Seit Mitte September gibt es in der Provinz Arauca Kämpfe zwischen Einheiten der 28. Front der FARC-EP und der ELN. Diese Auseinandersetzungen erreichten zuletzt ihren Höhepunkt und mündeten in der Flucht von einigen hundert Personen aus den Kampfgebieten. Vor allem die ländlichen Gebiete von Tame, Arauquita und Puerto Rondón waren betroffen. Über Opfer ist laut offiziellen Angaben nichts bekannt, es gibt aber Gerüchte, dass bei einem Angriff der 28. Front, die unter dem Kommando von Antonio Medina steht, bis zu 15 Guerillakämpfer der ELN getötet wurden, darunter alias Rambo und alias Mazamorro, Kommandeure der ELN-Front Domingo Laín Sáenz, die in der Provinz Arauca ihre Basis hat.
Beide Guerillaorganisationen hätten immer wieder Kämpfe durchgeführt und vor allem Straßen mittels Checkpoints kontrolliert. Dies sorgte für große Besorgnis bei der lokalen Zivilbevölkerung, da Checkpoints und Patrouillen immer wieder das Leben der Bevölkerung stark einschränkten. Zudem gab es Schäden an Häusern, Fahrzeugen und auch an Vieh der Bauern. In den letzten Tagen war durch die Ankunft von internationalen Organisationen wieder etwas Ruhe eingekehrt, aber der Waffenstillstand, der ursprünglich ausgerufen wurde, um Verhandlungen mit der Regierung zu beginnen, ist hier in Arauca bisher noch nicht konsequent umgesetzt worden. Antonio Medina trat 2002 der urbanen Front der FARC-EP Antonio Nariño bei, die vor allem in Bogotá aktiv war. Später operierte er in der Provinz Meta.
In anderen Landesteilen war es seit dem Ausrufen des einseitigen Waffenstillstandes durch die FARC-EP unter dem Kommando von Iván Mordisco und seinen alliierten Strukturen vergleichsweise ruhig. Vor allem in den östlichen und westlichen Landesteilen war es zuletzt erstaunlich ruhig. Im Cauca zum Beispiel verging keine Woche mit Kämpfen zwischen der Guerilla und staatlichen Sicherheitskräften. Aus der zurückliegenden Zeit wurde nur ein Vorfall an der Panamericana bekannt, als Milizionäre der Guerilla einen Kontrollpunkt an der wichtigen Straße von Soldaten und Transportpolizisten angriffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische und militärische Situation weiter entwickeln wird und auch die staatlichen Sicherheitskräfte umschwenken.