Angriffswelle auf Polizei im Südwesten

Am vergangenen Samstag und Sonntag kam es zu verschiedenen Angriffen der FARC-EP auf die Polizei im Südwesten Kolumbies, bei denen unter anderem Drohnen eingesetzt wurden. Zu den folgenreichsten Angriffen auf die Polizei kam es am Samstag, als mit explosiven Drohnen die Polizeistation El Bordo der Gemeinde El Patía attackiert worden ist. Dabei wurde ein Polizist verletzt. Am gestrigen Sonntag gab es einen weiteren Angriff durch die FARC-EP, diesmal gegen die Polizei in El Estrecho-El Patía. Drei Polizisten wurden verletzt, außerdem ein Mitglied der Luftwaffe, als die Guerilla ein Auto mit Sprengstoff zündete. 

Im Süden der Provinz Cauca gab es insgesamt mehrere Angriffe gegen die staatlichen Sicherheitskräfte an jenem Wochenende, wobei auch in El Plateado (Argelia), El Carmelo (Cajibío) und Suárez Polizisten und Soldaten durch Drohnenangriffe mit Explosivstoffen verletzt wurden. In der Region gibt es eine weitreichende Präsenz der Front Carlos Patiño der FARC-EP, die im Westblock unter dem Oberkommando von alias Iván Mordisco steht. Die Sicherheitskräfte initiierten zuletzt mehrere Offensiven, auch das Jubiläum der Offensive im Micay-Tal vor einem Jahr wurde zelebriert.

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Verhandlungen mit Nationalkoordination Bolivarische Armee schreiten voran

Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro hat unlängst das Dekret 1052 vom 7. Oktober 2025 unterzeichnet, mit dem er die zeitlich begrenzte und mikrofokussierte Aussetzung offensiver Militäroperationen und spezieller Polizeieinsätze in ländlichen Gebieten der südkolumbianischen Provinzen Nariño und Putumayo anordnet. Diese Entscheidung, die einen begrenzten Geltungsbereich auf die beiden Provinzen und eine festgelegte Dauer von einem Monat hat, soll die Überprüfung und Zerstörung von übergebenem Kriegsmaterial ermöglichen, das von der Coordinadora Nacional Ejército Bolivariano (CNEB, Nationalkoordination Bolivarische Armee) ausgehändigt wird.

Gemäß der Vereinbarung mit der Regierung Petro wird diese aufständische Organisation 14 Tonnen Kriegsmaterial im Rahmen des laufenden Friedensprozesses übergeben. Die Maßnahme tritt zwischen dem 9. Oktober und dem 3. November in Kraft – gestaffelt – an drei Interventionspunkten, deren genaue Lage aus Sicherheitsgründen geheim gehalten wird, sich jedoch in den genannten beiden Provinzen befinden. Das Dekret betont, dass die Aussetzung keinen generellen Waffenstillstand darstellt und nicht die Operationen gegen illegale Wirtschaftszweige wie Drogenhandel oder illegalen Bergbau stoppt. Die staatlichen Sicherheitskräfte sollen jedoch im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht und den Menschenrechten handeln.

Die CNEB ihrerseits hat sich verpflichtet, keine offensiven Handlungen vorzunehmen und die Arbeit der Sicherheitskräfte nicht zu behindern. Das Dekret legt fest, dass die aufständische Organisation den Zugang für technisches Personal erleichtern und die im Dialogtisch eingegangenen Verpflichtungen respektieren muss. Laut der Regierung umfasst die Operation die Vernichtung von 4 Tonnen Kriegsmaterial in Putumayo und 10 Tonnen in Nariño, wo die Organisation weiterhin aktiv ist und eine territoriale Macht aufgebaut hat. Die lokale Bevölkerung begrüßte den Schritt und hofft nun auf eine Umsetzung im Rahmen des totalen Friedens von Präsident Petro.

