Der Guerillakampf untereinander im Osten Kolumbiens

Der Konflikt zwischen den beiden revolutionären Flügeln der FARC-EP, also zwischen dem Zentralen Generalstab unter dem Kommando von Iván Mordiso und dem Generalstab der Blöcke und Fronten unter dem Kommando von Calarcá Córdoba, ist allseits bekannt. Im Osten Kolumbiens bekämpfen sich hier der Amazonasblock von Mordisco mit dem Ostblock Jorge Briceño Suárez von Calarcá Córdoba um die territoriale Herrschaft, vor allem in der Provinz Guaviare. Im Jargon des untenstehenden Kommuniqués wird hierbei der Struktur um Calarcá als paramilitärische Gruppe bezeichnet und ihr die politische Intention als revolutionäre Bewegung abgesprochen. Beide jedoch versuchen auf ihre Art und Weise ihren Anspruch auszubauen. Der Generalstab der Blöcke und Fronten ist seit geraumer Zeit in einem Friedensprozess mit der Regierung unter Petro. Beide Seiten bedienen sich dabei aber Angriffen auf den vermeintlichen politischen Gegner, also Milizionäre oder Sympathisanten. Auch der mediale Kampf findet statt, wie dieses Kommuniqué vom 12. Dezember dokumentiert. Wir dokumentieren es ebenfalls in deutscher Übersetzung:

Solidarität ist ein revolutionäres Prinzip

Nicht einmal die kriminellsten Regierungen in der Geschichte Kolumbiens wagten es, unsere indigenen Schwesterngemeinschaften der Nukak Maku anzugreifen – Völker, die sich im Übergang zur Zivilisation befinden. Die FARC-EP hatte es vorausgesagt: Der Hass von Gustavo Petro auf den kolumbianischen Aufstand würde ihn dazu bringen, Verbrechen gegen die enteignete Klasse und soziale Führungspersönlichkeiten zu begehen. Die Aktionen der öffentlichen Sicherheitskräfte gegen die Indigenen in der Provinz Guaviare machen dies deutlich: Wenn die Völker protestieren, werden sie von der Guerilla instrumentalisiert; wenn die Guerilla sie verteidigt, sind wir Terroristen.

Die Lakaien der Oligarchie, wie Frau Viviana Vargas Ávila und Gabriel Rondón, kriminalisieren den sozialen Protest und unterstützen die Aggression gegen die Gemeinschaften – angeblich in Erfüllung der Vorgaben der „Regierung des Wandels“, in der sich nur die Epoche geändert hat, nicht aber die Kriminellen.

Wenn die Armen eine Stimme hätten und die internationale Justiz wirksam wäre, würden wir Gustavo Petro und seine Handlanger vor den Internationalen Strafgerichtshof begleiten, damit sie sich zusammen mit Netanyahu und Donald Trump für die Massaker an Kindern in der Welt und den Völkermord an der proletarischen Klasse verantworten.

Wir brauchen nicht, dass Lakaien der Oligarchie uns den Status von Revolutionären verleihen, denn sie sind die Feinde der proletarischen Klasse, der wir uns entgegenstellen. So, Frau Viviana, unsere Anerkennung erhalten wir von den Millionen Kolumbianern, die erst nach dem Mittagessen frühstücken, von den Landlosen, den Obdachlosen und von jenen indigenen Völkern, die Sie – so glauben wir – aus dem Fernsehen kennen, als die öffentlichen Sicherheitskräfte sie angriffen.

Wir wissen, dass Sie gezielt daran arbeiten, mittels Ablenkungsmanöver sich der Verantwortung der Regierung und ihrer Handlanger für die Schaffung paramilitärischer Gruppen zu entziehen, die sich als Aufständische ausgeben. Und wir fragen Sie, Frau Viviana: Wenn Sie in Guaviare waren, haben Sie von dem Massaker an den fünf Bauern aus Puerto Cumare, San José del Guaviare, am 2. Dezember 2024 erfahren? Von den Morden an sozialen Führungspersönlichkeiten, der Vertreibung und dem Verschwindenlassen, begangen von der paramilitärischen Gruppe Calarcá Córdoba, die Sie fördern? Haben Sie erfahren, dass während Ihres Treffens in Campo Hermoso, San Vicente del Caguán, vom 17. bis 20. November Bauern in der Ortschaft Yermales von San José del Guaviare ermordet wurden? Sind Sie über die mehr als zweimonatige Wirtschaftsblockade gegen die indigenen und bäuerlichen Gemeinschaften des Bajo Caguán und des Bajo Caquetá informiert? Haben Sie erfahren, dass beim Treffen der Delegationen der paramilitärischen Gruppe und der Regierung von Gustavo Petro am 23. und 24. August 2025 in El Diamante fünf Bauern innerhalb derselben Veranstaltung ermordet wurden? Oder ist das ein Geheimnis unter Kumpels?

Die FARC-EP haben sich seit ihrer Siebten Konferenz im Jahr 1982 als proletarische Armee zur Verteidigung der Volksinteressen konstituiert. Als Armee des Volkes werden wir nicht zögern, die Würde der arbeitenden und enteigneten Klasse unseres Vaterlandes zu verteidigen.

Den indigenen Gemeinschaften, den Bauern und insgesamt der proletarischen Klasse bekräftigen wir unser Engagement und unsere Bereitschaft: Unsere Waffen, Kämpfer und Ressourcen werden stets zur Verteidigung ihrer Interessen bereitstehen.

Volk und Würde! Manuel Marulanda lebt, der Kampf geht weiter!

Amazonasblock Manuel Marulanda Vélez
Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens – Volksarmee (FARC-EP)

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