Westliches Koordinationskommando für Frieden

Trotz der anhaltenden Kämpfe im Westen Kolumbiens und starken territorialen Disputen bekräftigen verschiedene Strukturen der FARC-EP, die im Westlichen Koordinationskommando vereint sind, ihre Bereitschaft zum Frieden. Seit Ende August und angefangen mit der Mobilen Kolonne Mobile Kolonne Jaime Martínez vom 25. August, veröffentlichten die Kommandierenden der Front Carlos Patiño, der Front Franco Benavides, der Mobilen Kolonne Dagoberto Ramos, der Kompanie Adan Izquierdo, der Front Rafael Aguilera sowie zuletzt am 8. September der Mobilen Kolonne Urias Rondón ihr Bekenntnis zu Friedensgesprächen. Dies geschah in Videobotschaften, die auf dem Propagandakanal des Westlichen Koordinationskommandos veröffentlicht wurden. Damit werden die Hoffnungen der Bevölkerung im Südwesten weiter genährt, dass sich in der konfliktreichen Region unter dem Präsident Petro wieder ruhige Zeiten durchsetzen werden.

Erstaunlich ist dabei vor allem die Professionalität der Kommuniqués und durch die Vielzahl der Beteiligung der wichtigsten Strukturen der FARC-EP im Südwesten die Hierarchie bzw. die politisch-militärische Organisation des Westlichen Koordinationskommandos, die seit dem Tod von Jhonier im Januar dieses Jahr und dem Tod von Mayimbú im Juni in kürzester Zeit ihre Oberkommandierenden ersetzen musste. Dies zeugt zumindest nach außen von einem hohen Grad an Vernetzung und Zusammenarbeit und widerspricht einigen Aussagen der staatlichen Sicherheitskräfte, dass die Strukturen teilweise untereinander zerstritten sind und eher kriminelle Strukturen als eine revolutionäre Organisation sind. Dieses Aberkennen von revolutionären Zielen und die Stigmatisierung als Drogenbanden sind seit zwei Jahrzehnten eine kommunikative Strategie der Regierungen, um die aufständische Bewegung zu diskreditieren.

Es ist auffällig, dass seit dem Bestehen des Westlichen Koordinationskommandos der FARC-EP, welches in Einheit mit den Strukturen im Osten um Iván Mordisco steht, eine gewisse territoriale Herrschaft der Guerilla in verschiedenen Gebieten entstanden ist und entgegen den ersten Mitteilungen, dass es sich um lose und eher kriminelle Gruppen handelt, eine politisch-militärische Organisation aufgebaut worden ist, die auch den staatlichen Sicherheitskräften und paramilitärischen Strukturen empfindliche Schläge versetzen kann. Zudem ist auffällig, dass Befehlsgewalt und organisatorisches Auftreten auf einem hohen Niveau sind. Dies beinhaltet das Auftreten nach innen, sowie auch das Auftreten nach außen. Während von der FARC-EP, Zweites Marquetalia, seit einiger Zeit gar nichts mehr zu hören ist, und die Strukturen im Osten unter der 1. und 7. Front eher nach innen agieren, sind vom Westlichen Koordinationskommando regelmäßig Kommuniqués über politisch-militärische Thematiken zu finden.

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