Die Nationalkoordination Bolivarische Armee löste sich vom Zweiten Marquetalia unter dem Kommando von Iván Márquez Ende 2024 im Zuge der Verhandlungen mit der Regierung Petro. Zwei ihrer Strukturen – die Bolivarischen Grenzkommandos und die Guerillakoordination des Pazifiks – gaben dies öffentlich bekannt, sich unabhängig zu machen und sich nun zur Coordinadora Nacional Ejército Bolivariano zusammenschließen. Márquez wollte nicht mit der Regierung verhandeln, was die Trennung schließlich auslöste. Der Chefunterhändler der CNEB ist Walter Mendoza, ehemaliger Kommandant der alten FARC-EP vor 2016. Die beiden Strukturen zählen zu den kampfstärksten des ehemaligen Zweiten Marquetalia, was deren Schwächung bedeutete, die bis heute anhält.

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Guerilla unter permanentem Druck

Die Streitkräfte und die Polizei haben in verschiedenen Landesteilen in den letzten beiden Tagen Schläge gegen die Guerilla FARC-EP durchgeführt. Dabei handelt es sich um die Struktur, dieunter dem Oberkommando von alias Iván Mordisco steht. In einer Operation im Süden des Landes, die auch mittels der Luftwaffe durchgeführt wurde, gelang ein Schlag gegen ein Lager des Amazonas-Blocks Kommandant Manuel Marulanda Vélez. Die Operation erstreckte sich über fünf Tage in den Gebieten Puerto Santander und Mirití-Paraná im Norden der Provinz Amazonas. Es gab mehrere Tote und auch verhaftete Guerilleros.

Auch in der Provinz Huila konnten die staatlichen Sicherheitskräfte in den vergangenen Tagen Personen aus dem Zentralblock Isaías Pardo FARC-EP festnehmen, darunter zwei Führungspersonen. Die Operation fand in der Gemeinde Íquira statt. Zuletzt gab es Militäroperationen der Armee im ländlichen Gebiet der Gemeinde El Tambo, Provinz Cauca. Auch hier soll es Festnahmen und die Sicherstellung von Kriegsmaterial gegeben haben. Diese Operationen der staatlichen Sicherheitskräfte verdeutlichen den Druck auf die Guerilla, besonders auf die Strukturen des Zentralen Generalstabs der FARC-EP, die nicht in Friedensgesprächen sind.

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Webseite der Guerilla steht noch

Auch wenn die Guerilla der FARC-EP, durch das Abhandenkommen einer klaren zentralistischen politischen Linie, durch Spaltungen, durch Kriminalisierung und eigenen fehlenden politischen Tätigkeiten derzeit eher weniger politisch auffällt, als noch in der alten FARC-EP vor dem Friedensabkommen von 2016, so gibt es immer wieder kleine Pflänzlein, die aus der alltäglichen politisch-militärischen Arbeit herauswachsen. Ein Versuch der FARC-EP unter der Oberkommando von Iván Mordisco ist die Öffentlichkeitsarbeit mittels Kommuniqués, Videos und auch den versuchen von Webseiten, wie zuletzt aus dem Sommer. Die Repression sorgt schnell dafür, dass zumindest die mediale Öffentlichkeitsarbeit schnell wieder verschwindet, so durch das Löschen von Accounts in den sozialen Netzwerken oder das Löschen von Domains der Webseiten.

Unter farc-ep.com gibt es aber nun schon seit Juni eine Webseite, die zumindest auf politischer Ebene versucht, an vergangene Zeiten anzuknüpfen. Die Seite steht unter dem Motto „Wir informieren, um zu handeln, denn das Vaterland, von dem wir träumen, wird nicht im Schweigen geboren: Es wird der vereinte Schrei derer sein, die sich nicht mehr fürchten, ihre Stimme zu erheben.“ So finden sich Kommuniqués der Guerilla, aber auch die zentralen Dokumente der aufständischen Organisation wie der Bolivarischen Bewegung für das Neue Kolumbien (MB) oder der Klandestinen Kommunistischen Partei Kolumbien (PCCC) auf der Webseite. Zu finden gibt es auch als Versuch der Wiederbelebung des MB eine aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Indentidad für den Südwesten Kolumbiens.

