Kommandierende laufen über

Die Front Carlos Patiño des Westblocks Kommandant Jacobo Arenas der FARC-EP unter dem Oberkommando von Iván Mordisco hat zwei Rückschläge innerhalb kürzester Zeit zu verarbeiten. Gleich zwei Kommandierende haben sich den staatlichen Sicherheitskräften ergeben und sind übergelaufen. Die Front Carlos Patiño operiert im Süden der Provinz Cauca und stand in den letzten Monaten im Fokus von diversen Militäroperationen. Trotz allem ist diese Front einer der stärksten der FARC-EP und hat große Territorien unter ihrer Kontrolle, so dass Tal von Micay.

Doch nachdem das Militär ein Depot der Front offenlegen konnte, es soll sich um das größte der Guerilla handeln, sucht der Oberkommandierende Iván Mordisco nach Schuldigen und fand sie unter anderem in den beiden Kommandierenden, die nun aus Angst übergelaufen sind. Nach Informationen des Geheimdienstes befahl Mordisco, alias „Kevin“ und alias „Giovanni“ vor ein Revolutionsgericht zu stellen. Diese sorgten nicht für die ausreichende Sicherheit des Depots, welches auch andere Fronten mit Waffen versorgen sollte. Auch Gelder zur Finnazierung sollen aufgeflogen sein.

Der Erste, der sich den Behörden stellte, war Anderson Andrey Vargas, alias „Kevin“, der als Kommandant der Fronts Carlos Patiño galt und ein hochrangiges Ziel für die Sicherheitskräfte war. Er war mehr als 16 Jahre Teil der Guerilla. Die Aufgabe fand in der Gemeinde El Bordo (Cauca) statt. Nach der Aufgabe von „Kevin“ fiel die Führung der Struktur an alias „Giovanni“, der sich ebenfalls entschied, sich den Behörden zu stellen, nachdem er Konsequenzen vermutete. Das Überlaufen beider Kommandierenden stellt einen Rückschlag in der Kontrolle der Front Carlos Patiño dar. Dieses Ereignis spricht für Differenzen innerhalb der Strukturen der Guerilla und kommt nicht häufig vor.

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Gefangennahme und Freilassung von Sicherheitskräften

Der Zentrale Generalstab der FARC-EP unter dem Oberkommando von Iván Mordisco veröffentlichte ein Kommuniqué, in der sie die Gefangennahme von sechs Angehörigen der Sicherheitskräfte und eines minderjährigen Kindes bestätigen. Bei dem Kind soll es sich laut Kommuniqué um einen für die Paramilitärs Infiltrierten handeln. Die Gefangennahmen ereigneten sich zwischen dem 26. Juli und dem 26. August. Laut dem Kommuniqué handelt es sich insgesamt um vier Soldaten, einen Polizisten, einen Marinesoldaten und ein junger Mann, der als infiltrierter Paramilitär bezeichnet wird. In dem Kommuniqué hat die aufständische Organisation Fotos und die Daten der Gefangennahme jedes der Uniformierten veröffentlicht. „Wenn es Bedingungen für ihre Freilassung gibt, wird diese erfolgen; solange bleiben sie in unserer Gewalt, wir hoffen, dass das Ende nicht katastrophal sein wird“, warnte die FARC-EP. Die Guerilla beschuldigte Präsident Gustavo Petro und den Verteidigungsminister, die Soldaten in einen Krieg zu schicken, „in offener Zusammenarbeit und Koordination mit paramilitärischen Gruppen.“

