Trotz der immensen Offensive von Militär und Polizei in der Provinz Cauca gegen die Strukturen des Zentralen Generalstabs der FARC-EP, im Besonderen gegen die Front Carlos Patiño und die Front Jaime Martínez, gibt es nun von Seiten der aufständischen Bewegung den Friedenswillen du die Bereitschaft zum Waffenstillstand. Nachdem der Zentrale Generalstab bereits in einem Kommuniqué den Friedenswillen verdeutlichte, wir berichteten, erklären nun auch die Fronten aus den umkämpften Gebieten ihre Bereitschaft für eine Deeskalation. Dies ist ein bedeutender Schritt, wenn man sich der letzten Wochen verdeutlicht, in dem die staatlichen Sicherheitskräfte massiv gegen die Guerilla vorgegangen sind.
So erklärte die Front Jaime Martínez, eine Struktur aus dem Norden der Provinz Cauca in einem am Montag veröffentlichten Video, dass sie die nationale Direktive zur Einstellung von Angriffen auf die staatlichen Sicherheitskräfte einhalten werde. Sie behalte sich aber „das Recht auf legitime Selbstverteidigung“ im Falle von Angriffen der Gegenseite vor. Die Front Dagobert Ramos übergab unterdessen den Soldaten Juan David Estrada Suárez an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), der am 12. August zwischen den Gemeinden Santander de Quilichao und Caloto im Norden Caucas gefangengenommen wurde. Auch die Fronten Franco Benavides (Nariño) und Ismael Ruíz (Huila und Tolima) schlossen sich den Erklärungen an.
Im Osten des Landes, in der Provinz Arauca, erklärten die Kommandierenden der Mitglieder des Gemeinsamen Ost-Kommandos mit den Fronten 10, 28 und 45 ebenso den Waffenstillstand. Sie forderten ihre Einheiten auf, bewaffnete Aktionen einzustellen und nichts zu unternehmen, was dazu beitragen könnte, „die Entwicklung der Wahlkampagnen zu behindern.“ In Kolumbien finden im Oktober Kommunalwahlen statt. Zudem ließen sie acht Mitglieder der ELN frei, die sie bei Kämpfen in der Gemeinde Tame am 3. September festgesetzt hatten. Diese wurden ebenso dem Roten Kreuz übergeben, was als Friedensgeste verstanden werden kann.