergräbt sie die institutionellen, rechtlichen und moralischen Grundlagen des Staates. Der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung wird sich so entzogen, während die Elite politisch und sozioökonomisch davon profitiert. Mit Repression und Klientelismus versucht sich die Elite oben zu halten. In Kolumbien ist es nicht selten, dass Wählerstimmen und politische Unterstützung gegen individuelle oder gemeinschaftliche Gefälligkeiten eingetauscht werden. Die Bürgermeister und Abgeordneten einer Partei repräsentieren eher die wohlhabenden Schichten als die Bevölkerungsmehrheit. Es kommt nicht von ungefähr, dass die FARC-EP bei den letzten Wahlen im November zum Stimmboykott aufriefen. Alle Konzentration gilt hier den unabhängigen sozialen Bewegungen, die auf lokaler Ebene oft die Interessen der Bevölkerung durchzusetzen versuchen.

In den letzten Jahren sind die sozialen Bewegungen in Kolumbien wieder in die Offensive gegangen und gewinnen zunehmend an Stärke. Viele soziale Bewegungen fordern Teilhabe an der Demokratie, die Einhaltung der Menschenrechte und eine Verbesserung der Lebensbedingungen. Auf dem Land und in dem marginalen Vierteln der großen Städte sind Kooperativen und soziale Bewegungen zu einer Gegenmacht avanciert, die sich selbständig für ein menschenwürdiges Leben einsetzen und wichtige Aufgaben dafür übernehmen. Und auch in den letzten Jahren haben die FARC-EP verstärkt den Kontakt zu den sozialen Bewegungen gesucht, während in einigen Regionen die Zusammenarbeit verstärkt wird. Dies betrifft Regionen wie Caquetá, Putumayo, Meta, Cauca, Tolima, aber auch Antioquia und Valle del Cauca, wo insbesondere die Bauernorganisationen und die allgemeine Mobilisierung zu politischen und sozialen Themen stark von den Forderungen der Guerilla geprägt ist. Klar, Personen, die unter den schlechten sozioökonomischen Bedingungen leiden, haben weder praktische Fähigkeiten noch die Ressourcen, um sich ungehindert und mit Nachdruck den Mechanismen zu bedienen, die ihnen diese Rechte sichern würden.

Anbei einige Fragmente eines aktuellen Kommuniqués der FARC-EP an die Volksbewegung in Kolumbien. Der Titel des Original-Kommuniqués vom Zentralen Generalstab der Guerillaorganisation lautet: „Al movimiento popular en Colombia“

„Kein Rückschlag wird es verhindern, dass die FARC-EP auch weiterhin das kolumbianische Volk in all ihren Widerstandskämpfen begleiten, so gegen den brutalen Vormarsch des Weltkapitalismus und die Barbarei durch die militärische Vormachtstellung der Vereinigten Staaten, alles unter der Führung einer nationalen Oligarchie die sich persönlich bereichert und schamlos die Verabschiedung eines Freihandelsabkommens feiert, um welches das Weiße Haus bat.“

Die Souveränität des Landes wird abgegeben, damit die transnationalen Konzerne von ihren Interessen profitieren können. Dies findet heute im Bergbau- und Energiesektor, in der Agrarindustrie, im Bereich der Bildung, Kommunikation, der verarbeitenden Industrie, der Banken und im Handel statt. „Das ist der Geist einer herrschenden Klasse, die von Gewalt und Terror profitiert, um die Kräfte zum Schweigen zu bringen, die die Idee eines gerechten Kolumbiens vorantreiben wollen.“

Auch nach dem Tod des Anführers Alfonso Cano, der von der Regierung freudetrunken gefeiert worden war, werden die FARC-EP an einer friedlichen Lösung festhalten. Für den Frieden kämpfte auch Alfonso Cano, der wie viele andere auch im ganzen Land, als beispielhaft gilt. „Im revolutionären Widerstand gibt es gegen die terroristische Gewalt des Staates Erfolge, aber auch Rückschläge. Und deshalb haben wir die FARC-EP aufgebaut, an der Seite der verarmten Massen welche Opfer der terroristischen Gewalt des Staates geworden waren, die ihre Toten begruben und trotzdem ihren Mut aufrechterhalten haben, um für die Gerechtigkeit zu kämpfen.“
Und weiter: „Die Moral der Guerilla steht heute höher als je zuvor. Unser Kampf für den Frieden in Kolumbien ist grundsätzlich und hält weiter an…“

Die FARC-EP begleiten die Kräfte im Kampf gegen den Kapitalismus, gegen das neoliberale Modell und für den Weg einer friedlichen Lösung. Die Guerilla erklärt sich dabei mit den sozialen Bewegungen des Landes solidarisch, mit der Jugend, sowie mit den Studierenden und ihrem kreativen Protest und der Fähigkeit einer großen Mobilisierung, wodurch die Regierung zum Einlenken aufgefordert wurde. Die Reform des Bildungsgesetzes wurde vorerst auf Eis gelegt.

Es werden die Bemühungen der Gewerkschaftsbewegung begrüßt, trotz Kriminalisierung, Verfolgung und Vereinnahmungsversuchen, mit eiserner Entschlossenheit für die Arbeitsrechte zu kämpfen und die erreichten zu verteidigen. Als Beispiele dienen hierfür die Arbeitskämpfe in Puerto Gaitán in der Region Meta und jene in Puerto Wilches in der Region Magdalena Medio.

„Wir drücken unseren Respekt aus für die Initiativen von Bauern, Indígenas und Schwarzen die den Weg zu einer politischen Lösung und den Kampf für Land vorantrieben und die mit der Verfolgung der Regierung brechen, mit welchem sie die Stimmen zum Schweigen bringen wollen, die einen zivilen Ausweg aus dem Krieg, eine gerechte Verteilung von Land, Kredite und eine Vertiefung der Demokratie fordern.“

„An die klandestine Partei, an die Bolivarische Bewegung, an die Organisationen der Arbeiter, Bauern, Jugendlichen, Studierenden, Frauen, an schwul-lesbische Gruppen, Intellektuelle, an Künstler, an die gesamte Bewegung geht unser Ansporn, die Anstrengungen zu erhöhen, um die aktuellen und zukünftigen Kämpfe zu verstärken und zu vergrößern. Dies sind Zeiten des Handelns und der Einheit als eine wahre Hochachtung an den Heldentum unseres Volkes und sein Engagement für ein neues Kolumbien.“

 http://www.resistencia-colombia.org/index.php?option=com_content&view=article&id=1149:estado-mayor-central-de-las-farc-ep&catid=22&Itemid=37

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für Sozialer Protest in Kolumbien

Julián Conrado 6 Monate in Haft

Nach nunmehr 6 Monaten in illegaler Gefangenschaft des Sängers und Guerilleros Julián Conrado in Venezuela und weil sich Vertreter der beiden Regierungen von Kolumbien und Venezuela zu diplomatischen Treffen verabreden haben, soll nun ein kurzer Überblick über die Gesamtsituation des Falls „Julián Conrado“ gegeben werden. Außerdem soll auf die Situation von politischen Gefangenen in Kolumbien hingewiesen werden und was eine Auslieferung an das kolumbianische Regime für einen politisch Verfolgten bedeuten kann. 

Der Sänger Julián Conrado wurde bei einem Einsatz von kolumbianischen und venezolanischen Streitkräften in „Barinas“ am 31. Mai 2011 verhaftet. Seitdem ist er illegal in einem Gefängnis in Venezuela.