Die in der Provinz Guaviare von der lokalen Bevölkerung festgesetzten 33 Soldaten sind aber in der Nacht des 28. August freigelassen worden. Die Bevölkerung wiedersetzte sich damit den permanenten Militäroperationen und forderte Aufklärung zu der Tötung eines Zivilisten durch die Armee. In der Provinz Guaviare bekämpfen sich nicht nur die beiden großen Strukturen der FARC-EP, sondern zusätzlich auch staatliche Sicherheitskräfte. Die Freilassung der Soldaten wurde von Iris Marín, der Ombudsfrau, über ihr X-Konto bestätigt. Marín äußerte ihren Dank an die regionalen Stellen für ihre Rolle bei der Freilassung der Soldaten und bat darum, die Gemeinschaft der Region nicht zu stigmatisieren. Sie erinnerte daran, dass es sich um eine Bevölkerung handelt, die direkt unter den Folgen des bewaffneten Konflikts gelitten hat und die kürzlich militärische Operationen in ihrem Gebiet erlebt hat. In den Medien gab es Berichte, die Bevölkerung sei von der FARC-EP instrumentalisiert worden, genauer gesagt von den Strukturen um Iván Mordisco wie der 44. Front.

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Kämpfe in Guaviare und Festsetzung von Soldaten

Schwere Kämpfe in der Provinz Guaviare und das Verschwinden von lokalen Zivilisten sorgten am gestrigen Dienstagmorgen für das Festsetzen von 34 Soldaten durch rund 600 Personen aus der lokalen Bevölkerung. Aus dem kleinen Dorf Nueva York der ländlich geprägten Gemeinde El Retorno kamen die Menschen, die sich damit gegen die Militäroperation stellten und die damit verbundenen Bedrohungen der Soldaten. Dem Vorausgegangen war eine Militäroperation gegen den Mobilen Block Martín Villa und seinen Kommandanten Willinton Vanegas Leyva alias Dumar, der unter dem Oberkommando von Iván Mordisco steht und hier operiert. Schon seit einiger Zeit gibt es massive Operationen gegen den Amazonas-Block Manuel Marulanda Vélez der FARC-EP unter dem Oberkommando von Mordisco, der unter anderem aus der Front Carolina Ramírez, der 1. Front Armando Ríos, aber auch der 44. Front und de Mobilen Block Martín Villa besteht. Iván Mordisco soll sich laut Geheimdienstinformationen hier aufhalten.

Die Behörden führten schließlich auch über mehr als fünf Monate hinweg Geheimdienstarbeiten durch, um die Bewegungen von alias Dumar zu überwachen und wichtige Informationen zu seiner Lage zu sammeln. Nachdem die Zone identifiziert worden war, in der sich der Kommandant aufhielt, wurde eine koordinierte Operation eingesetzt. Dumar kam vor mehr als 18 Jahren zur FARC-EP. Damals gehörte er zur 40. Front, danach Teil des Sicherheitsrings von alias Mayimbú, dem Kommandierenden mehrerer Strukturen, die sich von der alten FARC-EP abgespalten hatten und nun wieder eine neue Guerilla aufbauen wollten. Seit dem letzten Jahr ist er der Kommandant des Mobilen Blocks Martín Villa gewesen, die hier unter anderem die FARC-EP bekämpfen soll, die sich unter dem Oberkommando von Calarcá versammelt und im Block Jorge Suárez Briceño zusammengeführt ist. Diese befinde sich im Friedensprozess mit der Regierung.

Bei dem Einsatz gegen den Mobilen Block und ihren Kommandanten, bei dem der Guerillaführer fiel, starben auch etwa 30 Mitglieder der FARC-EP und nachdem die Kontrolle über das Gebiet durch die Armee erreicht wurde, fanden die Soldaten zehn Leichen und nahmen zwei Guerilleros fest, darunter einen Minderjährigen. Sowohl die Leichen als auch die Festgenommenen wurden auf einen provisorischen Hubschrauberlandeplatz gebracht, um aus dem Gebiet evakuiert zu werden. Einer der Toten in der Operation war kein Guerillero, sondern ein Mann in Zivilkleidung, wie auch der Generalstabschef der Streitkräfte bestätigte. Es ist nicht unüblich, dass in diesen Gefechten auch Zivilisten in die Kampflinie geraten. Staatliche Sicherheitskräfte nehmen häufig auch keine Rücksicht darauf. Immer wieder werden auch Zivilisten als vermeintliche Guerilleros präsentiert. Die Militäroperationen und getötete Zivilisten werden versucht zu verschleiern.

