Rodrigo Londoño Echeverry alias Timochenko hat letzte Woche auf einem Kongress in Mexiko-Stadt angeprangert, dass sich derzeit noch mehr als 120 Friedensunterzeichner, also ehemalige Guerilleros, in den kolumbianischen Gefängnissen und in den Vereinigten Staaten befinden, zu denen noch etwa 200 weitere hinzukommen, die auf ihre Akkreditierung und Freilassung warten. Er betonte, dass dies fast 7 Jahre nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens von Havanna zwischen der FARC-EP und der kolumbianischen Regierung der Fall ist.
Diese Ausführungen nutzte er im Rahmen des internationalen Kongresses „Parteien und eine neue Gesellschaft“, die von der Arbeitspartei in Mexiko-Stadt organisiert wurde. Die Veranstaltung diente auch dazu, die systematische Ermordung ehemaliger Guerilleros der FARC-EP anzuklagen. So sind laut Rodrigo Londoño mehr als 400 Personen seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens ermordet worden. In Anbetracht dieser Tatsache wird zur nationalen und internationalen Solidarität mit der kolumbianischen Gemeinschaft aufgerufen, die das Abkommen unterzeichnet hat und seine vollständige Umsetzung fordert.
Rodrigo Londoño, der letzte Oberbefehlshaber der FARC-EP, Unterzeichner des Friedensabkommens und Präsident der aktuellen Partei Comunes, in der es öfter interne Konflikte gegeben hat, forderte den kolumbianischen Staat auf, das Abkommen einzuhalten. Dies ist von entscheidender Bedeutung in einem Kontext, in dem es beabsichtigt und notwendig ist, ein günstiges Umfeld im Rahmen der Politik des „totalen Friedens“ unter Präsident Petro mit den verschiedenen bewaffneten Gruppen in Kolumbien zu schaffen. Aktuell gibt es Friedensgespräche zwischen der Regierung und der sich nicht entwaffneten FARC-EP, Zentraler Generalstab.