Zur Zeitschrift Identidad: https://farc-ep.com/revista-identidad-28/

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Auf dem Weg zur Gründung der Breiten Front

Die linke Partei Comunes, herausgegangen aus dem Friedensvertrag der FARC-EP mit der kolumbianischen Regierung, hat am vergangenen 28. September in Bogotá einen historischen Schritt beschlossen. Gemeinsam mit anderen Akteuren soll die Bildung der Frente Amplio (Breiten Front) voranschreiten, „um den neuen politischen und sozialen Herausforderungen zu begegnen und den Wandel zu vertiefen“, so das Kommuniqué. So haben unter anderem die Parteien La Fuerza, MAIS, Demócrata Colombiano, aber auch Ecologista Colombiano (Ökologisches Kolumbien), Esperanza Democrática (Demokratische Hoffnung) sowie diverse Bewegungen, Gewerkschaften und Vertretungen der Gemeinden mit der Partei Comunes einen Zusammenschluss bekanntgegeben.

„Wir schließen uns zusammen, um eine große Koalition zu bilden, die Wahllisten für den Senat und das Abgeordnetenhaus der Republik aufstellt. Diese Koalition soll die größte Fraktion im nächsten Kongress der Republik bilden und ein sicheres und gerechtes Landesprojekt konsolidieren, das auf Frieden, sozialer Gerechtigkeit und einem solidarischen Entwicklungsmodell basiert – und das Millionen Kolumbianerinnen und Kolumbianern neue Hoffnung gibt. Dies ist ein offener und brüderlicher Aufruf an weitere Parteien, Bewegungen, Organisationen und zivilgesellschaftliche Gruppen, die sich diesem gemeinsamen Projekt anschließen möchten“, heißt es im Kommuniqué. Der Aufbau der Frente Amplio ist eine Aufgabe für alle, die an ein gerechteres, demokratischeres und vereintes Kolumbien glauben und um eine progressive Politik fortzuführen.

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Widerstand gegen Soldaten

Am vergangenen Wochenende kam es in Kolumbien zu zwei großen Widerstandsaktionen der Bevölkerung gegen die staatlichen Sicherheitskräfte. Sowohl in der Gemeinde La Plata, Provinz Huila, als auch in der Gemeinde La Macarena, Provinz Meta, organisierte sich die lokale Bevölkerung gegen Einsätze der Armee. Dabei wurde in Huila gegen eine Militäroperation protestiert und dutzende Soldaten festgehalten. In der Provinz Meta wurde aktiv die Verhaftung eines Guerillakommandanten verhindert. Dies zeigt, dass sich die Bevölkerung gegen die Militarisierung wehrt und selbstverständlich mit der Guerilla als lokaler Akteur fest verbunden ist. Die Guerilla übernimmt in den ländlichen gebieten häufig die Funktionen eines Staates und organisiert das soziale, politische und ökonomische Zusammenleben. Besonders in der Region La Macarena ist die Guerilla seit Jahrzehnten präsent und Teil des zivilgesellschaftlichen Zusammenlebens.

Kein Wunder also, dass die Gegenwehr gegen anerkannte Personen aus der Guerilla groß ist, wenn eine Verhaftung droht. So auch in der Ortschaft La Samaria im ländlichen Gebiet von La Macarena, als Truppen der Task Force Omega gemeinsam mit Mitarbeitern der Staatsanwaltschaft eintrafen, um die Festnahme von Oliver Lozano Serna, bekannt unter alias Chimbo de Oro, durchzuführen. Dutzende Dorfbewohner griffen aktiv ein, um die Verhaftung zu verhindern. Innerhalb weniger Minuten kam es zu einem Gerangel zwischen uniformierten Kräften und Zivilisten: Die einen versuchten, den Festgenommenen in einen Hubschrauber zu bringen, während die anderen versuchten, ihn zu befreien. Nach über 15 Minuten angespannter Auseinandersetzung gelang es den Dorfbewohnern schließlich, den Guerillakommandanten zu befreien. Unter lautstarken Beschimpfungen gegenüber den Soldaten tauchte Lozano in der Menschenmenge unter und entkam.

Alias Chimbo de Oro ist einer der logistischen und politischen Kommandanten der Struktur Éver Castro des Blocks Jorge Suárez Briceño unter dem Oberkommando von alias Calarcá. Diese sind in der Region präsent und auch in Friedensverhandlungen mi der Regierung. Die Front Éver Castro ist nach einem Arzt der Guerilla benannt, der sehr anerkannt war und zu dem die lokalen Sanitäter gingen, wenn sie mit einem Fall nicht mehr weiterwussten. Er hatte die Medizin in den Reihen der Guerilla erlernt und bewegte sich zwischen verschiedenen mobilen Kolonnen des ehemaligen Ostblocks der FARC-EP. Er demobilisierte ab 2016 im Rahmen des Friedensabkommens. Chimbo de Oro als Kommandant war bereits in der 40. Front, in der 7. Front und nun in der Front Éver Castro aktiv. Mit den Bauernverbänden und der lokalen Bevölkerung ist er fest verankert, weil er aus der Region kommt und die Probleme der Menschen kennt.