Die zivile Gemeinde forderte nun bei der Festsetzung der 34 Soldaten nicht nur die Einstellung der Kämpfe, sondern auch die Übergabe des Körpers eines der bei der Militäroperation am vergangenen Sonntag getöteten Zivilisten. Staatliche Sicherheitskräfte machen hingegen alias Yimmy Martínez, Kommandant der 44. Front des Amazonas-Blocks, dafür verantwortlich, die Gemeinde unter Druck zu setzen, um eine Festsetzung der Soldaten durchzuführen. Laut Geheimdienstberichten sollen Mitglieder der 44. Front dieses Gebiet nach den schweren Kämpfen erreicht haben, um hier für Ruhe und Einstellung der Kämpfe zu sorgen. Sollten sich die Verluste bewahrheiten, dann wäre der Mobile Block Martín Villa stark geschwächt. Auch aus der Provinz Nariño wurde das Verschwinden von zwei Soldaten gemeldet. Hier soll es Kämpfe zwischen der FARC-EP und der Armee gegeben haben. Zudem gibt es wohl Konflikte innerhalb der beteiligten Front Franco Benavides des Westblocks Kommandant Jacobo Arenas.

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Nächster Zyklus der Friedensgespräche

Trotz der Spannungen und dem Angriff der 36. Front in der Provinz Antioquia auf einen Polizeihubschrauber mit 13 getöteten Polizisten, ist der Friedensprozess der kolumbianischen Regierung mit dem Generalstab der Blöcke und Fronten (EMBF) unter dem Oberkommando von Calarcá, zudem auch die 36. Front gehört, weitergegangen. Es war bereits der siebte Verhandlungszyklus zwischen beiden Akteuren, der dieses Mal in dem Dorf El Diamante in den Llanos del Yarí, Provinz Caquetá, stattfand. Nicht nur Delegierte beider Akteure kamen zusammen, auch die lokale Bevölkerung war vor Ort und konnte zu Themen wie Umwelt, Naturschutz, Landtransformation, Einrichtung von bäuerlichen Schutzzonen aber auch zu Sicherheit und Opferschutz diskutieren.

Calarcá Córdoba als Oberkommandierender stellte auf den Angriff der 36. Front fest, dass der siebte Verhandlungszyklus zwischen Regierung und dem EMBF bereits einen festen Termin hatte. Zudem teilte er mit, dass es kein geplanter Angriff war, sondern ein Vorfall infolge von Kämpfen zwischen der 36. Front und dem Clan del Golfo als paramilitärischer Organisation in der Region, genau als der Hubschrauber der Polizei bei einer Operation zur Ausrottung illegaler Nutzungen der Kulturen abhob. Neben den Regierungsdelegierten nahmen auf Seiten der Guerilla Personen wie Leopoldo Durán, Leiter der Verhandlungsdelegation des EMBF der FARC-EP, aber auch Tomás Ojeda und Calarcá Córdoba teil.

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Schwere Angriffe auf Sicherheitskräfte

Der Westen Kolumbiens wurde von zwei schweren Angriffen auf die staatlichen Sicherheitskräfte getroffen. Dabei sind auch Zivilisten getötet worden und nach aktuellem Stand 12 Polizisten und 6 Bürger bei zwei Angriffen umgekommen. Auch wenn die Ermittlungen noch am Anfang stehen, soll es bereits erste Kenntnisse gegen, dass die FARC-EP hinter den Angriffen stecken könnte. Zuerst wurde am gestrigen 21. August ein Hubschrauber der Polizei in der ländlichen Gegend von Amalfi, Provinz Antioquia, abgeschossen, als dieser eine Gruppe ziviler Drogenbekämpfer evakuieren sollte.

