Die 33. Front der FARC-EP im Block Magdalena Medio, die unter dem Oberkommando von Calarcá Córdoba steht und unter dem Titel Generalstab der Blöcke und Fronten firmiert (Estado Mayor de los Bloques y Frente – EMBF), existiert weiter. Damit trotzen sie den schweren Angriffen der ELN in der Region Catatumbo in der Provinz Norte de Santander, die vor einem Monat begonnen hatten. Laut Angaben der Militärs haben sich zwar 129 Mitglieder der 33. Front demobilisiert, was rund einem Drittel der Front ausmacht. Zudem wurden einige Guerilleros bei den Kämpfen getötet. Doch Kommuniqués der Guerilla und auch offizielle Aussagen, wie dem des Gouverneurs der Nachbarprovinz Santander Juvenal Díaz, berichten von einer Neustrukturierung. So sollen Guerilleros der 33. Front in der Gemeinde La Paz aufgetaucht sein und dort in der Öffentlichkeit präsent gewesen sein.
In den Flugblättern und öffentlichem Auftreten geben die Kämpfer der 33. Front an, mehrere Zonen der Provinz aufgrund von Nichterfüllungen durch die Regierungen und dem staatlichen Nichtstun in den Regionen, insbesondere in der Infrastruktur, zurückzuerobern. Damit zeigt die 33. Front weiterhin Präsenz, nachdem sie zuvor stark geschwächt wurde und wichtige Basen in der Region Catatumbo verloren hatte. Doch auch hier verzeichnet man eine Rückkehr der angestammten Guerilla. Der Krieg der ELN war einen Monat zuvor ausgebrochen, weil die FARC-EP immer mehr Einfluss gewonnen hatte und auch öffentlich stark durch Maßnahmen wie dem Bau von Straßen und Infrastrukturmaßnamen aufgefallen war. Damit sah sich die ELN stark in ihrem Einfluss gefährdet, denn die FARC-EP trat gestärkt auf, auch durch den Friedensprozess mit der Regierung, was ihr einige öffentliche Veranstaltungen einbrachte.
Doch die 33. Front hat noch lange nicht zu alter Stärke zurückgefunden. So wurde unter anderem vor wenigen Tagen Willinton Henao Gutiérrez, bekannt als alias Mocho Olmedo, der zweite Kommandierende der 33. Front, von den staatlichen Behörden festgenommen. Die Regierung hatte ihn vor neun Tagen noch als Delegierten bei den Friedensgesprächen benannt. In den letzten Tagen berichteten mehrere Medien über den Tod von Mocho Olmedo. Andere behaupteten, dass er, wie es in den letzten Wochen bei mehreren Kämpfern der FARC-EP der Fall war, die vom ELN eingekesselt wurden, sich den Truppen der Zweiten Division der Armee ergeben wollte, mit der Absicht, sich der Justiz zu stellen und zu demobilisieren. Allerdings war keine der Informationen korrekt. Darauf macht auch ein Kommuniqué des Zentralstabs der 33. Front „Mariscal Antonio José de Sucre“ vom 8. Februar aufmerksam.
Die Festnahme Mocho Olmedo, aber auch von alias Araña, wir berichteten, haben für große Unsicherheit bei den Delegationen der aufständischen Organisationen ausgelöst, die derzeit Dialogprozesse mit der Regierung von Petro führen. Beide wurden in der Hauptstadt Bogotá festgenommen, als sie Treffen abhielten, um ihre Friedensprozesse voranzutreiben. Es wird sich nun zeigen, wie sich die Organisationen zu den Friedensprozessen verhalten und ob die Spannungen zunehmen werden. Normalerweise kann Mocho Olmedo als vertretendes Mitglied der bewaffneten Organisation anerkannt werden und diese neue Rolle ist nicht unerheblich, da es ihn ermöglicht, sich eventuellen rechtlichen Vorteilen im Rahmen des Verhandlungsprozesses zu unterziehen. Zudem verhindert diese Anerkennung, dass sie festgenommen werden können.