Dieser illegale und menschenrechtsverletzende Umgang mit politisch Verfolgten und die Zusammenarbeit der repressiven kolumbianischen und venezolanischen Sicherheitsorgane ist sehr beängstigend, weil ihnen während und nach der Auslieferung die Rechte beschnitten werden und sie der Folter eines Staates ausgesetzt sind, in dem unter anderem im Jahr 2011 schon 11 politische Gefangene getötet worden sind. Dutzende sind schon Opfer der illegalen Auslieferung politisch Verfolgter zwischen Venezuela und Kolumbien geworden, so wurden zum Beispiel auch kranke Personen, oder wie im Fall des Journalisten Joaquín Pérez Becerra, internationales humanitäres Menschenrecht verletzt. Er wurde als schwedischer Staatsbürger und anerkannter politischer Flüchtling auf einem Flug von Frankfurt/Main nach Caracas am Flughafen in der venezolanischen Hauptstadt festgenommen und an Kolumbien ausgeliefert. Diese Verfolgung von Menschen durch Kolumbien unter den Direktiven der USA und Europa ist Teil des schmutzigen Krieges gegen die Bevölkerung und politisch Andersdenkende. Das Recht auf Asyl und das Recht auf Schutz für alle politischen Opfer ist im Völkerrecht verankert, und gerade Venezuela sieht dies als einen wichtigen Bestandteil seiner Verfassung an, obwohl diese von den eigenen Behörden und bei der Auslieferung von politisch Verfolgten fundamental verletzt wird.

Im konkreten Fall des Sängers und Liedermachers Julián Conrado, ein Sänger im fortgeschrittenen Alter, der mehrere Bombenangriffe des Militärs und schwere Krankheiten wie Malaria oder Leishmaniose überlebt hat, die ihn jedoch sehr schwächten. Deswegen und weil er bei der kolumbianischen Regierung keine Hilfe erwarten konnte hat er sich letztendlich nach Venezuela zurückgezogen.

Der Fall Conrado war erschütternd und zog eine große Welle der internationalen Solidarität nach sich. Immerhin ist er vielen durch seine Lieder und seine Musik bekannt, die soziale und politische Themen beinhalten und als Protestmusik beliebt ist.

Der Sänger Julián Conrado ging nach Venezuela aufgrund seines schweren gesundheitlichen Zustandes und lebte mit seiner Partnerin wie ein Bauer in Barinas. Doch während er ärztliche Unterstützung notwendig gehabt hätte, wurden lieber repressive Maßnahmen gegen ihn getroffen. Die Frage bleibt: Wieso hat der venezolanische Staat in Kooperation mit den kolumbianischen Sicherheitsbehörden, die für ihre Zusammenarbeit mit den Paramilitärs bekannt sind, und unter Mithilfe des CIA aus den USA diese Menschenjagd veranstaltet?

Man kann nur hoffen, dass sich die venezolanischen Behörden auf die Ethik und Moral ihres politischen und revolutionären Charakters berufen, den Venezuela nach außen hin verkörpern soll und Julián Conrado nicht ausliefern werden. Auslieferung würde für ihn Folter bedeuten. Eine Lösung wäre, dass ihm politisches Asyl gewährt wird oder dass man ihn alternativ in ein Drittland ausweist, dass das humanitäre Völkerrecht respektiert und er so geschützt werden kann.

“Die 1 % in Kolumbien, die das Glück privatisiert haben, sind diejenigen die feiern, aber der Rest fühlt Trauer, die gemischt ist mit Wut und dem Wunsch weiter zu kämpfen!“
Julián Conrado

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für Julián Conrado 6 Monate in Haft

Schuldfrage?

Wer ist schuld am Tod der 4 Kriegsgefangenen, die am Wochenende, am 26. November, starben? So zynisch die Frage auch ist, die Schuld soll keinesfalls von der Guerilla abgewiesen werden. Die aggressive Politik der Regierung Santos führt jedoch zu Reaktionen, auf die beide Seiten eigentlich verzichten sollten.

Seit mehreren Jahren befanden sich die 4 Kriegsgefangenen, die teilweise bei Kampfhandlungen zwischen der Guerilla und den staatlichen Sicherheitskräften gefangen genommen wurden, in den Händen der Aufständischen.
In den Medien heißt es nun, dass sie von den FARC hingerichtet wurden. Mit keinem Wort wird erwähnt, dass es zuvor eine militärische Operation der staatlichen Sicherheitskräfte gab, um die Kriegsgefangenen zu befreien. Ist die Situation nach dem Tod des Oberkommandierenden Alfonso Cano schon angespannt gewesen, hat die Regierung nun versucht, das Feuer weiter zu entfachen. Zuerst wurden seitens der Regierung Santos weitere Militäraktionen angekündigt, obwohl die FARC weiterhin ihre Bereitschaft zu Verhandlungen signalisiert hatten, nun folgte der Versuch einer Militäroperation zur Befreiung der Kriegsgefangenen, die Kritiker auch als eine skrupellose Beendigung des Faustpfandes der FARC durch die Regierung sehen. Die Militäroperation fand in den dschungelähnlichen Gebieten zwischen den Regionen Putumayo und Caquetá statt. Ein Kriegsgefangener konnte bei der Aktion entkommen. Der Tod der anderen wurde allem Anschein nach billigend in Kauf genommen, vielleicht sogar politisch fokussiert. Sie schlossen damit die Möglichkeit, ein humanitäres Abkommen oder eine zivile Lösung im Konflikt zu finden.
Kurz zuvor wurde bekannt, dass die FARC schon seit August die Absicht hatten, 6 Kriegsgefangene frei zu lassen, um eine die humanitäre Geste zu zeigen und die Position für Verhandlungen mit der Regierung zu erhöhen. Dieses Angebot, welches nun torpediert wurde, findet in den Medien ebenso wenig Beachtung wie der Umstand, dass weiterhin rund 800 Gueriller@s und rund 7500 politische Gefangene in den kolumbianischen Gefängnissen sind. Die FARC haben sich über Jahre hinweg bemüht, ein humanitäres Abkommen für alle Kriegsgefangenen, sowohl die in den Camps der FARC als auch in den kolumbianischen Gefängnissen, zu erzielen. Was jedoch in Israel und Palästina möglich ist, der Austausch von Gefangenen, erscheint in Kolumbien als Utopie.

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für Schuldfrage?

Und nun ist Schluss?

Wie sieht es in der Guerilla und in der Gesellschaft Kolumbiens nach dem Tod des Oberkommandierenden Alfonso Cano´s aus? Dieser Artikel soll aus linker Perspektive und anhand von Dokumenten der Guerilla und diverser Internetartikel einen kleinen Überblick geben. 
 
Nach mehr als 30 Jahren des Guerilla-Kampfes wurde nun die Führungsperson der FARC-EP ermordet. Er starb unter freiem Himmel, wie ein Guerilla-Kämpfer, während jene, die befohlen haben ihn zu jagen zur goldenen Elite des Landes gehören und noch nie einen Berg bestiegen oder den Dschungel kennengelernt haben, geschweige denn selber kämpfen oder ihre Kinder in die Schlacht schicken würden. Dieses Ereignis konnte man schon lange voraussehen, denn seit 2008 wurde Alfonso Cano unter unglaublichen militärischen Druck gejagt. Mehr als 6000 Elitesoldaten der Aufstandsbekämpfung belagerten die Provinzen im südlichen Tolima und in Cauca und führten wahllose Bombardierungen in der gesamten Region durch. Und schließlich fassten sie ihn nicht, wie in den letzten Monaten angekündigt in Tolima, sondern in der Region Cauca. Das militärische Verfahren war dabei typisch: Militärischer Sicherheitsdienst (mit maßgeblicher Unterstützung der CIA), Bombardierungen, Landungen mit Hubschraubern und der Befehl ihn zu töten, nicht festzunehmen.

Dieses Verfahren, welches in eklatanter Verletzung zum humanitären Völkerrecht steht, spiegelt in all seinen Komponenten den Plan der kolumbianischen Regierung wieder, einen schmutzigen Krieg gegen die Führungsebene der Guerilla zu führen, um eine doppelte Wirkung zu erreichen: erstens , die Ermutigung zum Überlaufen und zweitens, auf ein Phänomen der ungesteuerten Gewalt und Chaos zu hoffen durch den scheinbaren Verlust der politischen Kontrolle und dem Abbau der militärischen Befehlskette. Letzteres bedeutet, dass das, was der Oligarchie wirklich Sorgen macht, weder die Gewalt ist noch die Sicherheit der Bürger, sondern einzig und allein der Machtverlust, der so um jeden Preis erhalten werden soll.