Dabei wurde ein Hubschrauber per Drohnen angegriffen, während ein anderer Hubschrauber vor den Kämpfen fliehen konnte. Der Gouverneur und auch die staatlichen Sicherheitskräfte bezichtigten die 36. Front der FARC-EP des Angriffs mit 12 toten und 4 verletzten Polizisten. Zuvor hieß es, dass die paramilitärische Organisation des Golfklans dafür verantwortlich wäre. Die 36. Front gehört zum Zentralen Generalstab der Blöcke und Fronten unter dem Kommando von alias Calarcá, die sich in einem Friedensprozess mit der Regierung befinden.

Ebenso an diesen Donnerstag wurde eine schwere Explosion in der Nähe der Militärschule Marco Fidel Suárez der Luftwaffe in Cali (Provinz Valle del Cauca) gemeldet. Die Taten ereigneten sich am Nachmittag und wurden in mehreren Videos festgehalten, die in den sozialen Netzwerken kursieren, in denen Rauchsäulen und mehrere Wohnungen und Geschäfte beschädigt sind. Sechs zivile Todesopfer und mehr als 65 Verletzte gab es zu beklagen. Nach offizieller Information wurde ein mit Sprengstoffen beladener Lastwagen nahe der Militärbasis detoniert, weitere Angriffe folgten. Im Inneren der Basis wurden zudem acht Verletzte gemeldet – darunter Soldaten und Zivilisten.

Zum Angriff in Cali erklärte die untersuchende Behörde, dass zwei Männer der Staatsanwaltschaft übergeben wurden, die an der Aktivierung der Explosivstoffe in der Nähe der Militärschule beteiligt gewesen sein dürften. Eine Person konnte vor Ort festgenommen werden, die als alias Sebastian bekannt war und zur Front Jaime Martínez des Westblocks der FARC-EP unter dem Kommando von alias Mordisco gehören soll. Klar ist, dass die Front Jaime Martínez zuletzt mehrere Angriffe im Westen durchgeführt hatte und in der Metropole über einige Strukturen verfügt. Doch es bleiben die Ermittlungen und auch die Erklärungen der Guerilla abzuwarten.

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Krieg in Catatumbo geht weiter

Der Krieg in der Region Catatumbo, Provinz Norte de Santander, geht unvermindert weiter. Eine besondere Rolle spielt nun jedoch der Kommandant Andrey Avendaño, einem bisher anerkannten Verhandlungspartner der 33. Front der FARC-EP aus dem Block Magdalena Medio, die sich mit anderen Strukturen des Zentralstabs der Blöcke und Fronten in einem Friedensprozess der mit der kolumbianischen Regierung befinden. Bis vor kurzem war der Kommandant noch dafür verantwortlich, die Konzentration von Guerilleros in einem Gebiet von Tibú zu koordinieren.

Nach Angaben von Einwohnern hat er seit zwei Wochen nicht mehr an den Verhandlungstischen zwischen der FARC-EP und der Regierung teilgenommen und ist in die Region Catatumbo zurückgekehrt, um Operationen gegen die ELN zu koordinieren. Diese sollen das Ziel haben, die Kontrolle über ein weitläufiges ländliches Gebiet östlich von Tibú zu übernehmen. Ob der Oberkommandierende Calarcá einen anderen Delegierten für die Verhandlungen benannt hat, nachdem Andrey Avendaño wieder zu den Waffen zurückgekehrt ist, ist jedoch unklar.

Bis zu seiner Rückkehr in die Region Catatumbo lebte Andrey Avendaño in einem Hotel im Westen von Bogotá, wo er Treffen mit dem Büro des Hohen Kommissars für den Frieden abhielt. Doch seit Anfang August entschied er sich, die Führung der 33. Front wieder zu übernehmen. Seine Rückkehr wurde am Sonntag, dem 10. August, deutlich, als er die Koordination der Ankunft von Guerillakämpfern der 36. Front aus dem Süden von Bolívar und der 10. Front aus der Provinz Casanare abstimmte.