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36. Front als Zünglein an der Waage

Derzeit ist der Friedensprozess zwischen dem Generalstab der Blöcke und Fronten (EMBF) unter dem Oberkommando von Calarcá etwas vakant. Dies hat mehrere Gründe, vor allem in der Intensivierung der politisch-militärischen Aktivitäten der aufständischen Organisation, dem schwierigen Prozess in der Region Catatumbo und auch durch die letzten Angriffe der 36. Front in der Provinz Antioquia im Nordwesten des Landes. Hier im Nordwesten hat sich als Bollwerk gegen den großen paramilitärischen Golfclan die 18. und die 36. Front etabliert. Zuletzt konnten die beiden Fronten, die zum Block Magdalena Medio Kommandant Gentil Duarte der FARC-EP gehören, sogar Boden gegenüber den Paramilitärs gut machen. Und auch in die nationalen und internationalen Medien hat es die 36. Front geschafft. Doch beginnen wir am Anfang.

Historisch war die FARC-EP in der Provinz Antioquia schon immer präsent. Im Nordosten kontrollierte sie den Nudo de Paramillo, eine strategisch wichtige Region, die Norden Antioquias mit dem Bajo Cauca und dem Süden der Provinz Bolívar verbindet. Nach dem Friedensabkommen der alten FARC-EP im Jahr 2016 blieben ein Teil der Milizionäre wach und organisierten sich nach 2016 militärisch neu. Bereits Ende 2017 gab es Hinweise auf eine Neuordnung der Strukturen von Milizionären aus der ehemalige 18. und 36. Front. Seitdem konnten sich die beiden Fronten mehr und mehr in kleinem Rahmen etablieren und aktuell sogar Boden gut machen. Der Schlüssel zum Erfolg lag jedoch in der Allianz mit der ELN, die sich in anderen Regionen gegenseitig bekämpfe, hier aber gegenüber der Paramilitärs eine Allianz eingegangen sind.

So kann auch aktuell festgestellt werden, dass die 36. Front laut Angaben der Sicherheitskräfte nur aus rund 250 Kämpfern besteht, dafür aber über ein gutes Netz an Milizionäre und vor allem über gute Kontakte zur ELN, die Absprachen treffen und gemeinsam gegen paramilitärische Gruppen agieren. Anfangs gab es gar einen Nichtangriffspakt mit dem Golfclan, doch das Vorrücken der Paramilitärs sorgte für eine Neuordnung. Die paramilitärische Expansion zwang die 36. Front zur Koordination mit der ELN, um diesen Akteur im Bajo Cauca und im Süden von Bolívar einzudämmen. So sind gemeinsame Aktivitäten der verfeindeten Guerillaorganisationen hier eine Normalität, während in Regionen wie Catatumbo, Cauca oder Arauca ein regelrechter Krieg um die politisch-militärische Kontrolle tobt.

In die Medien schaffte es die 36. Front durch spektakuläre Angriffe, die aber auch den Friedenswillen in Frage stellen. Eine der jüngsten Aktionen, ein Bombenanschlag in Medellín auf die Stromversorgung, oder der Angriff auf einen Hubschrauber der staatlichen Sicherheitskräfte in Amalfi mit 13 getöteten Polizisten sorgten für harte Diskussionen und der Oberkommandierende Calarcá versuchte die Aktionen klein zu reden, um den Friedensprozess nicht zu gefährden. Doch immer wieder gibt es Kämpfe, so auch im Süden von Bolívar, wo die FARC-EP gemeinsam mit der ELN ihre militärische Wirksamkeit unter Beweis stellen. Trotz der Aussagen von Calarcá könnten die Handlungen der 36. Front zu einem Dorn im Friedensprozess mit der EMBF werden, der gerade nach Monaten der Pause wieder ins Leben kommt.

