Am gestrigen frühen Morgen gab es einen Angriff der Guerilla auf eine Militäreinheit im ländlichen Gebiet der Gemeinde Buenos Aires in der Provinz Cauca. Der Angriff der Front Jaime Martínez der FARC-EP, die dem Westlichen Koordinationskommando der FARC-EP untersteht, richtete sich gegen das Infanteriebataillon Nr. 8 der kolumbianischen Armee. Bei dem Angriff sind mindestens sechs Soldaten getötet worden, es gab zahlreiche Verletzte und es soll wohl gefangengenommene Soldaten geben. Auch aktuell ist die Lage noch unklar, es wird von Militäroperationen berichtet, bei der vor allem Hubschrauber eingesetzt werden.
Während in Kolumbien die Armee Beileidsgrüße an die Angehörigen sendet und Präsident Petro die Region besichtigen will, wird über die Kämpfe und anhaltenden Militäroperationen, die auch die Zivilbevölkerung als Ziel haben, wenig berichtet. Die Armee kündigte an, in diesem Gebiet des Landes ihre Operationen fortzufahren, um ihre Militäroffensive aufrechtzuerhalten. Bereits am vergangenen Wochenende gab es Kämpfe zwischen der Armee und der Front Carlos Patiño der FARC-EP in der Gemeinde Argelia, bei der drei Soldaten getötet wurden. Die Anzahl der Kämpfe hatte zuletzt zugenommen, denn auch in der Pazifikregion wurden Kämpfe gemeldet.
Trotz der Friedensbekundungen der FARC-EP, keine offensiven Angriffe mehr durchzuführen, hält das Militär die Strategie der Repression im Südwesten aufrecht. Unter anderem wurden neun mutmaßlichen Mitglieder Mobilen Kolonne Urías Rondón der FARC-EP in Tumaco festgenommen. Auch aus anderen Regionen des Südwestens gab es Festnahmen. Der Waffenstillstand der FARC-EP richtet sich ausschließlich auf offensive Aktionen und schließt die Selbstverteidigung nicht ein. Als ein solcher Akt kann die Militärpatrouille um 3 Uhr früh in Munchique, Gemeinde Buenos Aires, gesehen werden, die sich tief im Guerillagebiet bewegte.