Die Front Carlos Patiño des Westblocks Kommandant Jacobo Arenas der FARC-EP unter dem Oberkommando von Iván Mordisco hat zwei Rückschläge innerhalb kürzester Zeit zu verarbeiten. Gleich zwei Kommandierende haben sich den staatlichen Sicherheitskräften ergeben und sind übergelaufen. Die Front Carlos Patiño operiert im Süden der Provinz Cauca und stand in den letzten Monaten im Fokus von diversen Militäroperationen. Trotz allem ist diese Front einer der stärksten der FARC-EP und hat große Territorien unter ihrer Kontrolle, so dass Tal von Micay.
Doch nachdem das Militär ein Depot der Front offenlegen konnte, es soll sich um das größte der Guerilla handeln, sucht der Oberkommandierende Iván Mordisco nach Schuldigen und fand sie unter anderem in den beiden Kommandierenden, die nun aus Angst übergelaufen sind. Nach Informationen des Geheimdienstes befahl Mordisco, alias „Kevin“ und alias „Giovanni“ vor ein Revolutionsgericht zu stellen. Diese sorgten nicht für die ausreichende Sicherheit des Depots, welches auch andere Fronten mit Waffen versorgen sollte. Auch Gelder zur Finnazierung sollen aufgeflogen sein.
Der Erste, der sich den Behörden stellte, war Anderson Andrey Vargas, alias „Kevin“, der als Kommandant der Fronts Carlos Patiño galt und ein hochrangiges Ziel für die Sicherheitskräfte war. Er war mehr als 16 Jahre Teil der Guerilla. Die Aufgabe fand in der Gemeinde El Bordo (Cauca) statt. Nach der Aufgabe von „Kevin“ fiel die Führung der Struktur an alias „Giovanni“, der sich ebenfalls entschied, sich den Behörden zu stellen, nachdem er Konsequenzen vermutete. Das Überlaufen beider Kommandierenden stellt einen Rückschlag in der Kontrolle der Front Carlos Patiño dar. Dieses Ereignis spricht für Differenzen innerhalb der Strukturen der Guerilla und kommt nicht häufig vor.