Der Tod von Alfonso Cano ist ein unbestreitbarer Schlag für die Aufständischer der FARC-EP, weil es die erste Führungsperson ist, die so getötet wurde. Es ist nicht nur ein schwerer Schlag für die Wertschätzung, die die Aufständischen für ihn hegten, sondern auch für seine politische und militärische Tatkraft und Geschicklichkeit, für die er sich unter seinem Kommando verantwortlich zeigte. Im Jahr 2008 berichteten und spekulierten die Medien mit ihrer üblichen Unkenntnis über einen bevorstehenden angeblichen Konflikt innerhalb der FARC-EP zwischen dem „militärischen“ Flügel unter Mono Jojoy und dem „politischen“ Flügel unter Alfonso Cano, der als ein dogmatischer Ideologe ohne nennenswerte militärische Kenntnisse dargestellt wurde. Allerdings erwies sich die Realität als eine andere. Alfonso Cano hatte eine militärische Vision gezeigt, die höher als von Medien und Kennern bewertet wurde. Er begann mit einer strategischen Neuausrichtung der FARC-EP, da diese in den letzten Jahren an Boden verloren hatten. Diese Strategie war nützlich geworden, um sich vom „Plan Colombia“ und seiner Militärattacken zu erholen. Mit einer strategischen Offensive konnte so die Guerilla wieder in weiten Teilen des Landes Fuß fassen, was sie in ihren Schlägen zwischen 2009 und 2011 zeigen konnte. Die Strategieänderung bezog sich auch auf das organisatorisch-militärische, zum Beispiel auf eine Dezentralisierung der Organisation in kleinere und flexible Einheiten. Politisch wurde die Massenarbeit im ganzen Land, auch mit den sozialen Bewegungen verstärkt.

Die FARC-EP mit aktuell mehr dezentralen und flexiblen Strukturen, werden den Schlag gegen ihre Führungspersonen neu kompensieren. Die Struktur ist so aufgebaut, dass sofort neue Personen die Lücken füllen. Es ist wahrscheinlich, dass dieser Mechanismus schon vorher festgelegt wurde, auch weil Alfonso Cano von seiner bevorstehenden Tötung wusste, so dass der Nachfolger schon wesentlich vorher aus einem engen Kreis heraus gewählt wurde. Heute wissen wir, dass es sich hierbei um Timochenko handelt. [1]

Aber klar ist, dass die Stärke der FARC-EP nicht nur auf den militärischen Part beruht, sondern vor allem von der politischen Linie abhängt. Dies wusste auch Alfonso Cano, der im Widerspruch von den ihm gegenüber in den Medien gezeigten Bild, auf die politischen Strukturen und auf die politische Arbeit baute. So ist es ihm unter anderem gelungen, die Auseinandersetzungen zwischen ELN und FARC-EP in einigen Landesteilen zu beenden. Nicht nur das: auch ein strategisches Bündnis beider Guerillaorganisationen haben die Aufständischen insgesamt gestärkt. Er lernte auch, die Mobilisierung der Bevölkerung zu verbessern, darunter besonders jene, die eine politische Verhandlungslösung im kolumbianischen Konflikt befürworten. Es wurde nach Möglichkeiten gesucht, den politisch-militärischen Aufstand als Teil der politischen Debatte zu betrachten. Themen wie ein humanitäres Abkommen oder den Friedensprozess als wichtige Alternative darzustellen, waren immer an Aktualität und neuen Analysen gemessen, die sich der nationalen und internationalen Realität anpassten. Unter diesen Aspekten erwies sich Alfonso Cano als eine politische und militärische Führungsperson, der die Guerillaorganisation einen wichtigen Schritt nach vorne brachte.

Stirbt nun die von Alfonso Cano geleistete Arbeit? Obwohl die Tötung Alfonso Cano´s sicherlich einige Auswirkungen in den Reihen der Aufständischen haben wird, so jedoch keine herausragenden. Der Abschlussbericht der NGO Corporación Nuevo Arco Iris („Die Neue Realität der FARC“), der im August dieses Jahres veröffentlicht wurde, erkennt an, dass es im Falle eines Todes von Alfonso Cano nicht zu einem Ende des Aufstandes kommen würde, geschweige denn zu einem Zusammenbruch der Organisation. Diese Aussage beruht auf mehrere Gründe: zum einen war Alfonso Cano nicht allein an den Entscheidungen beteiligt, sondern diese waren Teil eines kollektiven Körpers, den Mitgliedern des Sekretariats. Die Auffassung der kolumbianischen Oligarchie war falsch, als sie glaubten, dass die FARC-EP nur eine Organisation ist, die von charismatischen Führern aufrecht erhalten wird. Die Tötung von Mono Jojoy (der mehr Charisma unter den Gueriller@s hatte wie Alfonso Cano) im Jahr 2010 zeigte, dass es keine große Fahnenflucht und Niederlage des militärischen Ostblocks der FARC-EP gab. Zudem hatte der Tod des Gründers der FARC-EP, Manuel Marulanda, nach dessen Tod auch spekuliert wurde, dass die Guerilla zusammen breche, keine Auswirkungen auf die Organisation. Im Gegenteil, in der Organisation fanden Umstrukturierungen statt, die zu einer organisatorische Stärkung führten. Aber weder die Versuche der politischen Isolierung, die durch die politischen Ansichten und Arbeit der FARC-EP abgefangen werden, noch die Neuausrichtung der Angriffe der Armee durch Luftangriffe und Geheimdienstapparat, die von der Guerilla durch die strategische Neuorientierung begegnet werden, werden die aufständischen Strukturen zerschlagen können. Diese haben sich als sehr wirksam erwiesen. [2]

Sagen wir es so, mit dem Tod von Alfonso Cano verliert der Aufstand einen großen Anführer, aber es geht dabei nicht die Daseinsberechtigung des Kampfes und der Organisation verloren. Die von Alfonso Cano geleistete Ausrichtung der Organisation ist Teil eines Gedankens einer kollektiven Struktur, wie sie sich in der Dynamik des Aufstandes trotz der militärischen Offensive des Staates zeigt, in welcher die Guerilla demonstriert, dass sie als eine organische Einheit funktioniert. Während Alfonso als Chef getötet worden ist, sind mehrere andere Führer in der jüngsten Zeit entstanden, die nicht Opfer der vom Staat erhofften Auswirkungen wie Zusammenbruch der Guerilla, Demoralisierung, Desertationen und Bandentum wurden, wie es bei der Tötung von Führern allgemein geschehen könnte. Und es wird auch nicht passieren, weil die Ursachen des Konfliktes noch da sind und der Aufstand seine Verankerung gerade im ländlichen Kolumbien trotz der Vernichtungskampagne und der Verdrängung der Guerilla durch den kolumbianischen Staat beibehalten hat. Der Aufstand in Kolumbien ist Teil jener organischen Aufstände, die nicht auf charismatische Führer basieren. Die Aufstände aufgrund tiefgreifender sozialer und politischer Ursachen, wie jener der FARC-EP, haben es geschafft zu überleben oder teilweise noch stärker zu werden, auch nach dem Tod ihrer Führer. Die zeigt sich in Beispielen wie aktuell bei der PKK nach der Verhaftung von Abdullah Öcalan, oder beim Aufstand der FSLN nach dem Mord an Carlos Fonseca und denen der afrikanischen Freiheitsbewegungen PAIGC oder FRELIMO, nach den Ermordung ihrer jeweiligen Führer Eduardo Mondlane und Amilcar Cabral. Und manchmal kann der Mythos einer Person und dessen Tod eine aufständische Bewegung stärken, die Moral der Kämpferinnen stärken können und so einen Bumerang-Effekt auslösen.