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Angriffswelle auf Polizei

Bei einer koordinierten Angriffswelle auf Polizeistationen und Polizeipatrouillen ist mindestens ein Polizist und ein Zivilist getötet worden. Für die Angriffe sind die Fronten des Westblocks Kommandant Jacobo Arenas der FARC-EP unter dem Oberkommando von Iván Mordisco verantwortlich, die in mindestens sieben Gemeinden der Provinz Cauca Angriffe starteten. Neben den Toten gab es einige Verletzte unter den Sicherheitskräften zu beklagen. Die Angriffe fanden fast zeitgleich in den Orten Silvia, Toribío, Miranda, Caloto, Corinto, Jambaló, Suárez und Cajibío statt.

Am kritischsten war die Situation in Cajibío, wo die Front Jaime Martínez eindrang und die Polizeistation mit Sprengkörpern attackierte, was einen Polizisten tötete und vier Weitere verletzte. Die Angriffe sorgten in der Stadt Corinto für den Tod eines Zivilisten, der von einem Projektil getroffen wurde. Außerdem wurden auf der Panamericana, bei Mondomo zwischen Popayán und Cali, sowie auf der Strecke Silvia – Jambaló Zylinder mit dem Logo der aufständischen Organisation installiert. Dadurch wurden die Straßen gesperrt, bis die Zylinder untersucht wurden.

Aus dem Zentralblock Isaías Pardo der FARC-EP heraus wurde die soziale Anführerin Ana Beatriz Sánchez im ländlich geprägten Gebiet der Gemeinde La Plata wieder freigelassen. Sie war von der Front Hernando Gonzales Acosta festgenommen worden, weil sie Einheiten der FARC-EP fotografierte und dokumentierte. Die FARC-EP beschuldigte sie der Spionage und sie muss nun das Gebiet verlassen. Dazu veröffentlichte der Zentralstab der Front ein Kommuniqué und informierte die Öffentlichkeit über diesen Vorfall.

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Kommandierende laufen über

Die Front Carlos Patiño des Westblocks Kommandant Jacobo Arenas der FARC-EP unter dem Oberkommando von Iván Mordisco hat zwei Rückschläge innerhalb kürzester Zeit zu verarbeiten. Gleich zwei Kommandierende haben sich den staatlichen Sicherheitskräften ergeben und sind übergelaufen. Die Front Carlos Patiño operiert im Süden der Provinz Cauca und stand in den letzten Monaten im Fokus von diversen Militäroperationen. Trotz allem ist diese Front einer der stärksten der FARC-EP und hat große Territorien unter ihrer Kontrolle, so dass Tal von Micay.

Doch nachdem das Militär ein Depot der Front offenlegen konnte, es soll sich um das größte der Guerilla handeln, sucht der Oberkommandierende Iván Mordisco nach Schuldigen und fand sie unter anderem in den beiden Kommandierenden, die nun aus Angst übergelaufen sind. Nach Informationen des Geheimdienstes befahl Mordisco, alias „Kevin“ und alias „Giovanni“ vor ein Revolutionsgericht zu stellen. Diese sorgten nicht für die ausreichende Sicherheit des Depots, welches auch andere Fronten mit Waffen versorgen sollte. Auch Gelder zur Finnazierung sollen aufgeflogen sein.

Der Erste, der sich den Behörden stellte, war Anderson Andrey Vargas, alias „Kevin“, der als Kommandant der Fronts Carlos Patiño galt und ein hochrangiges Ziel für die Sicherheitskräfte war. Er war mehr als 16 Jahre Teil der Guerilla. Die Aufgabe fand in der Gemeinde El Bordo (Cauca) statt. Nach der Aufgabe von „Kevin“ fiel die Führung der Struktur an alias „Giovanni“, der sich ebenfalls entschied, sich den Behörden zu stellen, nachdem er Konsequenzen vermutete. Das Überlaufen beider Kommandierenden stellt einen Rückschlag in der Kontrolle der Front Carlos Patiño dar. Dieses Ereignis spricht für Differenzen innerhalb der Strukturen der Guerilla und kommt nicht häufig vor.