In den letzten Wochen gab es teils schwere Auseinandersetzungen in den Dörfern Oru Siete und El Líbano, wo Avendaño zusammen mit anderen hochrangigen Kommandierenden der 33. Front den Einsatz von Drohnen, die Installation von Explosivstoffen und den Einsatz von Scharfschützen anleitete, um Kämpfer der ELN in der Region anzugreifen. Aktuell sollen vor allem Kämpfer wieder integriert werden, die sich im Januar bei den schweren Angriffen der ELN demobilisiert hatten. Damals stand die 33. Front kurz vor dem Zusammenbruch und viele Kämpfer sahen in der Aufgabe ihre Rettung.

Doch bereits seit einige Monaten fand eine Neustrukturierung statt. Ziel ist es, wieder eine schlagkräftige Front von bis zu 120 Kämpfern zu haben. Aktuell geht es wohl nur um eine zweistellige Zahl. Dabei bewegt sich die FARC-EP in kleinen Gruppen und mobil auf Motorrädern und dabei soll Boden gegenüber der ELN gutgemacht werden. Eine Konzentrierung und Entwaffnung der FARC-EP war zwar das Verhandlungsziel, doch der Angriff der ELN sorgte dafür, dass derzeit keine Sicherheitsgarantien existieren. Nur ein Abkommen mit der ELN würde auch zu einem Frieden führen.

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Projekte der Wiedereingliederung gefördert

Mit einer Gesamtinvestition von 9.840 Millionen Pesos hat die nationale Regierung über die Agentur für Reintegration und Normalisierung (ARN) 25 von Unterzeichnern des Friedensabkommens geleitete produktive Projekte in verschiedenen Regionen des Landes entscheidend gefördert. Die symbolische Übergabe der Mittel fand am Mittwoch, den 13. August, in Fortul, Provinz Arauca, unter Teilnahme von Vertretern der ausgewählten Initiativen statt. Insgesamt kommen die 25 gestärkten Initiativen 940 Personen zugute, von denen sich 865 im Wiedereingliederungsprozess befinden (593 Männer und 272 Frauen). Sie sind in Tätigkeiten wie Kaffee- und Kakaopflanzungen, Fischzucht, Rinder- und Schweinehaltung sowie in der Produktion von handwerklich gebrautem Bier eingebunden.

Bisher war es in den letzten Monaten still um die verschiedenen Projekte geworden, die nicht nur ökonomisch sondern vor allem auch sozial den ehemaligen Guerillakämpfern den Prozess zur Wiedereingliederung in das zivile Leben erleichtern sollen. Einst war die Partei FARC, heute Comunes, für dieses Prozess nach dem Friedensabkommen von 2016 entscheidend mitverantwortlich, heute geschieht vieles institutionell oder über andere Kanäle. Unter anderem werden sechs Projekte in der Provinz Cauca gefördert, welches besonders vom bewaffneten Konflikt betroffen ist und auch die FARC-EP unter Iván Mordisco wieder ihre Bastion hat. Gefördert werden von fünf Genossenschaften und Vereinigungen in Gemeinden wie Caldono, Silvia, Santander de Quilichao, Patía und Argelia.

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Angriffe mit Drohnen nehmen zu

Mitglieder der Marine und der Nationalarmee wurden erneut von der FARC-EP mit improvisierten Sprengsätzen per Drohnen angegriffen. Das Militär bestätigte, dass bei dem neuen Angriff, der am 12. August verübt wurde, drei aktive Soldaten im ländlichen Gebiet von Buenaventura in der Provinz Valle del Cauca durch einen Drohnenangriff getötet wurden. Die Zahlen der Drohnenangriffe sind dabei gestiegen. Allein in den Gemeinden Argelia und El Tambo, Provinz Cauca, gab es in diesem Jahr 59 Angriffe: 30 Fälle in der ersten Gemeinde, 29 in der zweiten Gemeinde, die als Bastionen der Guerilla gelten.