Santos will nur eine Politik für sein Land, und diese Machtsicherung ist auf Blutvergießen aufgebaut, seine Gegner will er nur militärisch vernichten. Er bezeichnet die Aufständischen als Kriminelle und das sich das Verbrechen nicht auszahlen wird, ob gleich sein Land durch Korruption, Geld und Vormachtstellung weniger Familien geprägt ist. Diese Reichtümer wurden durch Mord, Vertreibung, Landraub und Ausbeutung der natürlichen Ressourcen angehäuft und weiter ausgebaut. Die Medien berichten euphorisch vom wiederholten Ende des Konfliktes und der Guerilla oder zumindest davon, dass sie auf einem guten Weg zum Ende sind. Vor wenigen Wochen beschwerten sie sich noch über eine erstarkte Guerilla und eine demoralisierte Armee, während nun die Guerilla als demoralisiert und stark geschwächt erscheint. Doch dieser Schlag der Armee ist nur ein Pyrrhussieg und wird den Konflikt oder die Moral der Aufständischen nicht beeinflussen.

Aber es wäre nicht richtig zu sagen, dass sich nichts in der Ära nach Cano ändern würde. Der kolumbianische Journalist Alfredo Molano hatte davor gewarnt, dass der militärische Sieg eine politische Niederlage sein kann. So etwas scheint nicht weit hergeholt, weil die Absichten von „Frieden und Dialog“ von Santos, der als Präsident der „Menschenrechte“ und der offen „Verhandlungen“ dargestellt wird, ganz klar andere sind. Nun wird es sehr viel schwieriger werden, um dem Wunsch nach Frieden gerecht zu werden. Denn wie unter anderem die Politik- und Sozialwissenschaftler Medófilo Medina, Pacho Galán und León Valencia zu recht sagen, wer glaubt schon an Frieden, wenn die Führungsperson für eine politische Lösung getötet wird? [3]
Nehmen wir den Fall Irland als Beispiel: der britische Staat war bereit, mit den Aufständischen der IRA zu reden und obwohl die Anführer der Bewegung bekannt waren, wurden sie nicht umgebracht um so den nötigen Raum für die Verhandlungen zu ermöglichen. Dies gilt nicht für Kolumbien, weil der Wunsch nach Frieden und Dialog in der Regierung nicht existiert. Hier passiert einzig und allein die Vernichtung der potentiellen Verhandlungspartner für eine friedliche Lösung. Das heißt, die Befriedung eines Landes ohne politische Transformation des Landes. Das Ergebnis dieser Politik sehen wir in Guatemala oder El Salvador. Und das ist nicht das, was die meisten Menschen in Kolumbien wollen. Einen schmutzigen Krieg jedenfalls, wollen sie nicht.

Die Regierung versteht nicht den organischen, sich ständig reproduzierenden Charakter des Aufstandes, den sie eher als militärischen denn als sozialen betrachtet. Dass er sozialer Natur ist, zeigen die Kämpfe der Studierenden im ganzen Land, die der Ölarbeiter in einigen Regionen, die der Bauern und Landlosen. Die Regierung versucht diese Proteste zu kriminalisieren und mit repressiven und gewaltvollen Mitteln zu bekämpfen und weitet so den schmutzigen Krieg und die paramilitärische Struktur aus. Sie wollen nicht wahrhaben, dass der Kampf nicht auf den Schlachtfeldern, sondern auf dem Land und in den Straßen ausgetragen wird, wo die Massen das System herausfordern und ein emanzipatorisches Projekt und Teilhabe fordern. Trotz mehr als 50% Enthaltungen bei den letzten Kommunalwahlen soll die „Nationale Einheit“, die Partei und Bewegung Santo´s, gestärkt werden und die Opposition beseitigen. Die „Nationale Einheit“ wird so zunehmend isoliert vom realen Leben, in der das Volk keine andere Wahl hat, als zu kämpfen. Santos genehmigte das Freihandelsabkommen, so dass die Massen noch mehr mit dem Hunger zu kämpfen haben. Diese Politik überfährt die einfachen Leute, auf die Proteste wird mit beispielloser Härte reagiert.

So haben in diesen Tagen die großen Campesino-Organisationen des Landes die Expansionspolitik der Hauptstadt als Teil einer gefährlichen Strategie verurteilt, die begleitet durch militärische Interventionen, die Interessen des Kapitals vertreten, Spekulationen und Unproduktivität. Auf der anderen Seite lebt die Hälfte der Weltbevölkerung in Armut und unter anderem in Kolumbien 4,1 Millionen hungernde Menschen. [4]

Mit seinen militärischen Pyrrhussiegen kann Santos seine Welt des Neoliberalismus und Konservatismus nicht aufrechterhalten. Die aktuellen Zeiten sind Zeiten des Kampfes und der Revolution, in der die Massen wieder im Vordergrund stehen. Santos radikalisiert den sozialen und bewaffneten Konflikt und wendet eine militärische Strategie gegen das ganze Volk an, was unter anderem die Ermordung von Cano signalisiert. Aber in dem Maße, wie der Konflikt radikalisiert wird, wird es für die kolumbianische Oligarchie eine Überraschung geben, gerade dann, wenn sie unbesiegbar erscheint und sie es nicht erwarten haben.

Und so äußert auch der neue Oberkommandierende der FARC-EP, dass mit dem Töten von Menschen und dem gezielten Ausschalten von Führungspersonen der Konflikt nicht beseitigt wird. Errichtet sich in einem Kommuniqué an Santos und seine militaristische Art und Weise:
„Die FARC sind Tausende von Revolutionären, die die härtesten Bedingungen aushalten, weil sie stark an ihre Sache glauben. Sie verdienen nicht einen Cent, besitzen kein Material, die Bewegung gibt ihnen alles was sie brauchen. Und die Bewegung sind sie alle. Sie sind eine beeindruckende zeitgeschichtliche Schöpfung, hier in Kolumbien, hier vor unseren Augen. So nicht Santos, so nicht!“ [5]

[1]  http://de.indymedia.org/2011/11/320001.shtml
[2]  http://www.rebelion.org/docs/132833.pdf
[3]  http://www.prensarural.org/spip/spip.php?article6731
[4]  http://anncol.info/index.php?option=com_content&view=article&id=623:unidad-y-movilizacion-contra-el-tlc-con-eu-declaracion-de-organizaciones-campesinas-de-colombia&catid=84:africa&Itemid=581
[5]  http://anncol.info/index.php?option=com_content&view=article&id=702:timoleon-jimenez-asi-no-es-santos-asi-no-es&catid=72:tv&Itemid=590

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für Und nun ist Schluss?

FARC-EP klären Nachfolge

In einem gestern veröffentlichten Kommuniqué erklärte das Sekretariat des Zentralen Generalsstabs der kolumbianischen Aufständischen Timoleón Jiménez alias „Timochenko“ zum neuen Kommandierenden der FARC-EP. Vorgänger Alfonso Cano wurde am 4. November vom kolumbianischen Militär getötet. 

Die Entscheidung der Nachfolge war zwar schon vorher getroffen worden, doch erst gestern erfolgte die Veröffentlichung des Kommuniqués der FARC-EP, in welcher die Nachfolge des Oberkommandierenden geregelt ist. Zwei Personen befanden sich in der engeren Auswahl, Iván Marquéz und Timoleón Jiménez.
Timochenko gilt als einer der ältesten Führungspersonen in den FARC-EP. Seit 1982 befindet er sich in den Reihen der Guerilla, nur wenige Jahre später rückte er in den Zentralen Generalstab auf. Hier genoss er schnell Vertrauen und obwohl er kaum in der Öffentlichkeit bekannt ist, so war er in der politisch-militärischen Arbeit unverzichtbar.

