In der Provinz Huila hat sich am Wochenende ein schwerwiegender Vorfall ereignet. So wurde der Friedensunterzeichner und ehemalige FARC-Kämpfer José Enrique Roa Cruz zusammen mit zwei Männern seiner Sicherheitseskorte während eines Treffens in einem Dorf der Gemeinde Pitalito entführt. Später fand man zuerst die Leichen der beiden Leibwächter, dann auch die Leiche des Friedensunterzeichners. Roa war Mitglied der Kommission zur Überwachung, Förderung und Überprüfung der Umsetzung des Friedensabkommens (CSIVI) und war der territoriale Verbindungsmann in der Provinz Huila.
Unklar sind die Hintergründe, warum Jorge Enrique Roa Cruz ermordet wurde. Es gibt Gerüchte, auch von nationalen Institutionen unterstützt, dass er sich als Mitglied der bewaffneten Organisation FARC-EP, Zweites Marquetalia, ausgab. Demzufolge könnte es eine Aktion der konkurrierenden FARC-EP, Zentraler Generalstab sein, die vor allem die Randregionen Huilas zur Provinz Cauca kontrolliert, wo das Treffen stattfand. Sollte wirklich eine Mitgliedschaft im Zweiten Marquetalia geäußert worden sein, wäre die der Grund der Aktion, bei der vermutet wird, dass es durch Personen der Front Ismael Ruiz verübt worden ist.
Tomás Ojeda, Mitglied des Verhandlungstisches der FARC-EP des Zentralen Generalstabs, zu der auch die Front Ismael Ruiz gehört, sagte: „Wir weisen die Ereignisse, die sich im Dorf Guacacallo, Gemeinde Pitalito, ereignet haben, entschieden zurück, wo sie von Mitgliedern der Bande ‚Márquez‘, einer Hochburg der Zweiten Marquetalia, die noch immer in dieser Provinz operiert, abgefangen wurden. Wir lehnen jede Verbindung unserer Strukturen zu dieser Tat kategorisch ab und fordern Sie als Beweis und Garantie auf, die entsprechenden Überprüfungen bei den zuständigen nationalen und internationalen Stellen vorzunehmen.“