Die Dritte Division der Nationalarmee teilte mit, dass sich der Angriff in einem ländlichen Gebiet ereignete, in dem die Soldaten Aktivitäten zur Überwachung der Schiffahrtsrouten am Ufer des großen Flusses Naya durchführten. Während der routinemäßigen Einsätze kam es dann zu einem Angiff der Front Jaime Martínez der FARC-EP aus dem Westblock Kommandant Jacobo Arenas unter Einsatz von Drohnen, bei dem vier weitere Uniformierte schwer verletzt wurden. Besonders die Strukturen des Westblocks nutzen häufiger Drohnen für Angriffe.

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FARC-EP übergibt Sportzentrum in Nariño

„Die FARC-EP baut weiterhin die Volksmacht gemeinsam mit den Gemeinden auf. Dieses Mal übergeben wir ein Sportzentrum in der Provinz Nariño“, lautete die Botschaft, die die FARC-EP unter dem Oberkommando von Iván Mordisco auf ihrem X-Account veröffentlichte, um die Einweihung des neuen Sportgeländes zu feiern. Die Einweihung erfolgte durch die Front Franco Benavides des Westblocks Kommandant Jacobo Arenas, die hier in der Provinz eine starke Präsenz hat. In dem Videokommuniqué vom 8. August heißt es: „Für das ganze kolumbianische Volk, dieser herzliche Gruß von den Guerilleros“, begleitet von Bildern der Übergabe des Sportzentrums, das mit Luftballons in den Nationalfarben geschmückt ist und bei dem die lokale Bevölkerung auf Bänken sitzt und der Veranstaltung beiwohnt. Guerilleros der FARC-EP sind ebenso anwesend.

„Die FARC-EP bauen weiterhin die Volksmacht aus den entlegensten Teilen des Vaterlandes auf. Liebe Bewohner der Gemeinde Florida Media und andere anwesende Gemeinden, empfangt einen herzlichen und revolutionären Gruß. Wir würdigen eure Bereitschaft, dieser Veranstaltung beizuwohnen“, sagt einer der Guerilleros. „Ich möchte innehalten und euch daran erinnern, dass die FARC-EP nicht nur eine bewaffnete Organisation ist, wir sind nicht das, was die feindliche Propaganda über uns erzählt. Wir bestehen aus Söhnen und Töchtern dieser Gemeinden, die sich in einem Moment unseres Lebens entschieden haben, zur Waffe zu greifen – mit dem Ziel, ein anderes Land aufzubauen. Dabei haben wir erkannt, dass die Macht nicht nur in Bogotá liegt, sondern auch in den Gemeinden“, so die Botschaft.

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Kommandant in Guaviare getötet

Am Morgen des 8. August töteten Soldaten der Vierten Division der Armee und Spezialeinheiten in einem Lager der FARC-EP den Kommandierenden Aníbal Garavito Hernández, alias Miller. Das Lager der Guerilla befand sich im ländlichen Gebiet von Puerto Cachicamo in der Provinz Guaviare. Der Kommandierende Miller wurde seit April gesucht, weil er für einen Angriff der Guerilla auf eine Einheit der Armee mit 7 toten Soldaten verantwortlich gemacht wurde. Die Kompanie Isaías Carvajal wurde von alias Miller befehligt, die zur Front Jhon Linares des Blocks Jorge Briceño Suárez des Zentralstabs der Blöcke und Fronten unter dem Oberkommando von alias Calarcá steht.

Nachrichtendienstliche Hinweise stellten fest, dass der Kommandierende in der Gegend unterwegs war. Getötet soll er dann durch einen Scharfschützen geworden sein. Der Kommandant Miller kam aus Florencia, der Provinzhauptstadt von Caquetá und Bastion der Guerilla. Er gehörte auch der alten FARC-EP an, die sich 2016 im Rahmen des Friedensprozesses entwaffnete. Miller war Teil der Wiedereingliederung, schloss sich jedoch den neu entstehenden Strukturen der FARC-EP an. Die Kompanie Isaías Carvajal der Front Jhon Linares hat ihr Operationszentrum in Puerto Cachicamo und La Macarena, Provinz Meta.