Er nahm an den Friedensprozessen zwischen FARC-EP und der Regierung Pastrana teil, avancierte schnell zum Befehlshaber des militärischen Blocks „Magdalena Medio“ im Herzen Kolumbiens und kommandierte dort mehr als 1000 Gueriller@s. Dieses militärisch-politische Einflussgebiet umfasst besonders die Regionen Bolívar und Santander bis zur Grenze Venezuelas. Timochenko gilt als politischer Soldat, weil er unter anderem in den 80er Jahren eine Ausbildung in Osteuropa genoss. Seine Wahl bedeutet, dass die FARC-EP die militärische Komponente weiter stärken.

Schon vorher gaben die FARC-EP bekannt, dass sich an der Linie Alfonso Cano´s und seinen strategischen Überlegungen nichts ändern wird. Weiterhin erklärten die Aufständischen, dass die Waffen zwar nicht abgegeben werden, sie einer politischen Lösung des Konfliktes aber nicht im Wege stehen werden. Gestern wurden außerdem zwei Kommuniqués der FARC-EP veröffentlicht, in denen sie den beiden Gewinnern der Wahlen in Nicaragua und Argentinien Daniel Ortega und Cristina Fernández de Kirchner gratulieren.

Im Folgenden wird das Kommuniqué der Guerilla zur Nachfolge des Oberkommandierenden auf Deutsch veröffentlicht:

Er fiel im Kampf

An die Guerilleros der FARC-EP
An die bolivarischen Milizen

Genossen:

Am 4. November fiel im Kampf der Kommandierende der FARC-EP Alfonso Cano in den Bergen von Cauca in der Gemeinde Suárez. Seit zwei Jahren verfolgte ihn eine Meute von mehr als 7.000 Männern ausgestattet mit militärischer Technologie und geführt von Flugzeug- und Hubschrauberstaffeln, unter dem Kommando von US-Militärberatern, israelischen Söldnern und dem militärischen Oberkommando.

Die FARC sind stolz darauf, dass der Kommandierende kämpfend auf dem Schlachtfeld gefallen ist und so starb wie die aufrichtigen militärischen Führer, die Helden des Volkes, die mutigen sterben. Er zeigte mit seinem Schlachtruf und mit gutem Beispiel, so sterben aufrichtige Männer und Frauen, im Einklang mit dem was sie denken, mit dem Schwur für die Gerechtigkeit und Würde des Menschen bis zum Ende zu kämpfen. Dies ist das Beispiel, dass sich die Guerilleros der FARC zu einem aufrichtigen Bewusstsein bekennen und vereidigt werden zu gewinnen, und sie werden gewinnen.

Es gibt keinen schöneren Tod als im Kampf für die Freiheit zu sterben, für eine uneigennützige, kollektive Sache, seinen Traum vor Augen. Für Alfonso war es der Traum eines neuen Kolumbiens, dem mit der Würde für alle Menschen, Arbeit, Bildung und Gesundheit. Dem Kolumbien, mit der Souveränität für das Volk, Land für die Bauern, mit Wohnungen für jene die keine haben; ein neues Land, ein sozialistisches, ein gerechtes, ein bolivarisches, mit dem Ziel der Realisierung einer großen Nation verschiedener Schwesterrepubliken auf dem Kontinent.

Die armen Analytiker und mittelmäßigen Politiker, Nutznießer der Macht, die jetzt über den Zusammenbruch der FARC nach dem Tod ihres Kommandierenden reden, sind so ignorant dass sie gar nicht verdienen über sie zu sprechen und nur unsere Geste der Verachtung bekommen. Sie konnten den Mythos von Alfonso Cano nicht spalten, wie sie sich in ihrem betrunkenen Zustand des Triumphalismus gaben. Sie haben nicht bemerkt, dass mit dem Bild von Alfonso, der kämpfend im Dorf Chirriaderos starb, ein neues Vorbild erwächst und dieses ist eine Quelle des aufsteigenden Stolzes der Aufständischen und eines Volkes, das in der Lage ist so aufrichtige Kommandierende hervorzubringen. Sie sind so hoffnungslos, weil sie immer noch den Tod des eifrigsten Befürworters nach einer politischen Lösung und Frieden feiern.

Die Moral der Guerilla wächst immer in Schicksalsschlägen, weil es auf die marulandische und bolivarische Tradition beruht. Denn hier ist das Bewusstsein, die glühende Sehnsucht nach Kampf und Sieg. Alle für die Würde eines Volkes nach der Freiheit. Aber sie verschwenden ihre Zeit in Halluzinationen und träumen von der Kapitulation und der Demobilisierung der Guerilla.

Es wächst die Flut von Protesten und Mobilisierungen in der Bevölkerung, was nun die neoliberale Oligarchie in Angst und Schrecken versetzt, die die Souveränität mit ihrer Politik der „Sicherheit“ in Stücke zerreißt. Eine Politik gegen Kolumbien und seine Menschen, aber für die Investitionen und Interessen der transnationalen Konzerne. Sie fangen an zu zittern diese widerlichen Besitzergreifer der Macht, die sich bis jetzt geweigert haben, die riesigen sozialen Schulden gegenüber der Volk zahlen zu müssen. Inmitten der Krise des Kapitals und neoliberalen Systems fegt Empörung über die ganze Welt. Sie können sicher sein, dass das Feuer der Aufständischen nicht aufhören wird gegen die Tyrannei und für den Frieden. Die Guerilla wird ihre Tüchtigkeit verstärken und mit den wehenden Fahnen der bolivarischen Bewegung für das Volk und bis zum Sieg kämpfen.

Wir wollen hiermit bekanntgeben, dass Genosse Timoleón Jiménez, mit dem einstimmigen Votum seiner Kollegen im Sekretariat, am 5. November zum neuen Kommandierenden der FARC-EP ernannt wurde. Dies gewährleistet die Kontinuität des strategischen Plans zur Eroberung der Macht für das Volk. Der Zusammenhalt seiner Kommandierenden und Kämpfer, wie Manuel Marulanda Vélez sagte, bleibe eine der wichtigsten Errungenschaften der FARC.

Kommandierender Alfonso Cano: deine politischen und militärischen Leitlinien werden berücksichtigt werden.

Es lebe die Erinnerung an den Kommandierenden Alfonso Cano!

Wir haben geschworen zu siegen und wir werden siegen!

Sekretariat des Zentralen Generalstabs der FARC-EP

Berge von Kolumbien, November 2011

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für FARC-EP klären Nachfolge

Solidarität mit den Aufständischen!

Die Menschheit lebt in unser aller Brust, und sie bevorzugt, wie unser Herz, die linke Seite. Wir müssen sie finden, wir müssen uns finden. Aber es ist nicht notwendig, die Länder oder gar die ganze Welt zu erobern. Es reicht aus, sie neu zu schaffen! 

Der Chef der kolumbianischen Regierung und Oligarchie Juan Manuel Santos hat eine neue Schlacht gegen Guerillas in der Region Cauca durchgeführt. Unter den Opfern war Alfonso Cano (Guillermo León Sáenz), Mitglied des Sekretariats des Generalstabs und Oberbefehlshaber der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC-EP). Santos´ Politik der „demokratischen Sicherheit“ (Seguridad Democrática), von seinem ultra-rechten Vorgänger Uribe fortgesetzt, dient nur zur Vernichtung des Widerstandes der Bevölkerung unter dem Vorwand der Bekämpfung von terroristischen Aufständen, obwohl er vor wenigen Tagen medienwirksam das Ende des kolumbianischen Inlandgeheimdienstes DAS verkündete, welcher seit jeher in Skandalen und Menschenrechtsverletzungen verwickelt ist. Die Armee und die kolumbianischen Oligarchie werden bei ihrem Kampf gegen die Opposition vom US-Militärgeheimdienst unterstützt. Sie haben nur ein Ziel: diejenigen zu massakrieren, die für ein friedliches Kolumbien mit sozialer Gerechtigkeit kämpfen, wo das ganze Land nicht in den Händen von 3% Großgrundbesitzer sind, wo multinationale Konzerne nicht die Ressourcen plündern, während die Armen an Unterernährung leiden, wo Bauern nicht durch die paramilitärische Strategie des Staates verdrängt und ermordet werden. Wo keine 62% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze und 20% in Mittellosigkeit leben müssen.

