Iván Mordisco wieder einmal für tot erklärt

Am Freitagnachmittag, dem 30. Mai, wurde ein Kommuniqué des Generalstabs der Blöcke und Fronten der FARC-EP unter dem Oberkommando von alias Calarcá bekannt, in der sie den angeblichen Tod des Oberkommandierenden Néstor Gregorio Vera Fernández, alias Iván Mordisco, bekanntgaben. Er soll bei jüngsten Kämpfen schwer verletzt worden sein. Laut dem Kommuniqué, das auf en 25, Mai datiert ist und vom Block Kommandant Jorge Suárez Briceño stammt, ruht der leblose Körper von Mordisco in den Regenwäldern des Amazonas. Es ist jedoch unklar, ob sowohl das Kommuniqué echt ist und von der Guerilla stammt, als auch der Inhalt mit dem Tod Mordiscos. Bisher wurde Iván Mordisco mehrmals für tot erklärt, tauchte dann später aber immer wieder auf.

„Er war Opfer seines eigenen Egoismus und seiner Gier. (…) Sein Tod markiert das Ende einer dunklen Phase, die die Volksrebellion gespalten hat“, heißt es in dem Kommuniqué der FARC-EP unter Calarcá und geht damit auf die Spaltung und den Kampf der mittlerweile verfeindeten Strukturen ein. Allerdings haben Sicherheitsquellen von Polizei und Armee mitgeteilt, dass sie bisher keine Bestätigung für den Tod des Anführers haben. Stattdessen könnte vermuten werden, dass die derzeit in Kolumbien kursierende Mitteilung das Ziel haben könnte, die militärische Offensive gegen diese bewaffnete Organisation im Süden des Landes abzulenken. Seit einigen Wochen gibt es Militäroperationen gegen Mordisco und seine Strukturen im Amazonasgebiet.

In den letzten Monaten haben die Strukturen von Calarcá und Iván Mordisco immer wieder Kämpfe ausgetragen. Mit der Ankündigung des angeblichen Todes von Iván Mordisco hat der Block Kommandant Jorge Suárez Briceño jedoch erklärt, dass beide bewaffneten Gruppen beschlossen haben, miteinander zu sprechen. Laut dem Kommuniqué haben sie einen Kommunikationskanal mit alias Alonso 45, dem Kommandanten der Front Carolina Ramírez, einer der Strukturen unter dem Oberkommando von Iván Mordisco, eröffnet. Gegen diese Struktur und die 1. Front Armando Ríos gab es zuletzt die Militäraktionen, weil Mordisco dort vermutet wird. „Wir haben vereinbart, jegliche Konfrontation zwischen unseren Strukturen einzustellen, mit dem festen Ziel, weiteres Blutvergießen in unserem geliebten Gebiet zu verhindern“, so dass Kommuniqué.  

Im Zuge der Friedensgespräche zwischen der FARC-EP und der kolumbianischen Regierung hatte sich der Zentrale Generalstab der FARC-EP, der von Iván Mordisco geführt wird, in zwei Fraktionen aufgespalten hat. Einerseits entstand im Osten des Landes der Block Amazonas, der weiterhin unter dem Kommando des Anführers Mordisco steht; andererseits eine Gruppe von mehr als 15 Strukturen, die von Alexander Díaz Mendoza, alias Calarcá, befehligt werden, darunter auch der Block Kommandant Jorge Suárez Briceño. Diese stehen weiterhin in Friedensgesprächen mit der Regierung und operieren hauptsächlich in Caquetá, Meta und Huila sowie an der Grenze zu Venezuela.

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