Seit März war diese Kompanie mit dem Ziel entsandt worden, eine neue Front in diesem Gebiet zwischen Guaviare und Meta zu errichten, um das Vordringen von Einheiten der FARC-EP unter dem Kommando von alias Iván Mordisco zu unterbinden. Beide Strukturen, die von Calarcá und Mordisco, stehen feindlich gegenüber. Calarcá will trotz des Friedensprozesses seine territoriale Präsenz sichern und ausweiten. Zuletzt konnte Calarcá mit den Einheiten des Blocks Jorge Briceño Suárez an Boden gewinnen. Der Tod vom Kommandanten Miller dürfte also die Strukturen und den Plan von Calarcá schwächen, obgleich auch die Einheiten von Mordisco im Block Amazonas durch die staatlichen Sicherheitskräfte in den letzten Monaten arg in Bedrängnis gebracht worden sind.

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Kommandant des Zweiten Marquetalia von ELN getötet

Die FARC-EP, Zweites Marquetalia, veröffentlichte am gestrigen 5. August in einem Kommuniqué über die Ermordung von José Aldinever Sierra Sabogal, alias Zarco Aldinever, durch die ELN. Er war Kommandant des Zweiten Marquetalia und zuletzt in den Nachrichten wegen der Beteiligung an einem Attentat auf einen Präsidentschaftskandidaten. Als ehemaliges Mitglied der alten FARC-EP galt er als zweiter Kommandant der bewaffneten Organisation, die unter dem Oberkommando von Iván Márquez steht.

Der Tod des Kommandanten wurde bekannt, nachdem mehrere Berichte über seine Beteiligung an einem bewaffneten Zusammenstoß an der Grenze zwischen Kolumbien und Venezuela kursierten. Zarco Aldinever soll zu der Gruppe von Guerilleros gehört haben, die sich am 4. August mit Mitgliedern der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) in einem Lager im venezolanischen Bundesstaat Bolívar getroffen hatten. Er soll dann bei einem Feuergefecht direkt nach dem Treffen getötet worden sein.

Das Treffen der beiden bewaffneten Organisationen fand in einem Grenzgebiet nahe der Gemeinde Puerto Carreño (Vichada) statt. Ziel war es wohl, gemeinsame absprechen zum Agieren zu treffen. Nochbiet nicht bekannt, warum der Konflikt ausbrach. In dem Kommuniqué wird an die ELN gefordert, dazu Stellung zu nehmen. Bisher respektieren sich beide Organisationen und agierten gegen die FARC-EP unter dem Kommando von Mordisco gemeinsam.

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Wie steht es um die 33. Front der FARC-EP?

Man hört derzeit wenig, wie es in dem Friedensprozess und der Demobilisierung der 33. Front der FARC-EP in der nordöstlichen Region Catatumbo aussieht. Zwar gibt es Vorstellungen, die Kämpfer der 33. Front in einer Zone zu konzentrieren und dann den Wiedereingliederungsprozess zu beginnen – die 33. Front gehört zum Block Magdalena Medio der FARC-EP, die sich unter dem Namen Zentralstab der Blöcke und Fronten unter dem Oberkommando von Calarcá in einem Friedensprozess mit der kolumbianischen Regierung befindet. Doch zuletzt war es still geworden, zu viele offene Fragen gibt es, gerade auch in Aspekten der Sicherheit. So tobte bis vor wenigen Monaten ein Krieg zwischen der 33. Front der FARC-EP und der ELN, der noch weiter schwelt. Im Januar dieses Jahr griff die ELN die 33. Front der FARC-EP an, weil diese politisch-militärisch an Boden in der Region gewann.