Alfonso Cano sowie die Strategie der FARC-EP zeichnet sich seit Jahrzehnten durch die Suche nach Verhandlungen und einer politische Lösung des sozialen und bewaffneten Konflikts in Kolumbien aus, während die Regierungen einen Krieg gegen das Volk führen, das mit den Reichen nichts zu schaffen hat. In einer politisch-militärischen Analyse von Alfonso Cano erklärt jener, dass die kolumbianischen Politiker mit den Medien nicht verstehen, was der Ursprung der politischen und sozialen Konflikte ist, dass der Kampf durch einen Samen gepflanzt wurde, der innerhalb der neuen kolumbianischen Geschichte jeden Tag bewässert wurde und somit jeden Tag keimt und wächst. Von daher muss nicht ein „Chef“ der Guerilla sterben, um den Kampf des Volkes zu beenden. Das Ende der Ursachen, für die Zehntausende von revolutionären Menschen ihr Leben im Dschungel und in den kolumbianischen Städten riskieren, ist damit nicht erreicht.

Wir erkennen die führende Rolle der Guerilla-Bewegung an, die auf der theoretischen Analyse und Praxis des Marxismus-Leninismus, die sowohl auf den Ideen des gefallenen Kameraden Alfonso Cano als auch auf andere wie Manuel Marulanda, Jacobo Arenas, Iván Ríos, Raúl Reyes und Jorge Briceño gebaut sind. Sie mussten ihren Tribut und den revolutionären Kampf genau wie Tausende und Abertausende von gefallenen KämpferInnen auch mit ihrem Leben bezahlen.

Daher senden wir Ihnen unsere aufrichtige Kondolenz und Grüße, zugleich aber auch Unterstützung und Sympathie für alle kolumbianischen Aufständischen, sowie aller jener, die seit Jahrzehnten im Kampf gegen Kapitalismus und Ausbeutung in Lateinamerika tätig sind. Wir glauben fest daran, dass der Guerilla-Kampf und sich der Widerstand der Bevölkerung gegen das faschistische Regime mit der demokratischen Fassade fortsetzt.

Bis die Bedingungen für die Ausübung anderer Formen des Kampfes (wie auf politischer Ebene) nicht gegeben sind, wie die gescheiterten Friedensprozesse in den 1980er, 1990er und 2000er Jahren gezeigt haben, verteidigen wir das Recht des bewaffneten Aufstand des Volkes, wissen aber zugleich, dass die Solidarität auch dem kolumbianischen Volk gilt, die am schwersten unter der Konfliktsituation zu leiden haben. Kämpfen wir weiter für ein neues revolutionäres Kolumbien und für den Sozialismus!

Der Kampf geht weiter!

Es leben die Revolutionäre Kolumbiens!

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für Solidarität mit den Aufständischen!

Viva Alfonso Cano!

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für Viva Alfonso Cano!

Militär tötet FARC-EP Chef

Bei einer Militäroperation im Norden der Region Cauca wurde am Freitag der Anführer der FARC-EP, Alfonso Cano, getötet. Nun wurde dies in einem Kommuniqué der Guerilla bestätigt. Seit mehreren Monaten zeichnete sich dieses Ereignis ab, denn die hochgerüsteten Militärkräfte begannen verstärkt Operationen, um Cano zu suchen und zu liquidieren. Mit dem Tod verringern sich die Chancen auf eine friedliche Lösung des Konflikts, galt Cano doch als einer derjenigen, die mehrmals der Regierung politische Verhandlungen vorschlugen. In der mehrere Stunden dauernden Militäroperation kam auch seine Lebensgefährtin zu Tode. Beide hatten zuletzt zurückgezogen und im engsten Sicherheitskreis in einem kleinen Dschungel-Camp gelebt. 

Guillermo León Sáenz Vargas alias “Alfonso Cano” (geboren am 22. Juli 1948 in Bogotá) war ein kolumbianischer Guerillero und Befehlshaber des Bloque Central bzw. Comando Conjunto Central (militärischer Zentralblock), Oberbefehlshaber des Zentralen Generalstab und Mitglied des Sekretariats der FARC-EP. Alfonso Cano stand ebenso den politischen Untergrundbewegungen „Movimiento Bolivariano“ und der klandestinen Kommunistischen Partei (PCCC oder PC3) vor, die im Jahr 2000/2001 von den FARC-EP gegründet wurden. Cano galt wichtige intellektuelle Person innerhalb der aufständischen Organisation, nach dem der ideologische Anführer Jacobo Arenas im Jahr 1990 starb. Er stand für den politischen Kampf innerhalb der FARC-EP und war stets um eine friedliche Lösung im Konflikt bemüht.

Die ersten politischen Jahre
Alfonso Cano stammt aus einer gutbürgerlichen Familie aus der Hauptstadt Bogotá und ist der Sohn einer Erzieherin und eines konservativen Agronomen, der seinen Sohn nach dem konservativen Präsidenten Guillermo Leon Valencia benannte. Ironischer weise war es jener Präsident, der mit seinen Bombardierungen und Militäroperationen auf Dörfer von Bauern für die indirekte Gründung der FARC sorgte. Er war das fünfte von sieben Kindern und lebte während seiner Kindheit im Viertel Chapinero und später im nördlichen Viertel Santa Barbara. Schon früh interessierte er sich für politische und historische Themen, worauf seine spätere intellektuelle Fähigkeit schließen lässt. Außerdem liebte er Fußball und war Fan von den Millonarios aus Bogotá.
Im Jahr 1968 begann er zehn Semester Anthropologie an der Universidad Nacional de Colombia in Bogotá zu studieren, in jenem Jahr als die Studierendenproteste weltweit ihren Höhepunkt erreichten und in den Jahren als die Guerillagruppen wie FARC und ELN in der Gesellschaft Fuß fassten, die kurz vorher gegründet worden waren. In der Hochschule vertieft er seine Kenntnisse in Geschichte und Politik, er wurde Mitte der 1970er Jahre ein Führer der Kommunistischen Jugend (Juco: Juventudes Comunistas), welche die Jugendorganisation der kolumbianischen kommunistischen Partei war.
Später wurde er politischer Kommissar innerhalb der kolumbianischen Kommunistischen Partei (PCC). In diesen Jahren wurde Alfonso Cano mehrmals von der Polizei in Bogota verhaftet und für seine politischen Aktivitäten bekam er eine Strafe von 6 Monate Haft.
Alfonso Cano war damals ein Verfechter der FARC und hatte zu Vorträgen über den Marxismus und zur Guerilla eingeladen. Im Jahr 1981 wurde er nach einer Razzia in seinem Haus, wo er mit seiner Frau und seinem Sohn lebte, erneut verhaftet und blieb anderthalb Jahre im Gefängnis, bis die Regierung von Belisario Betancourt im Juli 1982 eine Amnestie durchführte.
Ihm und anderen linken politischen Führern wurde aufgrund der Gefährlichkeit in diesen Jahren vorgeschlagen, zur weiteren politischen Ausbildung nach Moskau zu gehen, aber Alfonso Cano wählte den Weg des bewaffneten Kampfes in Kolumbien und ging in die Berge zu den FARC-EP.

