Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft

Weiterhin gibt es eine ernste humanitäre Situation in der Gemeinde Briceño in der Provinz Antioquia, wo sich bis zu 2000 Menschen aus ländlichen Gebieten zwangsweise in das Stadtgebiet begeben haben. Grund dafür sind Kämpfe zwischen der 36. Front der FARC-EP mit paramilitärischen Gruppen, die in dieses Gebiet vordringen. Die Gemeinde Briceño ist seit Jahren eine Bastion der Guerilla und nun versuchen Paramilitärs Einfluss in dem Gebiet auszuüben. Kämpfer der 36. Front kommunizierten der Bevölkerung, dass sich diese in Sicherheit begeben sollten, bevor Kämpfe ausbrechen könnten. Antioquia ist eine Provinz, in der Paramilitärs große Kontrolle auf Bevölkerung und Politik ausüben.

Auch die Stadtverwaltung von Briceño hatte aufgrund der humanitären Krise in der Gemeinde eine Ausgangssperre verhängt, nachdem in den letzten Tagen über 2.000 Menschen in das Stadtgebiet gekommen waren. Die Ausgangssperre galt in der Nacht und zudem gab es ein Alkoholverbot sowie die Eistellung aller Aktivitäten ab 20 Uhr. Dazu gehörte auch das Hören von lauter Musik. Die 36. Front der FARC-EP galt zuletzt als das Zünglein an der Waage, nachdem diverse militärische Aktivitäten stattfanden, die den Friedensprozess der FARC-EP unter dem Oberkommando von alias Calarcá mit der Regierung, zu der die 36. Front sich unterordnet, passierten.

Aus der Provinz Cauca wurde zudem der Tod von Angie Paola Tovar Calpa, Studentin der Universidad Nacional de Colombia aus Medellín (Provinz Antioquia), bestätigt. Sie galt seit dem 27. August als vermisst. Sie war aus der Provinz Nariño nach Medellín unterwegs war als ihr Fahrzeug die Straße passierte, die Popayán mit Piendamó in der Provinz Cauca verbindet. An einem Checkpoint der Front Dagoberto Ramos der FARC-EP, die unter dem Oberkommando von alias Mordisco stehen, verlor sich dann die Spur. Nun wurde bekannt, dass im Zuge der Kontrolle und beim Umsteigen in ein Fahrzeug der Guerilla zu einem Feuergefecht mit der Armee kam.

In einer Mitteilung der Guerilla hieß es, das Fahrzeug sei infolge der Gefechte in Brand geraten und dort habe sich der Tod von Angie Paola, ihres Begleiters sowie eines Kämpfers der FARC-EP ereignet. In diesem Sinne veröffentlichten die staatlichen Sicherheitskräfte ebenso eine Mitteilung, in dem bestätigt wurde, dass ein Kampf stattgefunden habe und dass das Fahrzeug mit den drei Personen im Innern verbrannt worden sei. Nun konnte auf öffentlichen Druck dieser tragische Fall geklärt werden und zeigt, dass nicht nur die Guerilla allein für den Tod verantwortlich ist. Checkpoints im Gebiet der Guerilla sind normal und verlaufen nach der Kontrolle der Insassen on Fahrzeugen häufig problemlos.

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