Eine der letzten Nachrichten im Friedensprozess war die am 1. Juli 2025 unterzeichnete Resolution des Präsidenten Petro, die den juristischen Weg von Willington Henao Gutiérrez alias Mocho Olmedo grundlegend veränderte. Mit der Resolution Nr. 186 aus dem Jahr 2025 entschied die Regierung, seine Auslieferung an die Vereinigten Staaten auszusetzen, da er als Schlüsselfigur innerhalb der Politik des totalen Friedens angesehen wird. In dem Dokument wird argumentiert, dass seine Auslieferung die Fortschritte in den Verhandlungen mit der 33. Front beeinträchtigen könnte. Derzeit befindet sich Willington Henao Gutiérrez weiterhin im Gefängnis La Picota in Bogotá. Er gilt mit Andrey Avendaño als einer der Kommandierenden der 33. Front.

Doch mit dem Krieg im Januar zwischen den beiden Guerillaorganisationen und mit der Konsolidierung der 33. Front hat auch die Präsenz von Antipersonenminen in der Region Catatumbo zugenommen. Diese Sprengsätze wurden vor allem Nahe von Behausungen installiert und verhindern die Rückkehr der im Krieg vertriebenen Gemeinden. Laut einem Bericht der Behörde für umfassende Maßnahmen gegen Antipersonenminen sind in den letzten zehn Jahren über 1.000 Menschen in der Region Catatumbo Opfer von Sprengsätzen geworden. Die Minen dienen hier in Catatumbo vor allem den Guerillaorganisationen, um sich vor den staatlichen Sicherheitskräften zu schützen und noch mehr, um die Bewegungen der jeweils anderen Guerillaorganisation zu behindern. Daher hat die Nutzung in den letzten Monaten noch einmal zugenommen, obgleich im Friedensprozess eine Entmilitarisierung und Beseitigung von Minen vereinbart wurde.

Nachdem sich die 33. Front zuletzt wieder festigen konnte, zeigte die ELN wieder mehr Aktivitäten, um Gebiete von der FARC-EP zurückzuerobern. Kämpfe gab es vor allem in den Gemeinden Tibú, La Gabarra und Ocaña, die stets unter Kontrolle der FARC-EP standen. Kommandierende der 33. Front nutzten Antipersonenminen hier, um ihre Lager, Routen und Einflusszonen zu schützen und so das Vorrücken der ELN zu stoppen. Unterstützung erhielt die 33. Front durch Kämpfer anderer Fronten der FARC-EP, wie der 24., 37. und 10. Front. Solange der Konflikt zwischen beiden Guerillaorganisationen um die territoriale Macht nicht geklärt wird, ist ein Frieden undenkbar. Zu tief ist das Misstrauen und die FARC-EP wird wenig Interesse haben, der ELN den Boden zu überlassen, den sie nun nach der Offensive der ELN mühsam zurückerkämpft hat.

Trotzdem wurde in einer Mitteilung vom 14. Juli im Rahmen der Friedensgespräche die Einrichtung einer Temporären Aufenthaltszone (ZUT) im ländlichen Gebiet von Tibú, Provinz Norte de Santander, erklärt und damit der erste Schritt, nämlich die der Minenräumung in der vorgesehenen Konzentrierungszone. Als Ort für eine Zone wurde die Grenze zwischen Tibú und El Tarra, insbesondere der Bereich von Filo Gringo von der 33. Front vorgeschlagen. Doch ein richtiger Friedensprozess ist noch nicht zu erkennen und vermutlich auch nicht ein klares Willensbekenntnis der 33. Front, so lange viele Sachen ungeklärt sind. Noch besteht das Ziel darin, sich in strategischen Regionen zu stärken, um die politisch-militärische beizubehalten, die mit der ELN konkurriert wird. Hier muss die Regierung eine Lösung entwickeln und auch das Agieren der ELN beschränken.

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