Die Jahre in den FARC-EP
In den FARC-EP nimmt er dann den Kampfnamen „Alfonso Cano“ an und steigt in den frühen 1980er Jahren schnell in das Sekretariat der Organisation auf. Er konnte schnell das Vertrauen von Jacobo Arenas, dem Chefideologen der FARC-EP, und dem Anführer der Guerilla Manuel Marulanda Vélez gewinnen. Als Jacobo Arenas im Jahr 1990 stirbt, nimmt er seinen Posten als ideologischer Denker ein.
So nimmt er an den Verhandlungen der Guerillagruppen mit der kolumbianischen Regierung in den Jahren 1991 und 1992 teil, während er bei den Friedensverhandlungen mit der Regierung Pastrana ab dem Jahr 1998 nicht teil nimmt, weil er nicht an den Erfolg glaubt. In dieser Zeit war er mit dem Aufbau des politischen Apparats der FARC-EP beteiligt (zum Beispiel mit dem Movimiento Bolivariano). Die Verhandlungen scheiterten und es begann eine militärisch und politisch schwierige Phase der Organisation. Alfonso Cano wurde zum Kommandierenden des militärischen Zentralblocks (Bloque Central) der FARC-EP, welcher besonders in den Provinzen Cauca, Valle del Cauca, Hulia und Tolima aktiv ist. Er wurde zu einem der meistgesuchten Personen des Landes. Das State Department der USA bot $ 5.000.000 US-Dollar für Hinweise, die zu seiner Gefangennahme führen.
Als im März 2008 Manuel Marulanda eines natürlichen Todes verstarb übernahm Alfonso Cano den Posten des Anführers und Oberbefehlshabers der Guerilla. Dies wurde von den FARC-EP in einem Kommuniqué am 25. Mai desselben Jahres über den Sender Telesur bekanntgegeben.

Im Juni und Juli des Jahres 2011 begannen Operationen des kolumbianischen Militärs zur Ergreifung des führenden Kopfes der FARC-EP. Dazu wurden mehrere Bataillone in Gang gesetzt, die in den bergigen, dicht bewachsenen und unwegsamen Provinzen Cauca, Hulia und Tolima Kämpfe und Bombardierungen von Camps der FARC-EP durchführen. Nun wurde sein Camp zuerst bombardiert, anschließend seilten sich Stunden später Soldaten aus BlackHawk- Hubschraubern ab. Später gaben die FARC-EP eine kurze Erklärung dazu ab. In der Erklärung wird dem Verschwinden der Guerilla, welches schon mehrmals durch die Massenmedien propagiert wurde, eine klare Absage erteilt. „Das einzige, was der Tod im Kampf von Alfonso Cano symbolisiert, ist der unsterbliche Widerstand des kolumbianischen Volkes, als auf Knien zu betteln.“ Und weiter: „Kamerad und Kommandant Alfonso Cano ist gestorben! Mit ihm starb der Überzeugteste für die Notwendigkeit einer politischen Lösung und Frieden. Es lebe die Erinnerung an den Kommandanten Alfonso Cano!“

Declaración Pública

Escuchamos de la oligarquía colombiana y sus generales el anuncio oficial de la muerte del Camarada y Comandante Alfonso Cano. Resuenan aún sus alegres carcajadas y sus brindis de entusiasmo. Todas las voces del Establecimiento coinciden en que ello significa el final de la lucha guerrillera en Colombia.

La única realidad que simboliza la caída en combate del camarada Alfonso Cano, es la inmortal resistencia del pueblo colombiano, que prefiere morir antes que vivir de rodillas mendigando. La historia de las luchas de este pueblo está repleta de mártires, de mujeres y de hombres que jamás dieron su brazo a torcer en la búsqueda de la igualdad y la justicia.
No será esta la primera vez que los oprimidos y explotados de Colombia lloran a uno de sus grandes dirigentes. Ni tampoco la primera en que lo reemplazarán con el coraje y la convicción absoluta en la victoria. La paz en Colombia no nacerá de ninguna desmovilización guerrillera, sino de la abolición definitiva de las causas que dan nacimiento al alzamiento.Hay una politica trazada y esa es la que se continuará.

Ha muerto el Camarada y Comandante Alfonso Cano. ha caido el mas ferviente convencido de la necesidad de la solución política y la paz. ¡viva la memoria del comandante Alfonso Cano!

Secretariado del Estado Mayor Central de las FARC-EP
Montañas de Colombia, 5 de noviembre de 2011

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für Militär tötet FARC-EP Chef

Bildungsstreik geht weiter!

Seit zwei Wochen befinden sich der Großteil der öffentlichen Universitäten Kolumbiens in einem unbefristeten Streik. Die Studierenden kämpfen damit gegen das sogenannte „Ley 30“ von 1992. Im ganzen Land solidarisieren sich Gewerkschaften, soziale und aufständische Bewegungen, wie das „Movimiento Bolivariano“ oder die FARC-EP. 

Seit den 80er Jahren werden die KolumbianerInnen mit den weitreichenden Konsequenzen des neoliberalen Wirtschaftsmodells konfrontiert. Der Kapitalismus bestimmt, wie in den meisten Ländern auch, das Wirtschafts- und Gesellschaftssystems.

Somit fällt die Bildung auch unter die Kontrolle der bestimmten kapitalistischen Reglementierungen, aktuell besonders die Hochschulpolitik. In den letzten verschiedenen Regierungen und mit der Zeit entstand durch die Reformen ein Bildungssystem, welches sich zunehmend als eine Dienstleistung und ein Geschäft entwickelte. Die Autonomie, der öffentliche Charakter und die staatliche Fürsorge werden so bei Schulen und Universitäten abgebaut und stehen nun vor einem Ausverkauf.

Unter diesen Aspekten hatte schon der Ex-Präsident Uribe Vélez den Ausverkauf des Bildungssystems vorbereitet, welcher nun durch die Regierung Santos fortgeführt wird. Im Speziellen geht es um die Reform eines Hochschulgesetzes, dass das Aus für die noch wenigen Universitäten öffentlichen und staatlichen Charakters bedeuten würde und hin zu einer Monopolisierung der Bildung im privaten und nichtstaatlichen Bereich führt. Beschlossen wurde dieser neoliberale Prozess zur Vernichtung des Bildungssystems in einer Abstimmung im Kongress am 20. Juli dieses Jahres.

Bei diesem neuen Gesetz wird der Staat aus der Verantwortung genommen und den privaten Sektoren und der Wirtschaft die Tür geöffnet. Diese sollen zukünftig in die Bildung investieren, was zugleich eine Vereinnahmung jener Institutionen in das Bildungssystem bedeuten würde. In einem Land und in einer Gesellschaft wie der kolumbianischen, in der Armut, soziale Ungerechtigkeit und ein bewaffneter Konflikt das alltägliche Bild prägen, sollte den Armen und sozial Schwachen sowie dem ethischen, politischen und wirtschaftlichen Fortschritt des Landes mehr Gehör geschenkt werden, als dem Profit, der Gewinnmaximierung und der Herausbildung von Arbeitskräften für die multinationalen Konzerne im Land. Was Kolumbien braucht ist Bildung für alle!

In der Wirklichkeit dirigieren die Leute mit Geld, die Oligarchie, die Geschicke des Landes und stehen damit im Gegensatz zu der Wirklichkeit, der Notwendigkeit und den Interessen des lateinamerikanischen Landes. Notwendig ist es, WissenschaftlerInnen, TechnikerInnen, ArbeiterInnen und HumanistInnen zu formen, um Kolumbien ökonomisch, politisch, sozial, kulturell und vor allem unabhängig und kritisch weiter zu entwickeln.
Deshalb ist es wichtig, den Kampf für eine gerechte Bildung und für ein neues Kolumbien weiterzuführen. In einem neuen Kolumbien, ganz so, wie es zum Beispiel vom „Movimiento Bolivariano“ und den FARC-EP, gefordert wird, soll das Bildungssystem öffentlich, muss kostenlos zugängig und kritisch reflektierend auf das Land sein. Es muss sich klar abgrenzen vom derzeitigen beziehungsweise angedachten System der Privatisierung, der sozialen Ungerechtigkeit, der Elitenförderung und des Konsums.