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Gefangennahme und Freilassung von Sicherheitskräften

Der Zentrale Generalstab der FARC-EP unter dem Oberkommando von Iván Mordisco veröffentlichte ein Kommuniqué, in der sie die Gefangennahme von sechs Angehörigen der Sicherheitskräfte und eines minderjährigen Kindes bestätigen. Bei dem Kind soll es sich laut Kommuniqué um einen für die Paramilitärs Infiltrierten handeln. Die Gefangennahmen ereigneten sich zwischen dem 26. Juli und dem 26. August. Laut dem Kommuniqué handelt es sich insgesamt um vier Soldaten, einen Polizisten, einen Marinesoldaten und ein junger Mann, der als infiltrierter Paramilitär bezeichnet wird. In dem Kommuniqué hat die aufständische Organisation Fotos und die Daten der Gefangennahme jedes der Uniformierten veröffentlicht. „Wenn es Bedingungen für ihre Freilassung gibt, wird diese erfolgen; solange bleiben sie in unserer Gewalt, wir hoffen, dass das Ende nicht katastrophal sein wird“, warnte die FARC-EP. Die Guerilla beschuldigte Präsident Gustavo Petro und den Verteidigungsminister, die Soldaten in einen Krieg zu schicken, „in offener Zusammenarbeit und Koordination mit paramilitärischen Gruppen.“

Die in der Provinz Guaviare von der lokalen Bevölkerung festgesetzten 33 Soldaten sind aber in der Nacht des 28. August freigelassen worden. Die Bevölkerung wiedersetzte sich damit den permanenten Militäroperationen und forderte Aufklärung zu der Tötung eines Zivilisten durch die Armee. In der Provinz Guaviare bekämpfen sich nicht nur die beiden großen Strukturen der FARC-EP, sondern zusätzlich auch staatliche Sicherheitskräfte. Die Freilassung der Soldaten wurde von Iris Marín, der Ombudsfrau, über ihr X-Konto bestätigt. Marín äußerte ihren Dank an die regionalen Stellen für ihre Rolle bei der Freilassung der Soldaten und bat darum, die Gemeinschaft der Region nicht zu stigmatisieren. Sie erinnerte daran, dass es sich um eine Bevölkerung handelt, die direkt unter den Folgen des bewaffneten Konflikts gelitten hat und die kürzlich militärische Operationen in ihrem Gebiet erlebt hat. In den Medien gab es Berichte, die Bevölkerung sei von der FARC-EP instrumentalisiert worden, genauer gesagt von den Strukturen um Iván Mordisco wie der 44. Front.

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Kämpfe in Guaviare und Festsetzung von Soldaten

Schwere Kämpfe in der Provinz Guaviare und das Verschwinden von lokalen Zivilisten sorgten am gestrigen Dienstagmorgen für das Festsetzen von 34 Soldaten durch rund 600 Personen aus der lokalen Bevölkerung. Aus dem kleinen Dorf Nueva York der ländlich geprägten Gemeinde El Retorno kamen die Menschen, die sich damit gegen die Militäroperation stellten und die damit verbundenen Bedrohungen der Soldaten. Dem Vorausgegangen war eine Militäroperation gegen den Mobilen Block Martín Villa und seinen Kommandanten Willinton Vanegas Leyva alias Dumar, der unter dem Oberkommando von Iván Mordisco steht und hier operiert. Schon seit einiger Zeit gibt es massive Operationen gegen den Amazonas-Block Manuel Marulanda Vélez der FARC-EP unter dem Oberkommando von Mordisco, der unter anderem aus der Front Carolina Ramírez, der 1. Front Armando Ríos, aber auch der 44. Front und de Mobilen Block Martín Villa besteht. Iván Mordisco soll sich laut Geheimdienstinformationen hier aufhalten.

Die Behörden führten schließlich auch über mehr als fünf Monate hinweg Geheimdienstarbeiten durch, um die Bewegungen von alias Dumar zu überwachen und wichtige Informationen zu seiner Lage zu sammeln. Nachdem die Zone identifiziert worden war, in der sich der Kommandant aufhielt, wurde eine koordinierte Operation eingesetzt. Dumar kam vor mehr als 18 Jahren zur FARC-EP. Damals gehörte er zur 40. Front, danach Teil des Sicherheitsrings von alias Mayimbú, dem Kommandierenden mehrerer Strukturen, die sich von der alten FARC-EP abgespalten hatten und nun wieder eine neue Guerilla aufbauen wollten. Seit dem letzten Jahr ist er der Kommandant des Mobilen Blocks Martín Villa gewesen, die hier unter anderem die FARC-EP bekämpfen soll, die sich unter dem Oberkommando von Calarcá versammelt und im Block Jorge Suárez Briceño zusammengeführt ist. Diese befinde sich im Friedensprozess mit der Regierung.