Es kann nicht sein, dass im öffentlichen Haushalt nur rund 0,7 Prozent für Bildung, aber fast 4 Prozent für die Militärausgaben investiert werden. Die Regierung will den Etat für Bildung weiter eingrenzen, private Investoren sollen anschließend den Topf ausfüllen. Die Zahl der Studierenden hat in den letzten 20 Jahren zugenommen, die finanziellen Mittel jedoch sind gleich geblieben. Die Gebühren der Hochschulen sind für viele Menschen nicht finanzierbar, Stipendienmöglichkeiten gibt es kaum noch. Wenn mit etwas Glück der Start in das Berufsleben glückt, haben viele ehemalige Studierende schon Schulden angesammelt. An den Universitäten wird im kulturellen, gesundheitlichen und wissenschaftlichen Bereich gekürzt, der Staat übernimmt nur noch etwa ein Drittel der Kosten.

Der Protest an den öffentlichen Hochschulen dauert nun schon zwei Wochen, bei den Demonstrationen in den verschiedenen Städten Kolumbiens gab es bereits mehrere Verletzte, in Cali sogar einen Toten. Der Staat versucht mit aller Gewalt die Proteste zu kriminalisieren und zu verhindern. Dennoch finden täglich an den Universitäten Vollversammlungen statt. In verschiedenen Runden Tischen werden Probleme und Lösungen diskutiert. Die Gewerkschaften und soziale Bewegungen, darunter auch die aufständischen Organisationen wie FARC-EP und deren politische Organisationen, solidarisieren sich mit den Studierenden und SchülerInnen. Mittlerweile gibt es aufgrund des unbefristeten Streiks Überlegungen, das laufende Semester zu annullieren. Nichts desto trotz, die Stimmung ist gut und kämpferisch.

Solidarität mit den Universitäten im Streik:

Universidad de Cartagena

Universidad de Atlántico

Universidad de Sucre

Universidad de Córdoba

Universidad de Pamplona (in Pamplona und Cúcuta)

Universidad Francisco de Paula Santander

Universidad Nacional (in Bogotá und Medellín)

Universidad Distrital

Universidad Pedagógica Nacional

Universidad Surcolombiana USCO

Universidad del Tolima

Universidad de Nariño

Universidad del Valle

Universidad Tecnológica de Pereira

Universidad de Antioquia

Folgende Universitäten haben keinen unbefristeten Streik ausgerufen, solidarisieren sich aber mit den Universitäten:

Universidad de Caldas

Universidad Industrial de Santander

Universidad Nacional (in Palmira und Manizales)

Universidad del Cauca

Universidad de Magdalena

Universidad del Quindío

Universidad Tecnológica del Chocó UTCH

Universitäten, die zwar noch nicht im Streik sind, aber weiterhin diskutieren und wo der studentischeTurnus gestört ist:

Universidad de Cundinamarca

Universidad Colegio Mayor de Cundinamarca

Universidad Pedagógica y Tecnológica de Colombia (Tunja) UPTC

Universidad de los Llanos

Universidad de la Guajira

Universidad de la Amazonía

Universidad Popular del Cesar

Gegen die Reform des Gesetzes 30 aus dem Jahr 1992!
Für ein neues Kolumbien!

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für Bildungsstreik geht weiter!

Die Presse und der Fall der Nora Valentina

Wieder einmal versucht die kolumbianische Regierung, wie in den Jahren zuvor auch, scheinbar unmoralische Gewaltakte den Guerilleros der FARC-EP zuzuschieben, um Propaganda und Stimmung für mehr Aufrüstung zu inszenieren und die Politik eines friedlichen Dialoges zu diskreditieren. Diesmal wurde ein Fall aus der vom bewaffneten Konflikt schwer gezeichneten Region Arauca bekannt. 
 

Wenige Jahre ist es erst her, der Skandal um die „Falsos positivos“, die „falschen Erfolge“. Der kolumbianische Staat brachte tausende von Zivilisten um, die den militärischen Befehlsstrukturen, den Medien und der Öffentlichkeit als Rebellen der Guerilla-Gruppen präsentiert wurden. Damit konnten die Statistiken der Armee positiv verändert werden und Fang-Prämien an die Soldaten ausgezahlt werden.
Viele, besonders junge Menschen, wurden von Militärs und rechten paramilitärischen Gruppen angesprochen, in die Kriegsgebiete gelockt und dort anschließend umgebracht. In den Statistiken wurde dann vermerkt, dass sie im Gefecht gefallen seien. Ihre Gesichter waren entstellt, eine Identifizierung somit unmöglich. Ihnen wurden die FARC-typischen Gummistiefel übergezogen. Der Fall war somit scheinbar eindeutig. Die Hochzeit der „Falsos positivos“ fand in der Ära des Präsidenten Uribe statt. Unter ihm damals im Amt als Verteidigungsminister befand sich der heutige Staatspräsident Santos.
Einige Fälle wurden bekannt, fast 3000 beschuldigte Soldaten und Offiziere soll es geben, mehrere Tausende unschuldige Opfer sind bekannt. Die Dunkelziffer wird wesentlich höher sein. Die Angst spielt mit, sich den Behörden zu offenbaren und Anzeigen gegen Militär und Polizei zu machen. Dann steht man selbst auf der schwarzen Liste.
Doch trotz des Skandals gibt es auch heute noch Fälle, in denen Menschen verschwinden und in dem die Militärmaschinerie samt ihrer Regierungspropaganda alles in die Wege leiten, um die Öffentlichkeit zu terrorisieren und zu beeinflussen. Zurzeit macht eine Entführung eines Kindes in der Region Arauca an der Grenze zu Venezuela für Schlagzeilen. In den Medien wird von einer Entführung der FARC berichtet, die sich nun genötigt sieht, eine Gegendarstellung herauszugeben. Diese soll hiermit veröffentlicht werden.

Communiqué an die Öffentlichkeit

Nach der Entführung des Mädchens Nora Valentina Muñoz, Tochter von Herrn Jorge Enrique Muñoz, Bürgermeister von Fortul, Region Arauca, haben wir aus den Medien verzerrte Darstellungen und Vorwürfe von Militär und Polizei zu hören bekommen, um den FARC-EP diesen Fall unterzuschieben. Dies weisen wir von uns, denn dies hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun.

Der Generalstab der 10. Front der FARC-EP will die Öffentlichkeit informieren, dass keine unserer Einheiten an der Entführung beteiligt ist und wir diesen Akt ohne zu zögern verurteilen. Auf der anderen Seite sind wir besorgt über die hinterhältige und manipulierende Art und Weise der wirklichen Täter und appellieren an die Vernunft der Öffentlichkeit.

Kurioserweise sind diejenigen, die uns heute ohne Beweise des Aktes bezichtigen, eben jene, die in der jüngsten Vergangenheit verantwortlich sind für Staatsverbrechen, wie die Fälle des Mädchens Jenny Torres und ihrer kleinen Geschwister Yeison und Álvaro als Opfer von militärischer Barbarei zeigen, die unter dem Begriff „falsos positivos“ bekannt sind. Mit dieser Entwicklung dachte man sich eine Strategie aus, um Desinformation und Manipulation der öffentlichen Meinung zu schüren und um somit die faschistische Sicherheitspolitik der „Seguridad Democrática“ zu unterstützen, die so viel Schmerz und Leid über das kolumbianische Volk gebracht hat.

Die Entführung des Kindes scheint aus den Handbüchern der psychologischen Kriegsführung der kolumbianischen Militär-Geheimdienste zu kommen, um die regionale und nationale öffentliche Meinung zugunsten der Kriegstreiberei der Regierung zu beeinflussen. Damit stellen sie sich in den Gegensatz zum allgemeinen Wunsch nach einem unblutigen und humanen Ausweg aus der Krise, nämlich den Weg des Dialoges, der in verschiedenen sozialen und politischen Sektoren auf dem Vormarsch ist.

Grassteppen von Arauca, Oktober 2011.

Generalstab der Zehnten Front der FARC-EP, Befehlshaber der Kolonne Alfonso Castellanos und der Kompanie Reynel Méndez.

Block Kommandant Jorge Briceño.
FARC-EP. 

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für Die Presse und der Fall der Nora Valentina

8. Oktober – Tag des Gueriller@s

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für 8. Oktober – Tag des Gueriller@s