Bei dem Einsatz gegen den Mobilen Block und ihren Kommandanten, bei dem der Guerillaführer fiel, starben auch etwa 30 Mitglieder der FARC-EP und nachdem die Kontrolle über das Gebiet durch die Armee erreicht wurde, fanden die Soldaten zehn Leichen und nahmen zwei Guerilleros fest, darunter einen Minderjährigen. Sowohl die Leichen als auch die Festgenommenen wurden auf einen provisorischen Hubschrauberlandeplatz gebracht, um aus dem Gebiet evakuiert zu werden. Einer der Toten in der Operation war kein Guerillero, sondern ein Mann in Zivilkleidung, wie auch der Generalstabschef der Streitkräfte bestätigte. Es ist nicht unüblich, dass in diesen Gefechten auch Zivilisten in die Kampflinie geraten. Staatliche Sicherheitskräfte nehmen häufig auch keine Rücksicht darauf. Immer wieder werden auch Zivilisten als vermeintliche Guerilleros präsentiert. Die Militäroperationen und getötete Zivilisten werden versucht zu verschleiern.

Die zivile Gemeinde forderte nun bei der Festsetzung der 34 Soldaten nicht nur die Einstellung der Kämpfe, sondern auch die Übergabe des Körpers eines der bei der Militäroperation am vergangenen Sonntag getöteten Zivilisten. Staatliche Sicherheitskräfte machen hingegen alias Yimmy Martínez, Kommandant der 44. Front des Amazonas-Blocks, dafür verantwortlich, die Gemeinde unter Druck zu setzen, um eine Festsetzung der Soldaten durchzuführen. Laut Geheimdienstberichten sollen Mitglieder der 44. Front dieses Gebiet nach den schweren Kämpfen erreicht haben, um hier für Ruhe und Einstellung der Kämpfe zu sorgen. Sollten sich die Verluste bewahrheiten, dann wäre der Mobile Block Martín Villa stark geschwächt. Auch aus der Provinz Nariño wurde das Verschwinden von zwei Soldaten gemeldet. Hier soll es Kämpfe zwischen der FARC-EP und der Armee gegeben haben. Zudem gibt es wohl Konflikte innerhalb der beteiligten Front Franco Benavides des Westblocks Kommandant Jacobo Arenas.

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Nächster Zyklus der Friedensgespräche

Trotz der Spannungen und dem Angriff der 36. Front in der Provinz Antioquia auf einen Polizeihubschrauber mit 13 getöteten Polizisten, ist der Friedensprozess der kolumbianischen Regierung mit dem Generalstab der Blöcke und Fronten (EMBF) unter dem Oberkommando von Calarcá, zudem auch die 36. Front gehört, weitergegangen. Es war bereits der siebte Verhandlungszyklus zwischen beiden Akteuren, der dieses Mal in dem Dorf El Diamante in den Llanos del Yarí, Provinz Caquetá, stattfand. Nicht nur Delegierte beider Akteure kamen zusammen, auch die lokale Bevölkerung war vor Ort und konnte zu Themen wie Umwelt, Naturschutz, Landtransformation, Einrichtung von bäuerlichen Schutzzonen aber auch zu Sicherheit und Opferschutz diskutieren.

Calarcá Córdoba als Oberkommandierender stellte auf den Angriff der 36. Front fest, dass der siebte Verhandlungszyklus zwischen Regierung und dem EMBF bereits einen festen Termin hatte. Zudem teilte er mit, dass es kein geplanter Angriff war, sondern ein Vorfall infolge von Kämpfen zwischen der 36. Front und dem Clan del Golfo als paramilitärischer Organisation in der Region, genau als der Hubschrauber der Polizei bei einer Operation zur Ausrottung illegaler Nutzungen der Kulturen abhob. Neben den Regierungsdelegierten nahmen auf Seiten der Guerilla Personen wie Leopoldo Durán, Leiter der Verhandlungsdelegation des EMBF der FARC-EP, aber auch Tomás Ojeda und Calarcá Córdoba teil.

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